´s Dorfblattl Haiming
Brauchtum und Tradition
Wilde Männer in der Fasnacht
I
Chronik
n mehreren traditionellen Tiroler Fasnachten haben zottelige
Waldmenschen einen fixen Platz.
Bei der Huaminger Fasnacht und
beim Telfer Schleicherlaufen
kommt gleich eine ganze Rotte
dieser in Baumbart gehüllten
Gestalten daher. Beim Fisser
Blochziehen gibt es nur einen
„wilden Mann“, den „Miasmann“
(Moosmann), dem aber eine zentrale Rolle im Handlungsablauf
zugewiesen ist. Wenn nämlich
das Bloch stecken bleibt, wird
er eingefangen und zusammen
mit dem Bären vor das Bloch gespannt.
In der Walder Fasnacht gibt es
die „Waldmandln“, in Thaur den
„Krameter“. Ähnliche Figuren
treten beim Egetmann-Umzug
im Südtiroler Tramin auf. Für den
Mythos „wilder Mann“ finden
sich in der Volkskunde-Literatur
verschiedene Erklärungsansätze:
• Im Tiroler Sagenschatz sind sie
häufig als Wesen mit menschlichen Eigenschaften und tierischem Gehabe charakterisiert.
• In rationalisierenden Erklärungsmodellen gelten sie als
Erinnerung an Ureinwohner, auf
die einwandernde Völker trafen.
– In Tirol denkt man da etwa an
die bajuwarische Landnahme im
Frühmittelalter (Haiming!).
• Ebenso diskutiert wurde und
wird, ob sie Wetter-, Winter- oder
Vegetationsdämonen versinnbildlichen könnten.
• Es wurde auch schon in Diskussion gebracht, ob Waldmenschen
zu den tief in der menschlichen
Psyche verwurzelten Urbildern
zugeordnet werden können. Wilde Männer (und Frauen) werden
nach dieser Interpretation stellvertretend für die triebhaften
Kräfte des Menschen definiert
– bisweilen ist diese Auslegung
auch um eine starke erotische
Komponente bereichert: In der
Kunst des Mittelalters findet sich
Jahrgangstreffen
Folgt man der dritten Interpretation, so scheint es kein Zufall
zu sein, dass diese Naturwesen
ausgerechnet zur Fasnacht auftauchten, in einer Zeit, in der man
verdrängte Wesenszüge ungehindert und fast bedenkenlos
ausleben durfte und konnte.
Dieses fast schrankenlose Auskosten der Vitalität wurde zwar
nicht von der Kirche aber von
den weltlichen Obrigkeiten sozusagen augenzwinkernd für die
närrische Zeit toleriert, zumal
bereits am Aschermittwoch im
Dorf wieder Zucht und Ordnung
herrschten.
(Text und Foto: Johann Zauner)
Landessieger
mit einem Schmunzeln erzählt
wurde. Danke an die Organisatorinnen Waltraud Köll und Elisabeth Wegleiter sagen alle Anwesenden Neo-Sechziger.
(Text und Foto: Roswitha Benz)
1. Reihe v.l.n.r.: Werner Daroß, Bernhard Kolb, Regina Kössler, Christina
Kapeller, Laura Perkhofer (Auderer), Christl Leitner, Gerda Haselwanter,
Christine Mangweth (Kundl), Waltraud Köll, Roswitha Benz, Angelika Wammes
2. Reihe v.l.n.r.: Elisabeth Wegleiter, Roswitha Mark, Maria Heiß (Hofer), Karl
Perstaller, Josef Glatzl, Helmut Köll (Locher), Hanspeter Margreiter
3, Reihe v.l.n.r.: Maria Neuner, Philomena Plattner, Josef Tschabitscher, Helga
Parolini (Keil), Hubert Praxmarer, Rosalinde Lechner (Prantl), Elmar Kapeller
Seite 20
der wilde Mann als Begleiter von
Liebespaaren, als Sinnbild für ungezähmte sexuelle Kraft.
Lehrlingsauszeichnung
60 Jahr - alles klar!
Der Jahrgang 1955 traf sich kurz
vor Weihnachten im Sportcafe
Haiming, um alte Zeiten wieder
aufleben zu lassen.
DA ging es hoch her, als die eine
oder andere kleine Jugendsünde
„Wilde Mander“ aus nah und fern holen sich für ihre Gewandung mit Vorliebe
die Bärte der Bäume entlang des Betlersteiges, der vom Sattele über Feldring
nach Faltegarten hinauf führt.
Beim diesjährigen, von der Wirtschaftskammer Tirol ausgeschriebenen,
Lehrlingswettbewerb für KFZ-Techniker mit Systemelektronik im 3. Lehrjahr
wurde Lukas Meinschad aus Ötztal Bahnhof als Landessieger ausgezeichnet.
Ing. Benedikt Kapferer von der Firmenleitung des ausbildenden Betriebes Auto
Kapferer freut sich mit dem talentierten Mitarbeiter.
(Text: chris; Foto: Bernhard Stecher)
Winter 2016