's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Herbst 2019 04/19 | Page 5

´s Dorfblattl Haiming Das Klima fordert den Wald „W älder gelten als wichtige Landschaftselemente, die zahlreiche Funktionen für die Menschen, aber auch für die Flora und Fauna erfüllen. Die Er- haltung des Waldes und seiner Wirkungen kann daher nur eine Hauptzielsetzung sein. Allerdings können sich Wälder nur langsam an die bestehenden Verände- rungen des Klimas anpassen“, fasst Andreas Pohl, Leiter der Be- zirksforstinspektion Imst, die Be- weggründe für das Projekt „Zu- kunftsfitte Landschaftselemente – Vielfalt fördern“ zusammen. Das Vorhaben wird derzeit in rund 13 Gemeinden des Bezirks Imst realisiert und hat sich zum Ziel gesetzt, den Wald bestmög- lich auf die Klimaveränderungen vorzubereiten. Die steigenden Temperaturen führen zu län- geren Trockenphasen und unre- gelmäßigeren Niederschlägen, was vor allem die Bäume in den Tieflagen zunehmend unter Stress setzt. Baumarten in den Tallagen mit geringer Anpas- sungsfähigkeit an klimatische Veränderungen, wie z.B. die Fich- te, werden zunehmend anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, so Pohl. In den kommenden drei Jahren werden somit in den Gemeinden Imsterberg, Karres, Karrösten, Mils bei Imst, Haiming, Mötz, Oetz, Rietz, Silz, Jerzens, Wenns, Imst und Tarrenz insgesamt rund 80 Bauminseln geschaffen, in welchen rund 6.800 Bäume Platz finden werden. „In diesen Inseln pflanzen wir Baumarten, die sich an die neuen klimatischen Bedin- gungen besser anpassen können, wie etwa die Eiche, der Berga- horn und die Weißtanne“, er- klärt Katrin Eisenstecken von der Bezirksforstinspektion Imst die Maßnahmen und verweist dabei auch auf die Waldtypisierung. Mit Hilfe dieses Handbuches können standortangepasste Baumarten ausgewählt werden, die vom Lan- desforstgarten bezogen werden. Durch das vorrangige Einbringen Die Artenvielfalt der Bäume soll in unserer Region erhöht und verbessert werden, was sich nicht nur für das Klima positiv auswirken würde. von Laubgehölzen erhofft man sich die Ausbildung eines klima- resistenteren Waldbestandes in den Tallagen. Durch die Vielfalt soll zudem die Gesundheit und Stabilität des Waldes gefördert werden. Neben der Aufforstung müssen aber auch entspre- chende Zäune aufgestellt wer- den, um die Jungpflanzen vor Wildverbiss zu schützen. Darüber hinaus werde, wo not- wendig, auch das Thema Neo- phyten behandelt. Diese inva- siven und teils gesundheitsge- fährdenden Pflanzen verbreiten sich zum Teil sehr schnell und drohen heimische Arten zu ver- drängen. „Diese invasiven Pflan- zenarten wie das Springkraut müssen händisch beseitigt und fachmännisch entsorgt werden“, so die Projektkoordinatorin. Neben diesen Maßnahmen soll vor allem auch die Bewusstseins- bildung in Punkto Wald und Kli- ma vorangetrieben werden. So werden etwa die Standorte der Inseln bewusst entlang von Spa- zierwegen gelegt. Wir möchten der Bevölkerung zeigen, dass et- was getan wird und daher wer- den die „Bauminseln“ bewusst an frequentierten Standorten angelegt, so Pohl. Dahingehend werde auch der Waldrand in das Projekt miteinbezogen. Dort sollen Hecken und weitere Sträucher auch den Tieren Schutz und Lebensraum bieten. Infor- mationsschilder werden auf das Projekt aufmerksam machen und die Maßnahmen erläutern. Zu- sätzlich werden an ausgewählten Standorten Erholungsplätze ge- schaffen, insbesondere rund um Imst, da dort der Wald sehr stark als Erholungsraum genutzt wird, so Manuel Flür vom Regionalma- nagement Bezirk Imst. Der Regio Verein begleitet das dreijährige Projekt und unter- stützt die Projektgesamtkosten von rund EUR 296.000,00 mit ei- ner 75-prozentigen Förderung. Die Förderung kommt dabei von Bund, Land und Europäischer Union (LEADER). Da Bäume ver- ständlicherweise zum Gedeihen länger als drei Jahre benötigen, sind die jetzigen Projektträger, die Waldpflegevereine Imst und Tirol als auch die Stadtgemein- de Imst, angehalten nach Ablauf der Frist für die ordnungsgemäße Pflege aufzukommen. „Hierzu führten wir einige Gespräche im Vorfeld mit den jeweiligen Förstern und konnten auch die politischen Vertreter vom Projekt überzeugen“, so Pohl, der auf die gut einjährige Vorbereitungszeit des Projekts verweist. Positiv hervorheben möchte Pohl auch die Bereitschaft der Gemeinden zur Teilnahme am Projekt: „Es ist gut zu wissen, dass derartige Themen Gehör finden und von der Politik mitgetragen wer- den.“ (Text: Manfred Flür; Foto: BFI Imst) Herbst 2019 E s hätte so schön sein kön- nen. Geburtstage sind ja was überaus Positives, die in unserer Kultur gefeiert wer- den und dazu da sind, auf das in der Vergangenheit Geleiste- te zurückzubicken und neue Vorsätze für die Zukunft zu fassen. Wenn sie rund sind, diese Geburtstage, werden nicht nur die Gefeierten mit steigendem Alter meist im- mer runder, sondern auch die Brille, durch die auf die Vergangenheit geschaut wird, immer rosaroter. Man verherrlicht die gute alte Zeit allzu oft und vergisst, wie hart man sich etwas erarbei- ten musste. Nun feierte unsere Gemeinde nicht irgendeinen Geburts- tag, auch nicht irgendeinen runden. Die Gemeinde ist ein Dreiviertel Jahrtausend alt. Darauf kann man stolz sein, wobei das an und für sich ja keine besondere Leistung ist, alt werden wir alle ja von selbst. Stolz kann man zum Beispiel auf eine gemein- same Kultur und Identität sein. Als Elschter sehe ich auf dieses fast schon wieder zu Ende gehende Jubiläumsjahr zurück und finde, dass die Gemeindeführung hier viele Chancen liegen gelassen hat. Man hätte in einem Bürger- beteiligungsprozess zum Beispiel langfristige Dorfent- wicklung und Mitgestaltung zum Thema machen kön- nen, die einzelnen Ortsteile näher zueinander führen, gemeinsam ein Konzept für gut funktionierende Jugend- arbeit erstellen oder auch ein würdiges Dorffest feiern können. All das ist leider nicht passiert. Das Schöne an einem Geburtstag ist ja aber, dass das Leben weitergeht und man jeden Tag damit beginnen kann, es besser zu machen. Eure Seite 5 Chance vergeben! Regionalmanagement Imst