's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2015 - 03/15 | Page 23

´s Dorfblattl Haiming Lebensbild und Integrationsportrait – Edwin Hoendervangers Wo bitte liegt eigentlich „Haiming“? Z wei Paar sonnengelbe Holzschuhe fallen dem Besucher auf, der vor dem Hauseingang der Familie Hoendervangers steht. Es sind sogenannte „Klompen“, die traditionellen Holzschuhe aus den Niederlanden, durch die die Herkunft der Hausbesitzer erkennbar wird. therapeuten und eine Sekretärin für seine Praxis. Das entsprach genau den Berufsprofilen der beiden, wenngleich sie sich erst einmal schlau machen mussten, wo dieses „Haiming“ überhaupt liegt. Spontan sagten sie zu und haben dies, wie Edwin sagt, niemals bereut. Edwin Hoendervangers kam 1966 in der Stadt Bergen op Zoom, im Süden der Niederlande, auf die Welt. Eine große Schwester war schon da, die Familie wohnte im Reihenhaus am Stadtrand. Der Bub hatte mit dem Volkssport der Niederländer, dem Radlfahren, nichts am Hut. Sein Herz schlug von klein auf für den Fußball, er spielte leidenschaftlich mit dem runden Leder. Die Sommerurlaube der Familie an der niederländischen Küste sind eine der besonderen Kindheitserinnerungen. Ohne große Erwartungen kamen die beiden nach Haiming und wurden in allen Bereichen positiv überrascht. Gleich zu Beginn, so erzählt Edwin, war da ein Supergefühl. Schon nach einer Woche entschieden sie sich dafür, zu bleiben. Freilich vermisste man liebe Menschen aus der Heimat, fasste aber schnell Fuß in Haiming. Ein Jahr arbeiteten beide bei Hubert van Lang, im Jahr 1997 eröffnete Edwin seine erste einfache, eigene Praxis im Privathaus der Familie Reinstadler. Nach dem Gymnasium wusste Edwin nicht wirklich, wohin sein beruflicher Weg führen sollte. Sein Vater empfahl ihm, Physiotherapeut zu werden. Gemeinsam mit seinem Freund absolvierte er, anfangs mit mäßiger Begeisterung, die Ausbildung. Nach einem mühsamen ersten Jahr merkte Edwin, dass er immer mehr Freude hatte mit dieser Berufswahl. Immer mehr Klientinnen und Klienten vertrauten sich dem sympathischen „Holländer“ an und ließen sich von ihm therapieren. Neben der manuellen Therapie, das sich der Laie wie ein „Einrenken“ vorstellen kann, bildete er sich auf dem Gebiet der Osteopathie und im Bereich der Sportphysiotherapie weiter. Denn die Haiminger Fußballvereine, die Mountainbike-Teams und der Schiklub Haiming standen bald an der Türschwelle und fragten bei ihm als kompetenten Physiotherapeuten für die jeweilige Mannschaft an. Auch der 2003 geborene Sohn Ryan, der begeistert ist vom Schifahren und Mountainbiken, ist ein Bindeglied zwischen Edwin und den Vereinen. Als Träger des Tiroler Meistertitels und als Mitglied des Haibike-Racing-Teams zählt Ryan zu den Top 3 der österreichischen Mountainbiker seiner Altersklasse. Vater Edwin begleitet ihn immer wieder und auch mit anderen Mannschaften kommt er durch ganz Österreich und auch Europa. „Es ist schon toll“ so Hoendervangers, „mit Sportgrößen wie Charly Markt aus Haiming oder Gregor Raggl aus Roppen, die in den Mountainbike-Weltspitzenrängen mitmischen, zu arbeiten.“ Ein wenig ist man auch Teil jedes sportlichen Erfolges. So war es auch ein besonderer Höhepunkt für Edwin, dass er das Mountainbike-Worldcup-Team nach Tschechien begleiten durfte. Gerade zurück als Betreuer beim Weltcuprennen in Lenzerheide in der Schweiz heißen die kommenden Ziele Amerika und – endlich - auch Kanada! Gerne kommt er dann zurück in sein gemütliches und sehr individuell eingerichtetes Haus. Dort wartet auch Tochter Zoë, das Mädl wurde 2006 geboren und begeistert sich vorwiegend für Musik und Tanz. „Ich habe großes Glück“ so Hoendervangers, „dass die wichtigen Bereiche meines Lebens sich so gut in Einklang bringen lassen. Meine Familie, meine Leidenschaft für den Sport und meine berufliche Freude an der Physiotherapie lassen sich wunderbar verbinden.“ Wenn es die Zeit zulässt, dreht Edwin selbst eine Runde auf seinem Mountainbike. Freunde und Familie aus den Niederlanden kommen regelmäßig auf Besuch nach Tirol. Hoendervangers ist glücklich mit seinem Leben. Für die Zukunft hofft er auf Gesundheit für seine Familie. Er freut sich ganz besonders auf seine neue Praxis im Gemeindehaus, die er erstmals ganz nach seinen Vorstellungen gestalten kann. Ein Herzenswunsch wäre es, einmal im Leben bei Olympia dabei zu sein und irgendeine Mannschaft zu betreuen. Das Dorfblattl wünscht Edwin Hoendervangers, dass sich auch dieser Wunsch irgendwann erfüllen möge. (Text: chris; Fotos: Hoendervangers) Mit 24 Jahren war Edwin ausgebildeter und begeisterter Physiotherapeut und arbeitete sechs Jahre lang als Angestellter in einer Praxis. Sein Beruf und der Fußball bestimmten seine Zeit, wichtigster Lebensinhalt war für ihn damals schon s