's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Winter 2016 - 01/16 | Page 20

´s Dorfblattl Haiming Brauchtum und Tradition Wilde Männer in der Fasnacht I Chronik n mehreren traditionellen Tiroler Fasnachten haben zottelige Waldmenschen einen fixen Platz. Bei der Huaminger Fasnacht und beim Telfer Schleicherlaufen kommt gleich eine ganze Rotte dieser in Baumbart gehüllten Gestalten daher. Beim Fisser Blochziehen gibt es nur einen „wilden Mann“, den „Miasmann“ (Moosmann), dem aber eine zentrale Rolle im Handlungsablauf zugewiesen ist. Wenn nämlich das Bloch stecken bleibt, wird er eingefangen und zusammen mit dem Bären vor das Bloch gespannt. In der Walder Fasnacht gibt es die „Waldmandln“, in Thaur den „Krameter“. Ähnliche Figuren treten beim Egetmann-Umzug im Südtiroler Tramin auf. Für den Mythos „wilder Mann“ finden sich in der Volkskunde-Literatur verschiedene Erklärungsansätze: • Im Tiroler Sagenschatz sind sie häufig als Wesen mit menschlichen Eigenschaften und tierischem Gehabe charakterisiert. • In rationalisierenden Erklärungsmodellen gelten sie als Erinnerung an Ureinwohner, auf die einwandernde Völker trafen. – In Tirol denkt man da etwa an die bajuwarische Landnahme im Frühmittelalter (Haiming!). • Ebenso diskutiert wurde und wird, ob sie Wetter-, Winter- oder Vegetationsdämonen versinnbildlichen könnten. • Es wurde auch schon in Diskussion gebracht, ob Waldmenschen zu den tief in der menschlichen Psyche verwurzelten Urbildern zugeordnet werden können. Wilde Männer (und Frauen) werden nach dieser Interpretation stellvertretend für die triebhaften Kräfte des Menschen definiert – bisweilen ist diese Auslegung auch um eine starke erotische Komponente bereichert: In der Kunst des Mittelalters findet sich Jahrgangstreffen Folgt man der dritten Interpretation, so scheint es kein Zufall zu sein, dass diese Naturwesen ausgerechnet zur Fasnacht auftauchten, in einer Zeit, in der man verdrängte Wesenszüge ungehindert und fast bedenkenlos ausleben durfte und konnte. Dieses fast schrankenlose Auskosten der Vitalität wurde zwar nicht von der Kirche aber von den weltlichen Obrigkeiten sozusagen augenzwinkernd für die närrische Zeit toleriert, zumal bereits am Aschermittwoch im Dorf wieder Zucht und Ordnung herrschten. (Text und Foto: Johann Zauner) Landessieger mit einem Schmunzeln erzählt wurde. Danke an die Organisatorinnen Waltraud Köll und Elisabeth Wegleiter sagen alle Anwesenden Neo-Sechziger. (Text und Foto: Roswitha Benz) 1. Reihe v.l.n.r.: Werner Daroß, Bernhard Kolb, Regina Kössler, Christina Kapeller, Laura Perkhofer (Auderer), Christl Leitner, Gerda Haselwanter, Christine Mangweth (Kundl), Waltraud Köll, Roswitha Benz, Angelika Wammes 2. Reihe v.l.n.r.: Elisabeth Wegleiter, Roswitha Mark, Maria Heiß (Hofer), Karl Perstaller, Josef Glatzl, Helmut Köll (Locher), Hanspeter Margreiter 3, Reihe v.l.n.r.: Maria Neuner, Philomena Plattner, Josef Tschabitscher, Helga Parolini (Keil), Hubert Praxmarer, Rosalinde Lechner (Prantl), Elmar Kapeller Seite 20 der wilde Mann als Begleiter von Liebespaaren, als Sinnbild für ungezähmte sexuelle Kraft. Lehrlingsauszeichnung 60 Jahr - alles klar! Der Jahrgang 1955 traf sich kurz vor Weihnachten im Sportcafe Haiming, um alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. DA ging es hoch her, als die eine oder andere kleine Jugendsünde „Wilde Mander“ aus nah und fern holen sich für ihre Gewandung mit Vorliebe die Bärte der Bäume entlang des Betlersteiges, der vom Sattele über Feldring nach Faltegarten hinauf führt. Beim diesjährigen, von der Wirtschaftskammer Tirol ausgeschriebenen, Lehrlingswettbewerb für KFZ-Techniker mit Systemelektronik im 3. Lehrjahr wurde Lukas Meinschad aus Ötztal Bahnhof als Landessieger ausgezeichnet. Ing. Benedikt Kapferer von der Firmenleitung des ausbildenden Betriebes Auto Kapferer freut sich mit dem talentierten Mitarbeiter. (Text: chris; Foto: Bernhard Stecher) Winter 2016