´s Dorfblattl Haiming
Firmenportrait - HAARSCHARF Marianne
25 Jahre Selbständigkeit - Friseurin mit Leidenschaft
efallen Ihnen die Haare rot
getönt, blond gefärbt oder
naturgrau? Tragen Sie lieber
einen Lockenkopf oder einen
flotten Kurzhaarschnitt? Die
Palette ist breit, aus der Damen
und Herren ihren Wunschhaar-
schnitt mit der entsprechenden
Farbe im Friseursalon „HAAR-
SCHARF Marianne“ wählen
können. Der Betrieb ist nach der
Ortseinfahrt von Ötztal Bahnhof
im ÖVG-Haus zu finden.
Chefin Marianne Floriani geb.
Haselwanter stammt aus Och-
sengarten und machte ihre er-
sten Frisierversuche als kleines
Mädchen mit den Haaren ihrer
Barbiepuppen. 1986 begann sie
ihre Friseurlehre im Salon Auer
in Oetz. „Für Dauerwellen wurde
das Haar damals auf Holzwick-
ler gewickelt und oft waren gut
zehn Dauerwellen am Tag zu
machen“, so die Erinnerungen
an die 80er Jahre. Wer sich die
Haare färben wollte – das wa-
ren damals vorwiegend Ge-
schäftsfrauen – legte Wert auf
Diskretion und einen versteck-
ten Platz im Salon. Bei anderen
Kundinnen wurden die Haare
mit dem heißen Frisierstab in
Wellen gelegt. Später kamen
die „Haubensträhnen“ in Mode.
Durch die Löcher einer engsit-
zenden Gummifriseurhaube
zog die Friseurin Haarsträhnen
mit der Häkelnadel heraus, was
den Spruch verstehen ließ, dass
Schönheit manchmal leiden
muss.
In der Lehrzeit lernte Marianne
neben den gängigen Angebo-
ten der Frisuren auch das Perü-
ckenmachen sowie Maniküre,
Augen- und Wimpernfärben.
Bei der Meisterprüfung kam der
Fachbereich der Maskenbildne-
rin für den Theaterbereich dazu.
Besonders stark frequentiert
waren die Tage früher kurz vor
Ostern, Allerheiligen und Weih-
nachten, denn diese Feiertage
waren ohne vorherigen Friseur-
besuch fast nicht denkbar. Jedes
Haar musste richtig liegen, man
sollte sehen, dass jemand beim
Friseur war. Heute hingegen
legt die Kundschaft vor allem
Wert auf einen unkomplizierten
Haarschnitt, mit dem sie daheim
selber gut zurechtkommt. Starre
Formen sind einer flotten Läs-
sigkeit gewichen.
Au ch im Bereich des Haarfär-
bens hat sich viel verändert. Die
in Mariannes Lehrzeit verwen-
deten Färbeprodukte dürfen in
dieser Zusammensetzung zwar
noch über den Handel verkauft
werden, die für Friseurbetriebe
heute erlaubten Mittel sind we-
sentlich verträglicher. Es ist so-
mit nicht der rein geschäftliche
Aspekt, wenn Marianne von
Haarfärbemitteln im Do-it-your-
self-Verfahren abrät. Besonders
kritisch sieht sie den derzeitigen
Trend bei jungen Frauen, sich
die Haare „modegrau“ färben zu
lassen. Dies braucht aggressive
Bei der Meisterprüfung bewies Marianne ihr Talent als Maskenbildnerin. Das
Theater ist bis heute eine ihrer Leidenschaften.
Aufhellverfahren und ist eine
enorme Belastung für die Haare.
Zurück zum Werdegang des Sa-
lons „HAARSCHARF Marianne“.
Nach verschiedenen Arbeitsstel-
len in und außerhalb Tirols legte
Marianne 1994 die Meisterprü-
fung ab, kurz zuvor hatte sie mit
dem Salon „Elvira“ nördlich der
Bahngleise in Ötztal-Bahnhof
einen Betrieb eröffnet, den sie
bis 2007 führte. Damals bildete
die Friseurmeisterin auch Lehr-
linge aus und einige Zeit hatte
sie ein zweites Geschäft in Sau-
tens. „Es ist schon eine große
Herausforderung für eine Frau,
die Selbstständigkeit mit einem
guten Familienleben zu verein-
baren. Mit der Rückendeckung
meines Mannes Meinhard kann
ich das Gott sei Dank leisten“, so
Marianne.
Seit elf Jahren ist der Firmen-
sitz von „HAARSCHARF Ma-
rianne“ nun an dem eingangs
erwähnten Platz im ÖVG-Haus.
Mit drei Teilzeitmitarbeiterinnen
und einem neu aufgefrischten
Salon ist die Motivation groß,
Kundinnen und Kunden best-
möglich zu bedienen. Frauen
wie Männer kommen in das
Geschäft, wobei der derzeitige
Trend zeigt, dass gerade junge
Männer moderner und aufwän-
dig gestylt werden möchten.
Schmunzeln kann man, wenn
Buben den Salon betreten mit
dem Anliegen, ihn mit der glei-
chen Frisur wie das jeweilige
Fußballidol wieder zu verlassen.
Mädels wünschen sich Frisuren
von Sängerinnen und Filmstars.
Aber auch Erstkommunion und
Firmung bringen einen Ansturm
der Mädchen, diese werden
nach Wunsch sogar direkt am
Ehrentag bedient.
Das Highlight des Arbeitslebens
sind für Marianne Floriani Braut-
frisuren. Der derzeitige Trend
zu lässigen Hochsteckfrisuren
fordert viel Sorgfalt, damit Läs-
sigkeit und Haltbarkeit Hand in
Hand gehen. „Echte Blüten im
Haar sind für mich nach wie vor
der schönste Frisurenschmuck
für die Braut“, kommt die Friseu-
rin ins Schwärmen.
Letzten Endes steht und fällt für
die unkomplizierte Chefin Ma-
rianne Floriani, die sich so gar
nicht als klassische Führungs-
person sieht, jeder Betrieb mit
motivierten Mitarbeiterinnen.
Mit Melanie Kapeller aus Hai-
ming, Michaela Mareiler aus
Mieming und Sabine Köll aus
Sautens hat sie ein fachkundiges
und kollegiales Team, auf das sie
sich verlassen kann, selbst wenn
sie selbst gerade nicht vor Ort
ist. So freuen sich die Damen mit
den flotten Scheren auch über
Anrufe von Neukundinnen und
Kunden, die den Salon „HAAR-
SCHARF Marianne“ kennenler-
nen möchten.
(Text: chris; Fotos: chris, privat)
Das gute Team Michaela Mareiler, Chefin Marianne Floriani, Sabine Köll (v.l.)
und Melanie Kapeller im neu herausgeputzten Friseursalon.
Sommer 2018
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