's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2019 - 03/19 | Page 9

´s Dorfblattl Haiming Blumenwiesen für die Artenvielfalt S chotter anstelle von grünem Rasen? ‚Jetzt spinnen’s kom- plett‘ – wird sich vielleicht der eine oder andere gedacht haben, als im Frühling an einige Stellen der Rasen abgetragen wurde. Aber keine Sorge – hier entste- hen bunte Blumenwiesen! Für Honig- und Wildbienen, Hum- meln und Schmetterlinge. In der freien Natur sind arten- reiche, bunte Blumenwiesen selten geworden. Mit ihnen sind auch zahlreiche Insekten verschwunden. Deshalb be- teiligt sich die Gemeinde Hai- ming zusammen mit Roppen, Silz, Stams, Mötz, Mieming und Obsteig am Projekt „Das Inntal summt“. Durch Blumenwiesen, Wildstaudenbeete, Bäume und Wildsträucher in der Gemeinde soll die Artenvielfalt gefördert werden. Am 24. und 25. April war es end- lich soweit. Die ersten natur- nahen Grünflächen wurden im Rahmen eines Workshops an- gelegt. Zuerst musste aber der Rasen entfernt werden, damit eine neue Blumenwiese wachsen kann. Etwa 5 cm tief wurde dieser abgestochen und anschließend wieder mit Schotter aufgefüllt. Schotter enthält keinen Stickstoff und auch keine ungewünschten Samen oder Wurzeln. Perfekt zum Anlegen einer Blumenwiese! Nach dem Einsäen und Pflanzen einiger Blütenstauden ist dann aber Geduld gefragt. Wildblu- men brauchen einen Monat und länger bis sie keimen. Ganz an- ders als man es vom Rasen ge- wohnt ist. Hier sät man aus, und schon wenige Tage später keimt es. Und Wildpflanzen wachsen am Beginn langsam, denn sie bil- den zuerst tiefe Wurzeln. Deshalb ist auch der Schotter noch gut sichtbar. Die ersten Blumen zeigen schon ihre Blüten. Malve, Kornblume und Bienenfreund locken die er- sten Wild- und Honigbienen an. Mehrjährige Wiesenpflanzen wie Margeriten breiten sich schon am Boden aus, blühen aber erst ab dem zweiten Jahr. Diese aktuell nicht sehr ansehnliche Fläche wird nächstes Jahr eine vielfältige Blumenwiese sein. Nicht nur die Natur profitiert von diesen Flächen. Anstelle von ständigem Rasenmähen, müssen die Flächen nur noch 1-2 Mal im Jahr gemäht werden. Und auch das Gießen entfällt. Das spart Maschineneinsatz und Treibstoff und kommt somit dem Klima zu- gute. Die eingesparte Arbeitszeit kann für andere Projekte einge- setzt werden – zum Beispiel um neue Blumenwiesen anzulegen. Am Beginn brauchen die Blu- menwiesen aber eine gute Pfle- ge. Ungewünschte Pflanzen (auch so etwas gibt es bei einer Blumenwiese) müssen gejätet werden. Diese Aufgabe über- nehmen die Gärtnerei Norz und die Landschaftsgärtnerin Doreen Höneke, die die Flächen angelegt haben. Das Projekt wird mit „Un- terstützung von Bund, Land und Europäischer Union (LEADER)“ durchgeführt. Auch im eigenen Garten kann man viel für die Natur machen! Tipps und Informationen dazu er- hält man bei der Initiative ‚Natur im Garten‘ des Tiroler Bildungs- forums (www.naturimgarten.ti- rol). Wer selbst eine Blumenwiese anlegen möchte, kann zertifi- ziertes Wildblumensaatgut bei Doreen Höneke beziehen. Gemeinsam können wir unsere Gemeinde wieder aufblühen las- sen! (Text und Foto: Gisela Egger) Heizungstausch mit bis zu 50 Prozent gefördert Raus aus Öl und Gas - so einfach wie noch nie satten Förderbeiträgen. S ie haben Ihre Heizung noch in Schilling bezahlt? Dann haben Sie vermutlich einen Kli- makiller im Keller stehen. Halb so schlimm – der Heizungstausch hin zu einer zukunftstauglichen Pellets- oder Wärmepumpen- heizung war noch nie so gün- stig wie jetzt. Sowohl Land als auch Bund unterstützen Sie mit Mit TIROL 2050 energieautonom hat Tirol eine ganz deutliche Vision. Genauso viel Energie im Land zu erzeugen, wie ver- braucht wird, und noch dazu frei von fossilen Energieträgern – beim Blick in Tirols Heizräume werden einige die Stirn runzeln und sich fragen, ob dieses Ziel realistisch ist. Die klare Antwort lautet: Ja! Unabdingbar zur Erreichung dieses Ziels ist jedoch die stetige Reduktion des Energiebedarfs. Mehr als ein Viertel des Tiroler Energiebedarfs wird momen- tan zum Heizen unserer Woh- nungen gebraucht. Durch die richtige Dämmung sanierungs- bedürftiger Gebäude und die Optimierung und Erneuerung veralteter Heizsysteme können bis zu 80 Prozent des Wärmebe- darfs eingespart und der Anteil an erneuerbaren Energieträgern massiv gesteigert werden. baren Energieträgern zu erleich- tern und somit die CO2-Emissi- onen im Sektor Raumwärme minimieren. Gefördert wird der Tausch von alten fossilen Haupt- heizungen (Öl, Gas und Kohle) hin zu umweltfreundlichen Wärmepumpen, Biomassehei- zungen und Fernwärme. Neben Faktoren wie Effizienz, technische Umsetzbarkeit und Umweltauswirkungen, geht der Tausch einer bestehenden Hei- zung auch mit einem gewissen finanziellen Aufwand einher. Bund und Land setzen nun die nötigen Rahmenbedingungen, um den Einsatz von effizienten Heizungsanlagen und erneuer- Die Rechnung ist dabei schlicht und einfach: Im Rahmen der Wohnbauförderung des Lan- des Tirol gibt es einen Zuschuss von 25 Prozent der förderbaren Kosten, während der Bund mit 30 Prozent bzw. maximal 5000 € fördert. Sommer 2019 (Text und Foto: Energie Tirol) Seite 9 Projekt - Das Inntal summt