´s Dorfblattl Haiming
Blumenwiesen für die Artenvielfalt
S
chotter anstelle von grünem
Rasen? ‚Jetzt spinnen’s kom-
plett‘ – wird sich vielleicht der
eine oder andere gedacht haben,
als im Frühling an einige Stellen
der Rasen abgetragen wurde.
Aber keine Sorge – hier entste-
hen bunte Blumenwiesen! Für
Honig- und Wildbienen, Hum-
meln und Schmetterlinge.
In der freien Natur sind arten-
reiche, bunte Blumenwiesen
selten geworden. Mit ihnen
sind auch zahlreiche Insekten
verschwunden. Deshalb be-
teiligt sich die Gemeinde Hai-
ming zusammen mit Roppen,
Silz, Stams, Mötz, Mieming und
Obsteig am Projekt „Das Inntal
summt“. Durch Blumenwiesen,
Wildstaudenbeete, Bäume und
Wildsträucher in der Gemeinde
soll die Artenvielfalt gefördert
werden.
Am 24. und 25. April war es end-
lich soweit. Die ersten natur-
nahen Grünflächen wurden im
Rahmen eines Workshops an-
gelegt. Zuerst musste aber der
Rasen entfernt werden, damit
eine neue Blumenwiese wachsen
kann. Etwa 5 cm tief wurde dieser
abgestochen und anschließend
wieder mit Schotter aufgefüllt.
Schotter enthält keinen Stickstoff
und auch keine ungewünschten
Samen oder Wurzeln. Perfekt
zum Anlegen einer Blumenwiese!
Nach dem Einsäen und Pflanzen
einiger Blütenstauden ist dann
aber Geduld gefragt. Wildblu-
men brauchen einen Monat und
länger bis sie keimen. Ganz an-
ders als man es vom Rasen ge-
wohnt ist. Hier sät man aus, und
schon wenige Tage später keimt
es. Und Wildpflanzen wachsen
am Beginn langsam, denn sie bil-
den zuerst tiefe Wurzeln. Deshalb
ist auch der Schotter noch gut
sichtbar.
Die ersten Blumen zeigen schon
ihre Blüten. Malve, Kornblume
und Bienenfreund locken die er-
sten Wild- und Honigbienen an.
Mehrjährige Wiesenpflanzen wie
Margeriten breiten sich schon am
Boden aus, blühen aber erst ab
dem zweiten Jahr.
Diese aktuell nicht sehr ansehnliche Fläche wird nächstes Jahr eine vielfältige
Blumenwiese sein.
Nicht nur die Natur profitiert
von diesen Flächen. Anstelle von
ständigem Rasenmähen, müssen
die Flächen nur noch 1-2 Mal im
Jahr gemäht werden. Und auch
das Gießen entfällt. Das spart
Maschineneinsatz und Treibstoff
und kommt somit dem Klima zu-
gute. Die eingesparte Arbeitszeit
kann für andere Projekte einge-
setzt werden – zum Beispiel um
neue Blumenwiesen anzulegen.
Am Beginn brauchen die Blu-
menwiesen aber eine gute Pfle-
ge. Ungewünschte Pflanzen
(auch so etwas gibt es bei einer
Blumenwiese) müssen gejätet
werden. Diese Aufgabe über-
nehmen die Gärtnerei Norz und
die Landschaftsgärtnerin Doreen
Höneke, die die Flächen angelegt
haben. Das Projekt wird mit „Un-
terstützung von Bund, Land und
Europäischer Union (LEADER)“
durchgeführt.
Auch im eigenen Garten kann
man viel für die Natur machen!
Tipps und Informationen dazu er-
hält man bei der Initiative ‚Natur
im Garten‘ des Tiroler Bildungs-
forums (www.naturimgarten.ti-
rol). Wer selbst eine Blumenwiese
anlegen möchte, kann zertifi-
ziertes Wildblumensaatgut bei
Doreen Höneke beziehen.
Gemeinsam können wir unsere
Gemeinde wieder aufblühen las-
sen! (Text und Foto: Gisela Egger)
Heizungstausch mit bis zu 50 Prozent gefördert
Raus aus Öl und Gas - so einfach wie noch nie
satten Förderbeiträgen.
S
ie haben Ihre Heizung noch
in Schilling bezahlt? Dann
haben Sie vermutlich einen Kli-
makiller im Keller stehen. Halb so
schlimm – der Heizungstausch
hin zu einer zukunftstauglichen
Pellets- oder Wärmepumpen-
heizung war noch nie so gün-
stig wie jetzt. Sowohl Land als
auch Bund unterstützen Sie mit
Mit TIROL 2050 energieautonom
hat Tirol eine ganz deutliche
Vision. Genauso viel Energie
im Land zu erzeugen, wie ver-
braucht wird, und noch dazu
frei von fossilen Energieträgern
– beim Blick in Tirols Heizräume
werden einige die Stirn runzeln
und sich fragen, ob dieses Ziel
realistisch ist. Die klare Antwort
lautet: Ja!
Unabdingbar zur Erreichung
dieses Ziels ist jedoch die stetige
Reduktion des Energiebedarfs.
Mehr als ein Viertel des Tiroler
Energiebedarfs wird momen-
tan zum Heizen unserer Woh-
nungen gebraucht. Durch die
richtige Dämmung sanierungs-
bedürftiger Gebäude und die
Optimierung und Erneuerung
veralteter Heizsysteme können
bis zu 80 Prozent des Wärmebe-
darfs eingespart und der Anteil
an erneuerbaren Energieträgern
massiv gesteigert werden. baren Energieträgern zu erleich-
tern und somit die CO2-Emissi-
onen im Sektor Raumwärme
minimieren. Gefördert wird der
Tausch von alten fossilen Haupt-
heizungen (Öl, Gas und Kohle)
hin zu umweltfreundlichen
Wärmepumpen, Biomassehei-
zungen und Fernwärme.
Neben Faktoren wie Effizienz,
technische Umsetzbarkeit und
Umweltauswirkungen, geht der
Tausch einer bestehenden Hei-
zung auch mit einem gewissen
finanziellen Aufwand einher.
Bund und Land setzen nun die
nötigen Rahmenbedingungen,
um den Einsatz von effizienten
Heizungsanlagen und erneuer- Die Rechnung ist dabei schlicht
und einfach: Im Rahmen der
Wohnbauförderung des Lan-
des Tirol gibt es einen Zuschuss
von 25 Prozent der förderbaren
Kosten, während der Bund mit
30 Prozent bzw. maximal 5000
€ fördert.
Sommer 2019
(Text und Foto: Energie Tirol)
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Projekt - Das Inntal summt