's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2018 - 03/18 | Page 9

´s Dorfblattl Haiming Firmenportrait - HAARSCHARF Marianne 25 Jahre Selbständigkeit - Friseurin mit Leidenschaft efallen Ihnen die Haare rot getönt, blond gefärbt oder naturgrau? Tragen Sie lieber einen Lockenkopf oder einen flotten Kurzhaarschnitt? Die Palette ist breit, aus der Damen und Herren ihren Wunschhaar- schnitt mit der entsprechenden Farbe im Friseursalon „HAAR- SCHARF Marianne“ wählen können. Der Betrieb ist nach der Ortseinfahrt von Ötztal Bahnhof im ÖVG-Haus zu finden. Chefin Marianne Floriani geb. Haselwanter stammt aus Och- sengarten und machte ihre er- sten Frisierversuche als kleines Mädchen mit den Haaren ihrer Barbiepuppen. 1986 begann sie ihre Friseurlehre im Salon Auer in Oetz. „Für Dauerwellen wurde das Haar damals auf Holzwick- ler gewickelt und oft waren gut zehn Dauerwellen am Tag zu machen“, so die Erinnerungen an die 80er Jahre. Wer sich die Haare färben wollte – das wa- ren damals vorwiegend Ge- schäftsfrauen – legte Wert auf Diskretion und einen versteck- ten Platz im Salon. Bei anderen Kundinnen wurden die Haare mit dem heißen Frisierstab in Wellen gelegt. Später kamen die „Haubensträhnen“ in Mode. Durch die Löcher einer engsit- zenden Gummifriseurhaube zog die Friseurin Haarsträhnen mit der Häkelnadel heraus, was den Spruch verstehen ließ, dass Schönheit manchmal leiden muss. In der Lehrzeit lernte Marianne neben den gängigen Angebo- ten der Frisuren auch das Perü- ckenmachen sowie Maniküre, Augen- und Wimpernfärben. Bei der Meisterprüfung kam der Fachbereich der Maskenbildne- rin für den Theaterbereich dazu. Besonders stark frequentiert waren die Tage früher kurz vor Ostern, Allerheiligen und Weih- nachten, denn diese Feiertage waren ohne vorherigen Friseur- besuch fast nicht denkbar. Jedes Haar musste richtig liegen, man sollte sehen, dass jemand beim Friseur war. Heute hingegen legt die Kundschaft vor allem Wert auf einen unkomplizierten Haarschnitt, mit dem sie daheim selber gut zurechtkommt. Starre Formen sind einer flotten Läs- sigkeit gewichen. Au ch im Bereich des Haarfär- bens hat sich viel verändert. Die in Mariannes Lehrzeit verwen- deten Färbeprodukte dürfen in dieser Zusammensetzung zwar noch über den Handel verkauft werden, die für Friseurbetriebe heute erlaubten Mittel sind we- sentlich verträglicher. Es ist so- mit nicht der rein geschäftliche Aspekt, wenn Marianne von Haarfärbemitteln im Do-it-your- self-Verfahren abrät. Besonders kritisch sieht sie den derzeitigen Trend bei jungen Frauen, sich die Haare „modegrau“ färben zu lassen. Dies braucht aggressive Bei der Meisterprüfung bewies Marianne ihr Talent als Maskenbildnerin. Das Theater ist bis heute eine ihrer Leidenschaften. Aufhellverfahren und ist eine enorme Belastung für die Haare. Zurück zum Werdegang des Sa- lons „HAARSCHARF Marianne“. Nach verschiedenen Arbeitsstel- len in und außerhalb Tirols legte Marianne 1994 die Meisterprü- fung ab, kurz zuvor hatte sie mit dem Salon „Elvira“ nördlich der Bahngleise in Ötztal-Bahnhof einen Betrieb eröffnet, den sie bis 2007 führte. Damals bildete die Friseurmeisterin auch Lehr- linge aus und einige Zeit hatte sie ein zweites Geschäft in Sau- tens. „Es ist schon eine große Herausforderung für eine Frau, die Selbstständigkeit mit einem guten Familienleben zu verein- baren. Mit der Rückendeckung meines Mannes Meinhard kann ich das Gott sei Dank leisten“, so Marianne. Seit elf Jahren ist der Firmen- sitz von „HAARSCHARF Ma- rianne“ nun an dem eingangs erwähnten Platz im ÖVG-Haus. Mit drei Teilzeitmitarbeiterinnen und einem neu aufgefrischten Salon ist die Motivation groß, Kundinnen und Kunden best- möglich zu bedienen. Frauen wie Männer kommen in das Geschäft, wobei der derzeitige Trend zeigt, dass gerade junge Männer moderner und aufwän- dig gestylt werden möchten. Schmunzeln kann man, wenn Buben den Salon betreten mit dem Anliegen, ihn mit der glei- chen Frisur wie das jeweilige Fußballidol wieder zu verlassen. Mädels wünschen sich Frisuren von Sängerinnen und Filmstars. Aber auch Erstkommunion und Firmung bringen einen Ansturm der Mädchen, diese werden nach Wunsch sogar direkt am Ehrentag bedient. Das Highlight des Arbeitslebens sind für Marianne Floriani Braut- frisuren. Der derzeitige Trend zu lässigen Hochsteckfrisuren fordert viel Sorgfalt, damit Läs- sigkeit und Haltbarkeit Hand in Hand gehen. „Echte Blüten im Haar sind für mich nach wie vor der schönste Frisurenschmuck für die Braut“, kommt die Friseu- rin ins Schwärmen. Letzten Endes steht und fällt für die unkomplizierte Chefin Ma- rianne Floriani, die sich so gar nicht als klassische Führungs- person sieht, jeder Betrieb mit motivierten Mitarbeiterinnen. Mit Melanie Kapeller aus Hai- ming, Michaela Mareiler aus Mieming und Sabine Köll aus Sautens hat sie ein fachkundiges und kollegiales Team, auf das sie sich verlassen kann, selbst wenn sie selbst gerade nicht vor Ort ist. So freuen sich die Damen mit den flotten Scheren auch über Anrufe von Neukundinnen und Kunden, die den Salon „HAAR- SCHARF Marianne“ kennenler- nen möchten. (Text: chris; Fotos: chris, privat) Das gute Team Michaela Mareiler, Chefin Marianne Floriani, Sabine Köll (v.l.) und Melanie Kapeller im neu herausgeputzten Friseursalon. Sommer 2018 Seite 9 G