SchollZ 4/2020 Nr. 24 | Page 26

Ein Virus regiert die Welt WIE GEHT ES EUCH ANDERSWO? D IE  I NTERVIEWS   FÜHRTEN  N ICOLE K ÄFER UND A MELIE L ÜBBECKE Die Corona-Krise schleudert die Welt in eine Situation, in der sie noch nie zuvor gewesen ist. Wie geht es Menschen in anderen Ländern? Wir haben andere Schüler und junge Menschen in verschiedenen Ländern zu der aktuellen Corona-Krise befragt und ihre Antworten - wenn nötig - übersetzt und zusammengetragen. Wie extrem ist die Lage bei euch zur Zeit und seit wann? Habt ihr  Ausgangssperren oder Ähnliches? „Wir sind in Quarantäne und müssen deswegen zu Hause bleiben. Daher sind auch die Schulen geschlossen. Nach draußen zu gehen ,ist nicht empfehlenswert. Die Polizei geht durch die Straßen und kontrolliert, ob die Menschen, die draußen spazieren, einen wichtigen Grund haben, also um zum Beispiel zum Arzt, zur Apotheke oder einkaufen zu gehen.“ (Nastja A. am 31.03.2020 aus Moskau, Russland) „Man kann sagen, dass die Corona- Krise in Russland gerade erst angefangen hat. Zum jetzigen Stand, also 31.03.2020, gibt es in ganz Russland ca. 2350 Infizierte, davon ca. 1615 allein in Moskau. Das ist somit ein Großteil der Infizierten. Zur Zeit darf man nirgends hingehen bzw. ist es nicht empfehlenswert. Alle Parks usw. sind geschlossen. Wir gehen nicht in die Schule und verlassen nach Möglichkeit auch nicht das Haus. In der Woche vom 16.-22. März konnten alle Eltern von Schülern entscheiden, ob ihre Kinder weiterhin zur Schule gehen sollten oder nicht. Das haben die Lehrer einiger Schulen beschlossen und alle Eltern konnten dann selbst entscheiden. Ich bin nicht gegangen, 26 andere sind aber noch gegangen. Alle Erwachsenen mussten immer noch arbeiten. Vom 23.-29. März wurde entschieden, dass alle Schulen auf jeden Fall geschlossen werden und wir dann online von den Lehrern entweder unterrichtet werden oder Aufgaben bekommen. Erwachsene mussten immer noch arbeiten, aber Menschen, die über 60 Jahre alt sind, dürfen das Haus überhaupt nicht mehr verlassen. Vom 30. März bis zum 5. April darf niemand mehr arbeiten, außer Ärzte, Krankenpfleger, Verkäufer, Soldaten, etc. und in dieser Woche lernen die Schüler gar nicht bzw. kriegen keine Aufgaben. Generell hamstern gerade alle Menschen, weswegen es in den Regalen kein Toilettenpapier gibt oder auch kein Mehl und keine Nudeln.“ (Nastja M. am 31.03.2020 aus Moskau Russland) „Es gibt zwar bis jetzt nur vier Infizierte, dennoch müssen wir alle zu Hause bleiben. Ziemlich viele Menschen glauben das nicht und spazieren immer noch draußen herum. Wir gehen aber nur raus, um einkaufen zu gehen oder zum Arzt zu fahren. Die Schulen sind auch geschlossen. Sehr viele Menschen hamstern und der Preis für Benzin und Diesel etc. ist stark gesunken.“ (Andrej aus Ischewsk, Russland) „Es ist eine sehr stressige Lage: die Großstädte sind komplett verbarrikadiert und man kann weder raus noch rein. So gut wie alles ist seit etwa dem 19. März geschlossen. In ganz Kasachstan gibt noch nicht so viele Erkrankte. Auch wenn es an China angrenzt, sind vergleichsweise wenige Menschen krank und der Ausbruch des Virus hat quasi erst jetzt begonnen. Da aber jeder zu Hause sitzen muss, ist das Internet überbelastet.“ (eine Professorin an einem College und eine Kunstlehrerin für Kinder am 2.04.2020 aus Almaty, Kasachstan) „Alles ist geschlossen - bis auf die Supermärkte, Apotheken und Arztpraxen.“ (Elena am 31.03.2020 aus Fuerteventura, Spanien) „Bei uns gibt es seit ca. zwei Wochen die Regelung, dass man sich nicht mit mehr als zwei Personen treffen darf und man muss