´s Dorfblattl Haiming
Lebensbild - Leopold Gold
„Poldl“ – Ein Name bürgt für Qualität
eopold Gold aus ÖtztalBahnhof wurde am 19. Oktober 2014 durch Bischof Manfred
Scheuer das Ehrenzeichen in Gold
der Diözese Innsbruck verliehen.
Für seine langjährige Mitarbeit
in den Traditionsvereinen wurde
er vom Land Tirol 2008 mit der
Tiroler Verdienstmedaille geehrt.
Sein Blick geht zurück auf ein ereignisreiches Leben.
Leopold wurde 12. Dezember
1929 in Mährisch-Ostrau, einem
Zentrum des Steinkohleabbaus
im Südosten des heutigen Tschechien geboren. Die Bevölkerung
dieses Sudetengebietes war
deutscher und tschechischer Abstammung, Leopold besuchte die
deutsche Volks- und Hauptschule
und begann mit einer Lehre als
Elektrotechniker, um einem politisch angeordnetem Wechsel in
eine tschechische Schule zu entgehen.
Mit der Machtübernahme Hitlers
begannen die Schattenseiten der
NS-Politik zu wirken. Sogar Schüler wie Leopold wurden zum Ausräumen jüdischer Wohnungen
herangezogen. Dann kamen die
Schüler in Wehrertüchtigungslager und wurden kurz darauf in
die Armee einberufen. Der 14jährige Leopold wurde mit etwa 100
Buben bei der SS mit der kompletten Uniform ausgestattet. Die
Kinder hatten für 50 Rösser, die
verstört von der Front zurückgekommen waren, zu sorgen.
Sofort nach Kriegsende wollte
Leopold weg aus diesem Land.
Sein Ziel war Oetz, wo sein Freund
Otto Verwandtschaft hatte. In
Gmünd in Niederösterreich wurden die Burschen von Partisanen
aufgegriffen und konnten wieder
fliehen, verdienten mit Gelegenheitsarbeiten etwas Geld, aßen
schwarze Bohnensuppe und litten Hunger.
Leopold besaß nur seinen Ausweis in deutscher und russischer
Sprache, Kollege Otto konnte ab
Linz mit einem Passagierschein
den Zug nach Tirol nehmen.
Leopold behalf sich mit Autostopp, erlebte herzliche Gastfreundschaft in Salzburg und traf
auf dem Bahnhof auf einen amerikanischen Soldaten, der ihn mit
dem genannten Ausweis den Zug
besteigen ließ.
Der Wechsel von der amerikanischen zur französischen Zone
war noch einmal ein gefährlicher
Moment, doch Leopold durfte
zu seiner großen Erleichterung
im Zug sitzen bleiben. Zu diesen
Tagen des Krieges und der Flucht
gäbe es viele Geschichten zu erzählen.
So erreichte Leopold im Alter von
15 Jahren seinen Zielort Oetz. Der
Bauer Josef Plattner aus Oetzermühl nahm den Buben freundlich
auf und gab ihm Ar