´s Dorfblattl Haiming
Lebensbild und Integrationsportrait – Edwin Hoendervangers
Wo bitte liegt eigentlich „Haiming“?
Z
wei Paar sonnengelbe Holzschuhe fallen dem Besucher
auf, der vor dem Hauseingang der
Familie Hoendervangers steht.
Es sind sogenannte „Klompen“,
die traditionellen Holzschuhe
aus den Niederlanden, durch die
die Herkunft der Hausbesitzer
erkennbar wird.
therapeuten und eine Sekretärin
für seine Praxis. Das entsprach
genau den Berufsprofilen der
beiden, wenngleich sie sich erst
einmal schlau machen mussten,
wo dieses „Haiming“ überhaupt
liegt. Spontan sagten sie zu und
haben dies, wie Edwin sagt, niemals bereut.
Edwin Hoendervangers kam
1966 in der Stadt Bergen op
Zoom, im Süden der Niederlande, auf die Welt. Eine große
Schwester war schon da, die
Familie wohnte im Reihenhaus
am Stadtrand. Der Bub hatte mit
dem Volkssport der Niederländer, dem Radlfahren, nichts am
Hut. Sein Herz schlug von klein
auf für den Fußball, er spielte leidenschaftlich mit dem runden
Leder. Die Sommerurlaube der
Familie an der niederländischen
Küste sind eine der besonderen
Kindheitserinnerungen.
Ohne große Erwartungen kamen die beiden nach Haiming
und wurden in allen Bereichen
positiv überrascht. Gleich zu Beginn, so erzählt Edwin, war da ein
Supergefühl. Schon nach einer
Woche entschieden sie sich dafür, zu bleiben. Freilich vermisste
man liebe Menschen aus der
Heimat, fasste aber schnell Fuß in
Haiming. Ein Jahr arbeiteten beide bei Hubert van Lang, im Jahr
1997 eröffnete Edwin seine erste
einfache, eigene Praxis im Privathaus der Familie Reinstadler.
Nach dem Gymnasium wusste
Edwin nicht wirklich, wohin sein
beruflicher Weg führen sollte.
Sein Vater empfahl ihm, Physiotherapeut zu werden. Gemeinsam mit seinem Freund absolvierte er, anfangs mit mäßiger
Begeisterung, die Ausbildung.
Nach einem mühsamen ersten
Jahr merkte Edwin, dass er immer
mehr Freude hatte mit dieser Berufswahl.
Immer mehr Klientinnen und Klienten vertrauten sich dem sympathischen „Holländer“ an und
ließen sich von ihm therapieren.
Neben der manuellen Therapie,
das sich der Laie wie ein „Einrenken“ vorstellen kann, bildete er
sich auf dem Gebiet der Osteopathie und im Bereich der Sportphysiotherapie weiter. Denn die
Haiminger Fußballvereine, die
Mountainbike-Teams und der
Schiklub Haiming standen bald
an der Türschwelle und fragten
bei ihm als kompetenten Physiotherapeuten für die jeweilige
Mannschaft an.
Auch der 2003 geborene Sohn
Ryan, der begeistert ist vom Schifahren und Mountainbiken, ist
ein Bindeglied zwischen Edwin
und den Vereinen. Als Träger des
Tiroler Meistertitels und als Mitglied des Haibike-Racing-Teams
zählt Ryan zu den Top 3 der österreichischen Mountainbiker
seiner Altersklasse. Vater Edwin
begleitet ihn immer wieder und
auch mit anderen Mannschaften
kommt er durch ganz Österreich
und auch Europa.
„Es ist schon toll“ so Hoendervangers, „mit Sportgrößen wie
Charly Markt aus Haiming oder
Gregor Raggl aus Roppen, die in
den Mountainbike-Weltspitzenrängen mitmischen, zu arbeiten.“
Ein wenig ist man auch Teil jedes
sportlichen Erfolges. So war es
auch ein besonderer Höhepunkt
für Edwin, dass er das Mountainbike-Worldcup-Team nach
Tschechien begleiten durfte.
Gerade zurück als Betreuer beim
Weltcuprennen in Lenzerheide in
der Schweiz heißen die kommenden Ziele Amerika und – endlich
- auch Kanada!
Gerne kommt er dann zurück
in sein gemütliches und sehr
individuell eingerichtetes Haus.
Dort wartet auch Tochter Zoë,
das Mädl wurde 2006 geboren
und begeistert sich vorwiegend
für Musik und Tanz.
„Ich habe großes Glück“ so Hoendervangers, „dass die wichtigen Bereiche meines Lebens
sich so gut in Einklang bringen
lassen. Meine Familie, meine
Leidenschaft für den Sport und
meine berufliche Freude an der
Physiotherapie lassen sich wunderbar verbinden.“ Wenn es die
Zeit zulässt, dreht Edwin selbst
eine Runde auf seinem Mountainbike. Freunde und Familie aus
den Niederlanden kommen regelmäßig auf Besuch nach Tirol.
Hoendervangers ist glücklich mit
seinem Leben. Für die Zukunft
hofft er auf Gesundheit für seine
Familie. Er freut sich ganz besonders auf seine neue Praxis im
Gemeindehaus, die er erstmals
ganz nach seinen Vorstellungen
gestalten kann.
Ein Herzenswunsch wäre es,
einmal im Leben bei Olympia
dabei zu sein und irgendeine
Mannschaft zu betreuen. Das
Dorfblattl wünscht Edwin Hoendervangers, dass sich auch
dieser Wunsch irgendwann erfüllen möge.
(Text: chris; Fotos: Hoendervangers)
Mit 24 Jahren war Edwin ausgebildeter und begeisterter Physiotherapeut und arbeitete sechs
Jahre lang als Angestellter in
einer Praxis. Sein Beruf und der
Fußball bestimmten seine Zeit,
wichtigster Lebensinhalt war für
ihn damals schon s