"Es könne keinen besseren
Beruf geben als den eines
Journalisten."
T EXT L EA SC HWARZ
Am Montag, dem 11. März, stand der
Talk mit Chris an Sievers zu dem Thema
„Qualitätsjournalismus – im TV‐Studio
und im Krisengebebiet“ an. Sievers ist
nicht nur der Moderator von ZDF heute
und dem heute‐journal, sondern auch
ehemaliger Auslandskorrespondent und
Autor. Er berichtete von seinen
Erfahrungen, erläutert welche
Unterschiede es zwischen dem Job eines
Reporters im Krisengebiet und dem eines
Moderators im TV‐Studio gibt und
erklärte, wie es um den heu gen
Journalismus steht.
Für Chris an Sievers könnte es keinen
besseren Beruf geben als den eines
Journalisten, denn so könne er seine
natürliche Neugier besonders gut
ausleben. Insgesamt war er fünf Jahre
lang Auslandskorrespondent im Osten.
„Don’t move! Don’t talk“, hieß es in
einem vorherigen Krisentraining. Dort
habe Chris an Sievers gelernt, wie er
unter extremen Bedingungen rich g
reagiere und Ruhe bewahre. Zum Glück
musste er diese Techniken noch nie
anwenden.
Der Nahe Osten bestehe für ihn jedoch
nicht nur aus Krise und Krieg, sondern
auch aus tollen Menschen, und die
Treffen mit diesen würden ihm am
meisten in Erinnerung bleiben. Viele
dieser Begegnungen schaffen es aber
nicht in die TV‐Show und aus diesem
Grund hat Sievers auch sein eigenes Buch
geschrieben.
Er habe das Krisengebiet ein Stückchen
weit lieben gelernt, und für ihn sei es
teilweise einfacher, wenn man die
Situa onen direkt vor Ort erlebe, als
wenn man darüber nur viele kurze Clips
im Studio sehe. Vor Ort sehe man auch
noch die andere Seite und durch die fünf
Monate als Reporter konnte er erkennen,
dass das schlimmste und beste vom
Menschen o nah beieinander liegt: Dort
wo Katastrophen geschehen, werden
gleichzei g Heldengedichten
geschrieben.
Als Reporter müsse man teilweise auch
Entscheidungen ohne Gefühle treffen.
Sievers erzählt, dass man sich als Mensch
o schlimm fühle, wenn man Flüchtlinge
nicht mitnimmt, obwohl man in seinem
Auto noch Plätze frei hat. Als Journalist
sei es aber die rich ge Entscheidung, da
er nur so die Situa on von außen
betrachten könne und nicht in eine
Geschichte involviert wird.
Aber wo arbeitet Chris an Sievers nun
lieber?
Durch das Studio habe man einen guten
Überblick über die gesamte Welt, aber
die Verbindung zu den Menschen vor Ort
fehle o . Die Beziehungen zu den
verschiedensten Menschen sind die, die
Sievers sehr schätzt. Beides habe für ihn
Vor‐ und Nachteile, aber es sei ein tolles
Gefühl, wenn man als Reporter etwas
erlebt habe.
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