's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Winter 2015 - 01/15 | Page 21

´s Dorfblattl Haiming Lebensbild - Leopold Gold „Poldl“ – Ein Name bürgt für Qualität eopold Gold aus ÖtztalBahnhof wurde am 19. Oktober 2014 durch Bischof Manfred Scheuer das Ehrenzeichen in Gold der Diözese Innsbruck verliehen. Für seine langjährige Mitarbeit in den Traditionsvereinen wurde er vom Land Tirol 2008 mit der Tiroler Verdienstmedaille geehrt. Sein Blick geht zurück auf ein ereignisreiches Leben. Leopold wurde 12. Dezember 1929 in Mährisch-Ostrau, einem Zentrum des Steinkohleabbaus im Südosten des heutigen Tschechien geboren. Die Bevölkerung dieses Sudetengebietes war deutscher und tschechischer Abstammung, Leopold besuchte die deutsche Volks- und Hauptschule und begann mit einer Lehre als Elektrotechniker, um einem politisch angeordnetem Wechsel in eine tschechische Schule zu entgehen. Mit der Machtübernahme Hitlers begannen die Schattenseiten der NS-Politik zu wirken. Sogar Schüler wie Leopold wurden zum Ausräumen jüdischer Wohnungen herangezogen. Dann kamen die Schüler in Wehrertüchtigungslager und wurden kurz darauf in die Armee einberufen. Der 14jährige Leopold wurde mit etwa 100 Buben bei der SS mit der kompletten Uniform ausgestattet. Die Kinder hatten für 50 Rösser, die verstört von der Front zurückgekommen waren, zu sorgen. Sofort nach Kriegsende wollte Leopold weg aus diesem Land. Sein Ziel war Oetz, wo sein Freund Otto Verwandtschaft hatte. In Gmünd in Niederösterreich wurden die Burschen von Partisanen aufgegriffen und konnten wieder fliehen, verdienten mit Gelegenheitsarbeiten etwas Geld, aßen schwarze Bohnensuppe und litten Hunger. Leopold besaß nur seinen Ausweis in deutscher und russischer Sprache, Kollege Otto konnte ab Linz mit einem Passagierschein den Zug nach Tirol nehmen. Leopold behalf sich mit Autostopp, erlebte herzliche Gastfreundschaft in Salzburg und traf auf dem Bahnhof auf einen amerikanischen Soldaten, der ihn mit dem genannten Ausweis den Zug besteigen ließ. Der Wechsel von der amerikanischen zur französischen Zone war noch einmal ein gefährlicher Moment, doch Leopold durfte zu seiner großen Erleichterung im Zug sitzen bleiben. Zu diesen Tagen des Krieges und der Flucht gäbe es viele Geschichten zu erzählen. So erreichte Leopold im Alter von 15 Jahren seinen Zielort Oetz. Der Bauer Josef Plattner aus Oetzermühl nahm den Buben freundlich auf und gab ihm Ar