Maskenträger beispielsweise beim
Einkauf im Supermarkt, wo der
Mindestabstand zu vielen weiteren
Leuten nicht eingehalten werden kann,
andere Menschen vor einer Infektion
schützt, auch mehr Infektionen
verhindern dürfte, als durch ein
mögliches falsches Abnehmen der
Maske zustande kommen würden.
Viele Coronavirus-Infektionen seien
nämlich asymptomatische Infektionen,
bei denen die Infizierten zwar nicht
erkranken würden, den Erreger
allerdings dennoch ausstoßen könnten,
so schreibt das Robert-Koch-Institut
auf seiner Website (https://www.rki.de/
SharedDocs/FAQ/NCOV2019/
FAQ_Liste.html#FAQId13545204). In
diesem Fall wäre es besonders hilfreich,
wenn eine Person mit einer solchen
Infektion, die vermutlich nichts von ihrer
Infektion weiß, in der Öffentlichkeit
einen Mund-Nasen-Schutz mit
Fremdschutz tragen würde.
Angesichts der Tatsache, dass viele
deutsche Bürger den Ernst der Lage
trotz Negativbeispielen wie Italien oder
den USA scheinbar immer noch nicht
verstanden haben und sich nicht an die
Ausgangsbeschränkung, die besagt,
dass man sich mit maximal einer
weiteren fremden Person treffen darf,
halten, könnte eine
Schutzmaskenpflicht zudem sehr
hilfreich sein, da ein Mund-Nasen-
Schutz, so das Robert-Koch-Institut,
das Bewusstsein für „physical
Distancing“, sowie
gesundheitsbewusstes Verhalten
fördere (https://www.rki.de/
SharedDocs/FAQ/NCOV2019/
FAQ_Liste.html#FAQId13545204). So
würden vermutlich auch die allerletzten
anerkennen, dass die Situation ernst ist
und dass das Coronavirus jeden treffen
kann.
Im Gegensatz zu den anderen drei
sachlicheren Quellen geht die Zeit in
einem Bericht (https://www.zeit.de/
kultur/2020-04/atemschutzmasken-
18
coronavirus-
asien-europa-
unterschiede)
zwar auch in
Teilen den
medizinischen,
jedoch
hauptsächlich den
kulturellen
Aspekten des
Tragen eines
Mund-Nasen-
Schutzes auf den
Grund, wobei sie
auch indirekt an
das Verhalten und
den Stolz von uns
Westeuropäern
appellieren. Hierbei
versucht der Autor
auch auf der
sprachlichen Ebene, wie
zum Beispiel mit
Übertreibungen wie „Wenn
Sie sich nächste Woche auch
eine Atemmaske aufsetzen
sollten, werden Sie also in ein
anderes symbolisches Universum
eintreten“ auf den Leser einzuwirken
und kritisiert dabei unsere geringe
Akzeptanz gegenüber Schutzmasken
im Vergleich zu ostasiatischen Staaten,
die historische und kulturelle Gründe
habe und auf alte westeuropäische
Werte zurückzuführen sei, wonach der
Mensch durch sein Gesicht seine
Authentizität und seine Freiheit
offenbare, die er sich nicht nehmen
lassen wolle. Genau dieses Verhalten
ist zur aktuellen Zeit jedoch falsch, wo
es eigentlich selbstverständlich sein
sollte, sein eigenes Ego etwas
zurückzunehmen und stattdessen
Vernunft und Solidarität gegenüber den
Mitmenschen walten zu lassen.
Während das Tragen von
Schutzmasken bei den Chinesen also
schon längst durch die dortige Kultur
und Religion oder durch Erfahrungen
wie die Sars-Krise 2003 Gang und
Gäbe sei, seien wir noch
nicht weit genug und
würden naiverweise
noch immer mit einem
scherzhaften Lachen auf
die Ostasiaten und ihre
Kultur schauen, ohne zu merken, dass
wir langsam „exotisch“ würden, weil wir
keine Masken tragen und während
China die Pandemie scheinbar
weitestgehend besiegt hat, wobei es
fragwürdig ist, ob man dem Glauben
schenken darf, haben wir nun mit dem
Virus zu kämpfen. Dem Autor geht es
also weniger um die medizinischen
Vorteile der Schutzmaske, die jedoch
immer noch wirksamer als kein Schutz