würden wie eingereicht, wäre das eine Katastrophe. Im September 2023 wurde die sechsmonatige Konsultation beendet. Damals sind europaweit rund 6.000 Stellungnahmen von Unternehmen eingegangen. Diese werden jetzt in europäischen Ausschüssen für die Risikobeurteilung bearbeitet und beantwortet. Es kostet einfach Zeit, das qualifiziert zu beantworten. Ursprünglich waren für diesen Prozess acht bis zehn Wochen angedacht. Das zeigt, dass die EU-Verantwortlichen die Situation völlig unterschätzt haben. Jetzt erwarten wir die finale wissenschaftliche Bewertung erst Ende 2025. Somit haben wir mindestens ein Jahr Verzug.
Nur ein Jahr? Nicht nur. Denn dann startet der zweijährige Entscheidungsprozess auf Basis der abgegebenen Bewertung. Positiv ist, dass es ein sehr demokratischer Prozess ist. Aber dies macht den Prozess natürlich sehr aufwendig. Doch je länger sich der Prozess hinzieht, desto mehr Hersteller dieser Materialien werden sich aus dem Geschäft aufgrund des potenziellen Risikos zurückziehen. Das löst große Unsicherheit im Markt aus. Wir nehmen aktuell einen Attentismus wahr. Das heißt, die Investoren warten ab, da die Rahmenbedingungen für die Industrie nicht klar sind. Deswegen brauchen wir dringend einen klaren politischen Rahmen.
Auch die novellierte F-Gase-Verordnung fordert Hersteller und Betreiber. Was kommt auf die Hersteller zu? Die Verordnung ist am 11. März 2024 in Kraft getreten und hat besonders für die Drucklufttechnikbranche weitreichende Folgen. Vor allem betrifft die Verordnung die Kältemittel. Ihr globales Treibhauspotenzial gilt es zu senken. Das unterstützen wir auch. Aber die Zielerreichung wurde 2023 von der EU in einer Art Nacht- und Nebelaktion vorgezogen. Das heißt, die Umsetzung soll viel schneller erfolgen als ursprünglich geplant. Ein Großteil dieser Gase soll bis 2030 nicht mehr auf den Markt kommen. Die Lösung wären Kühlmittel, die ein deutlich niedrigeres Treibhauspotenzial aufweisen, doch diese sind brennbar und toxisch. Bestes Beispiel ist Propan. Bei Wärmepumpen gilt es als natürliches Kälte mittel. Propan hat allerdings den großen Nachteil, dass es stark entzündlich ist. Für im Innenraum betriebene Drucklufttrockner ist das für den möglichen Fall einer Leckage gefährlich, denn es entsteht ein hochbrennbares Gemisch. Das konterkariert die Mitarbeitersicherheit und vieles mehr. Gemeinsam mit dem Sektorkomitee Pneurop haben wir unser Positionspapier eingereicht, das von der EU-Kommission anerkannt wurde.
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