's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Winter 2018 - 01/18 | Page 2

´s Dorfblattl Haiming Jugend = Arbeit? D as Thema Jugend ist ein Dauer- brenner – wahrscheinlich nicht nur in Haiming. Dabei gibt es in un- serer Gemeinde viele Angebote für diese Altersgruppe, angefangen beim Jugendverein Kanten über unzählige Vereine, die Nachwuchsarbeit betrei- ben, bis hin zur Pfarre und Feuerwehr. Trotz einer guten Infrastruktur an Sportstätten wie Skaterpark, Fun- courts oder Waldschwimmbad scheint sich eine größere Gruppe Jugendlicher dennoch heimatlos zu fühlen. Sie lun- gern vor den Schulen herum und hin- terlassen dort ihre „Souvenirs“ wie Zi- garettenstummel, Pizza-Kartons oder leere Getränkedosen. Immer wieder kommt es zu Sachbeschädigungen und wiederholt erzählen Erwachsene, dass sie dabei bewusst wegsehen, weil sie nicht selbst zur Zielscheibe von Frechheiten oder Zerstörung werden wollen. Was tun? Wie kann man diesen Zu- stand nachhaltig verbessern? Und zwar nicht nur für die Gemeinde, son- dern auch für die Jugendlichen selbst. Längst erkannt haben das Problem die Verantwortlichen des Jugendver- eins Kanten und der Gemeinde. Eine Aufstockung des Personals im Jugend- lokal wurde vorgeschlagen – aber viele der Betroffenen brauchen eine Ansprache außerhalb dieser Räum- lichkeiten. Teile der Bevölkerung for- dern mehr Überwachung in Form von Videokameras, was das Problem aber wahrscheinlich nur an Orte ohne Ka- meras verlagern würde. Der Jugendausschuss im Gemeinde- rat sucht gerade nach einer Lösung, die alles andere als leicht zu finden sein dürfte. Zur Entlastung von bei- den Seiten sei der Philosoph Sokrates (rund 400 vor Christus) zitiert: „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widerspre- chen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Martin Muigg-Spörr Seite 2 LESERBRIEFE UND NEUIGKEITEN AN DAS DORFBLATTL Was viele Haiminger nicht wissen – die Wasserreserven im Tschirgant Vom gesamten Tschirgant- Bergmassiv mündet kein einziges Bächlein ins Tal. Der Tschirgant ist ein sogenannter Fußschwitzer. Die gesamten Niederschlagsmengen verschluckt der Berg in seinen Hohlräumen und speist damit die am Fuße des Tschirgant liegenden Talebenen des Inntales mit Grundwasser von bester Trinkwasser Qualität, da dieses Wasser durch die lange Verweildauer im Berg mit vielen für die Gesundheit aller Lebewesen wertvollen Mineralien angereichert ist. Schon 1987 wurde von der Wassergenossenschaft Auwaal ein Tiefbrunnen in der Nähe der Silzer Simmering Bauernhöfe errichtet. Das Tschirgantwasser aus diesem Brunnen wird für die Trocken- und Frostschutzberegnung der am Fuße des Simmering liegenden landwirtschaftlichen 85 Hektar großen Flächen verwendet. Wegen der ausgezeichneten Trinkwassereignung ist die Gemeinde Haiming seit dem Jahr 2012 und die Gemeinde Silz wird im Jahr 2018 an das Rohrleitungsnetz der Auwaal Wassergenossenschaft angeschlossen. Im Notfall kann damit die Versorgung beider Gemeinden in kürzester Zeit mit ausreichend Trinkwasser sichergestellt werden. Bei Probebohrungen im Tschirgant wurde ein Druck von 30 bar gemessen, was einer Wassersäule von 300 Metern Höhe entspricht. Im Tschirgant sind gigantische Trinkwasserreserven gespeichert, die nicht nur für die Gemeinden Haiming und Silz, sondern auch für weite Teile Tirols von existenzieller Bedeutung werden können, da sie bei Bedarf über Brunnen angezapft und sich im Bergspeicher des Tschirgant wieder aufbauen können. Klimawissenschaftler haben das völlige Abschmelzen der Gletscher vorausberechnet, und mit dem Jahr 2030 Jahr datiert. Durch das fehlende Gletscherwasser werden gravierende Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel im Inntal Realität werden. In einer vorausschauenden Beschlussfassung hat der Gemeinderat der Gemeinde Haiming 2017 einstimmig beschlossen, sämtliche Eingriffe in die strategische Wasserreserve des Tschirgantmassivs abzulehnen , da alle Eingriffe im Widerspruch zu einer verantwortungsvollen „Trinkwasser-Vorsorge- Politik im öffentlichen Interesse“ stehen. In letzter Zeit ist eine Kampagne zur Realisierung des Tschirganttunnels, die von höchster politischer Ebene unterstützt wird, neu entflammt. Wir müssen daher in Haiming auf der Hut sein, und unsere Argumente gegen den Tunnelbau öffentlich machen und ins Spiel bringen, denn WASSER IST LEBEN - und muss für nachfolgende Generationen gesichert werden. Darum rufe ich alle Gemeindebürger auf, sich gegen den Tunnelbau zur Wehr zu setzen, und bitte die Bevölkerung von Haiming, sich beim Widerstand der Tunnelgegner aktiv zu beteiligen. Hubert Wammes QR-CODES - NEU im Dorfblattl! Wir wollen die Print- und Online-Ausgabe des Dorfblattls noch enger verschmelzen lassen und haben vor, auf unserer Homepage, die von Daniel Perstaller betreut wird, zum Beispiel zusätzliche Fotos zu den Artikeln zur Verfügung zu stellen. Außerdem betreut Daniel auch unseren Facebook- Auftritt, wo immer wieder besondere Artikel ins Rampenlicht gestellt werden. Um das unseren Leserinnen und Lesern einfach zu machen, werden immer wieder sogenannte QR-Codes auftauchen, die man ganz einfach mit dem Smartphone abfotografieren muss, um zu den gesuchten Informationen zu gelangen. Probiert es einfach einmal aus! (mams) Habt´s schua gheart? • • • • • Das Wohn- und Pflegeheim wird erweitert und aufge- stockt. Der Kindergarten Ötztal Bahnhof