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gehört zu haben.“
Für einen kurzen Moment erstarrte sie,
ihre Augen weiteten sich und Ingas Herz
setzte einen Schlag aus.
„Oh, oh“, dachte sie nur. „Der Schrei…
man bin ich dämlich!“
Doch das durfte sie jetzt nicht aus der
Fassung
bringen.
Sie
musste
improvisieren.
„Oh, äh… Natürlich!“, stammelte sie.
Die drei Beamten traten ein und Inga
machte einen Schritt zur Seite. Sie
schauten sich um und Inga wurde immer
nervöser. Da fiel der Blick des dritten,
etwas kleineren Mannes auf Ingas rechte
Hand, die sie halb hinterm Rücken
versteckt hielt. Strubbelkopf und der
Schlaksige folgten seinem Blick. In ihrer
Rechten hielt Inga immer noch, von allen
Fingern fest umklammert, die Pistole ihres
Mannes.
„Oh, je…Wie konnte sie nur so blöd
sein?!“, dachte sie sich insgeheim. Doch
jetzt war nicht die Zeit, sich für Fehler zu
ohrfeigen oder großartig drüber
nachzudenken. Sie reagierte sofort und
feuerte einen Schuss in Richtung des
Kleinen ab. Wie durch ein Wunder, traf
sie mitten ins Herz. Er war auf der Stelle
tot.
Strubbelkopf
reagierte
ebenfalls
blitzschnell und zog seine Waffe. Doch
auch Inga war nicht dumm. Reflexartig
drehte sie sich um und rannte davon,
durch Flur, Wohnzimmer und Küche, bis
sie zum Hintereingang gelangte.
Inga riss die Tür auf und ließ sie mit
SchollZ
einem lauten Krachen sofort wieder
zufallen. Und so rannte sie einfach weiter
und beachtete weder die zwei Polizisten,
die ihr nachliefen, noch deren Rufe, sie
solle stehen bleiben. Zu Ingas Glück
wohnten sie und ihr Mann nahe am
Waldrand… ein guter Zufluchtsort!
Nur noch die Straße trennte sie von dem
Wald. Die zwei übrigen Polizisten hatten
sie mittlerweile eingeholt. Die Tür hatte
sie nur kurz aufhalten können.
Ohne sich auch nur die Mühe zu
machen, nach rechts und links zu
schauen, rannte Inga quer über die
Straße. Nur knapp verfehlte sie ein rotes
Cabrio, dessen Fahrer sie wild anschrie
und ihr den Mittelfinger zeigte. Doch das
interessierte Inga jetzt eher weniger.
Direkt vor ihren Augen befand sich nun
das dunkle Grün der vielen Bäumen, die
den Waldrand schmückten. Im
Slalomlauf rannte sie durch den Wald, in
dem es jedoch, bis auf den leuchtenden
Vollmond am Himmel, stockduster war.
Nach einer Weile begann ihr Atem
keuchender zu werden und ihre Beine
wurden immer schwerer. Sie warf einen
Blick nach hinten und sah, dass
Strubbelkopf und der Schlaksige nur noch
wenige Meter hinter ihr waren. Doch
warf sie ihren Blick wohl etwas zu lange
auf ihre Verfolger, denn sie übersah die
dicke Wurzel zu ihren Füßen, die Ingas
Schritte noch mehr zum Taumeln
brachten. Und so wurde ihr klar, dass sie
nicht mehr fliehen konnte, es war
hoffnungslos. Sie hatte keine Puste mehr,
ihr Bein schmerzte, dank der Wurzel und
ihre Verfolger kamen immer näher. Sie
wog ihre Möglichkeiten ab und besann
sich zum einzigen Ausweg. Sie konnte
nicht mehr fliehen und wollte auch nicht
wegen Doppelmordes in lebenslängliche
Haft.
Ruckartig blieb Inga stehen, was die
Polizei zu überraschen schien. Jetzt
kamen ihr die Tränen, was ihre ohnehin
schon schlechte Sicht durch die Nacht
nicht gerade verbesserte.
Sie hob ihren Arm, zielte mit der Pistole
in ihrer Hand auf ihre Schläfen und
drückte mit zitternden Händen den
Abzug.
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