´s Dorfblattl Haiming
Jugend = Arbeit?
D
as Thema Jugend ist ein Dauer-
brenner – wahrscheinlich nicht
nur in Haiming. Dabei gibt es in un-
serer Gemeinde viele Angebote für
diese Altersgruppe, angefangen beim
Jugendverein Kanten über unzählige
Vereine, die Nachwuchsarbeit betrei-
ben, bis hin zur Pfarre und Feuerwehr.
Trotz einer guten Infrastruktur an
Sportstätten wie Skaterpark, Fun-
courts oder Waldschwimmbad scheint
sich eine größere Gruppe Jugendlicher
dennoch heimatlos zu fühlen. Sie lun-
gern vor den Schulen herum und hin-
terlassen dort ihre „Souvenirs“ wie Zi-
garettenstummel, Pizza-Kartons oder
leere Getränkedosen. Immer wieder
kommt es zu Sachbeschädigungen
und wiederholt erzählen Erwachsene,
dass sie dabei bewusst wegsehen, weil
sie nicht selbst zur Zielscheibe von
Frechheiten oder Zerstörung werden
wollen.
Was tun? Wie kann man diesen Zu-
stand nachhaltig verbessern? Und
zwar nicht nur für die Gemeinde, son-
dern auch für die Jugendlichen selbst.
Längst erkannt haben das Problem
die Verantwortlichen des Jugendver-
eins Kanten und der Gemeinde. Eine
Aufstockung des Personals im Jugend-
lokal wurde vorgeschlagen – aber
viele der Betroffenen brauchen eine
Ansprache außerhalb dieser Räum-
lichkeiten. Teile der Bevölkerung for-
dern mehr Überwachung in Form von
Videokameras, was das Problem aber
wahrscheinlich nur an Orte ohne Ka-
meras verlagern würde.
Der Jugendausschuss im Gemeinde-
rat sucht gerade nach einer Lösung,
die alles andere als leicht zu finden
sein dürfte. Zur Entlastung von bei-
den Seiten sei der Philosoph Sokrates
(rund 400 vor Christus) zitiert: „Die
Jugend liebt heutzutage den Luxus.
Sie hat schlechte Manieren, verachtet
die Autorität, hat keinen Respekt vor
den älteren Leuten und schwatzt, wo
sie arbeiten sollte. Die jungen Leute
stehen nicht mehr auf, wenn Ältere
das Zimmer betreten. Sie widerspre-
chen ihren Eltern, schwadronieren
in der Gesellschaft, verschlingen bei
Tisch die Süßspeisen, legen die Beine
übereinander und tyrannisieren ihre
Lehrer.“
Martin Muigg-Spörr
Seite 2
LESERBRIEFE UND NEUIGKEITEN
AN DAS DORFBLATTL
Was viele Haiminger nicht wissen – die Wasserreserven im Tschirgant
Vom gesamten Tschirgant- Bergmassiv mündet kein einziges Bächlein ins Tal. Der Tschirgant ist ein
sogenannter Fußschwitzer. Die gesamten Niederschlagsmengen verschluckt der Berg in seinen
Hohlräumen und speist damit die am Fuße des Tschirgant liegenden Talebenen des Inntales mit
Grundwasser von bester Trinkwasser Qualität, da dieses Wasser durch die lange Verweildauer im Berg
mit vielen für die Gesundheit aller Lebewesen wertvollen Mineralien angereichert ist.
Schon 1987 wurde von der Wassergenossenschaft Auwaal ein Tiefbrunnen in der Nähe der Silzer
Simmering Bauernhöfe errichtet. Das Tschirgantwasser aus diesem Brunnen wird für die Trocken-
und Frostschutzberegnung der am Fuße des Simmering liegenden landwirtschaftlichen 85 Hektar
großen Flächen verwendet. Wegen der ausgezeichneten Trinkwassereignung ist die Gemeinde
Haiming seit dem Jahr 2012 und die Gemeinde Silz wird im Jahr 2018 an das Rohrleitungsnetz
der Auwaal Wassergenossenschaft angeschlossen. Im Notfall kann damit die Versorgung beider
Gemeinden in kürzester Zeit mit ausreichend Trinkwasser sichergestellt werden.
Bei Probebohrungen im Tschirgant wurde ein Druck von 30 bar gemessen, was einer Wassersäule
von 300 Metern Höhe entspricht. Im Tschirgant sind gigantische Trinkwasserreserven gespeichert, die
nicht nur für die Gemeinden Haiming und Silz, sondern auch für weite Teile Tirols von existenzieller
Bedeutung werden können, da sie bei Bedarf über Brunnen angezapft und sich im Bergspeicher
des Tschirgant wieder aufbauen können. Klimawissenschaftler haben das völlige Abschmelzen der
Gletscher vorausberechnet, und mit dem Jahr 2030 Jahr datiert. Durch das fehlende Gletscherwasser
werden gravierende Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel im Inntal Realität werden.
In einer vorausschauenden Beschlussfassung hat der Gemeinderat der Gemeinde Haiming 2017
einstimmig beschlossen, sämtliche Eingriffe in die strategische Wasserreserve des Tschirgantmassivs
abzulehnen , da alle Eingriffe im Widerspruch zu einer verantwortungsvollen „Trinkwasser-Vorsorge-
Politik im öffentlichen Interesse“ stehen.
In letzter Zeit ist eine Kampagne zur Realisierung des Tschirganttunnels, die von höchster politischer
Ebene unterstützt wird, neu entflammt.
Wir müssen daher in Haiming auf der Hut sein, und unsere Argumente gegen den Tunnelbau
öffentlich machen und ins Spiel bringen, denn WASSER IST LEBEN - und muss für nachfolgende
Generationen gesichert werden. Darum rufe ich alle Gemeindebürger auf, sich gegen den Tunnelbau
zur Wehr zu setzen, und bitte die Bevölkerung von Haiming, sich beim Widerstand der Tunnelgegner
aktiv zu beteiligen.
Hubert Wammes
QR-CODES - NEU im Dorfblattl!
Wir wollen die Print- und Online-Ausgabe des Dorfblattls noch enger
verschmelzen lassen und haben vor, auf unserer Homepage, die von Daniel
Perstaller betreut wird, zum Beispiel zusätzliche Fotos zu den Artikeln zur
Verfügung zu stellen. Außerdem betreut Daniel auch unseren Facebook-
Auftritt, wo immer wieder besondere Artikel ins Rampenlicht gestellt
werden. Um das unseren Leserinnen und Lesern einfach zu machen,
werden immer wieder sogenannte QR-Codes auftauchen, die man ganz
einfach mit dem Smartphone abfotografieren muss, um zu den gesuchten
Informationen zu gelangen. Probiert es einfach einmal aus! (mams)
Habt´s schua gheart?
•
•
•
•
•
Das Wohn- und Pflegeheim wird erweitert und aufge-
stockt.
Der Kindergarten Ötztal Bahnhof