TEST
RC-FLAIR VON HACKER
böen, fliegt der Flair dann einfach
besser geradeaus in den stärkeren
Wind. Mit seinem tollen Flugbild
macht RC-Paragliding mit einem
Single-Skinschirm Spaß. Aaufgrund
der großen Fläche ist der Schirm
am Himmel auch weiter weg gut zu
sehen. Die Reaktion des Schirmes
aufgrund seiner Größe erlaubt es,
das Soaringverhalten gut zu erkennen und somit auch kleinste Aufwinde ausnutzen zu können. Man
kann wirklich sofort die kleinsten
Winde, die in das Tuch fahren, an
der Bewegung erkennen.
Fazit
Beim Start im Gebirge ist der RC-FLAIR aufgrund
seiner Größe, ebenso wie der FREE stabil in der
Luft.
Besonders überzeugt hat mich
dieser RC-Schirm beim Aufziehen. Mit dem richtigen Setup ist
das ein Kinderspiel, und auch die
ersten paar Flugminuten mit kleinen Turnübungen in der Luft waren eine reine Freude. Da ja jeder
Sender ein wenig anders steuert,
muss die richtige Einstellung erflogen werden. Ideal wenn die Arme
auf die maximale Stellung nach
unten Richtung Knie (Einbremsen)
der Pilotenpuppe Robin gebracht
werden, denn nun darf sich der
Schirm, nicht richtig vom Boden
weg bewegen, wenn man ihn aufziehen möchte. Ich empfehle dies
in kleinen Schritten zu steigern und
so lange die Bremsleinen zu verkürzen, bis der Schirm dann wirklich fast am Boden „klebt“ – mehr
darf es dann aber nicht sein. Vorsicht, nur ab dann muss in der Luft
das Einbremsen auch gefühlvoller
erfolgen, sonst gibt es einen Stall
– der Schirm kippt nach hinten. Ab
jetzt ist der FLAIR sehr acrofreudig
und auch schon unglaublich agil.
Anbremsen, bis der Schirm in der
Luft steht (kurz vor dem Stall) und
dann eine Lenkbewegung fast Vollausschlag auf eine Seite und der
FLAIR dreht wirklich fast auf der
Stelle – toll !
So ideal eingestellt, vor allem
auch bei aufkommenden Wind-
50 prop 4 /2014
Kaufe ich „nur“ einen Schirm,
dann ist es der FLAIR. Seine universellen Einsatzfähigkeiten erlauben,
es in fast jeder Situation recht gut
bedient zu sein. In einem mittleren Rucksack beim Wandern hat
alles Platz und man kann fast immer und überall ohne aufwendige
Landeplätze Spaß damit haben. All
diese Argumente führen dazu, dass
man einfach nur Fan von Para-RC
werden kann!
Sascha Rentel vor Ort
Hacker (www.para-rc.de) bietet
auch „Fly-Perfekt-Trainings“ an.
Das haben wir genutzt und Sascha
Rentel hat uns Para-RC-Piloten in
Damüls besucht. Er brachte uns
die Feinheiten der Einstellungen
und des Fliegens bei. Anwesend
waren Rene Woch (MSFB-Bregenzerwald), Peter Zarfl (LSL-Kärnten),
Alban Bertsch (FLYALBAN), sie alle
profitierten von diesem „FlyPerfect
Training“ sehr.
Sascha Rentel hat es in Damüls
sehr gefallen. Hier kann (so seine
Aussage) wirklich bei jedem Wind
mit wechselnden Startplätzen als
bisher einziges und ihm bekanntes Fluggebiet (er nennt es Damüls
360°) immer geflogen werden. Die
Firma Hacker und Flyalban haben
sich darauf geeinigt, 2 x jährlich
die Topevents von Hacker hier abzuhalten. Damüls ist somit nun das
Topgebiet von Hacker Para-RC.
Abschließend noch
die Meinung der anderen
anwesenden Piloten
Alban Bertsch
Modellflugschule Fly Alban:
Der Hacker FLAIR ist für meine
Flugschüler der ideale Schirm. Er
besitzt sehr gute Starteigenschaften, ist in der Luft sehr einfach zu
steuern (kaum Pendelneigung).
Außerdem, wenn der Wind einmal etwas kräftiger bläst, kann
man ihn durch Gewichtszugabe
um einiges schneller machen (bis
etwa 3,5 kg Ballast in das Hacker
Gurtzeug), wodurch sich die sonst
schon guten Flugeigenschaft nochmals verbessern. Ein unerwartetes
Einklappen bei böigen Windstößen
ist kaum zu befürchten, und wenn,
dann ist der FLAIR auch ohne groß
korrigierende Steuerbefehle von
selbst schnell wieder offen. Nach
Möglichkeit, sollte man allerdings
speziell mit Zusatzballast gegen
den Wind landen, um durch das
erhöhte Gewicht jegliche Beschädigungen zu vermeiden. Das soll
aber nun nicht heißen, dass mein
„Robin“ mit Rucksackmotor keine
„Nehmerqualitäten“ hat. Er hält
sehr Vieles aus, nur die originalen
Arme mit Fäusten für die Leinen
v.l.n.r. Rene, Sascha, Peter, Alban, Bernd
sind etwas filigran. Bei zu kräftiger Bodenberührung, kann dies
auch leicht mal zur Beschädigung
(Getriebe) bei den Servos führen.
Verhindern kann man das, wenn
man am Ende des Landeanfluges,
unmittelbar vor dem Aufsetzen von
Robin, die Hände ganz nach unten
(volles Einbremsen) zieht und sie
auch so lange in dieser Position
hält, bis Robin „stillsitzt“! Ich bin
den FLAIR auch schon mit 4S LiPo
geflogen, die Leistung war dann
so stark, dass ich sehr einfach Loopings und andere leistungsbetonte
Acromanöver fliegen konnte.
Allerdings ist der FREE dafür prädestiniert. Im Frühjahr werde ich
den FREE kaufen, um auch wirkliche Acroschulung in meiner Flugschule anbieten zu können.
Neben den „Hacker FlyAlps Meetings“ im Juni und September,
bietet meine Flugschule jederzeit
Einzel- und Gruppenunterricht an.
Man kann mit den Schulschirmen
probieren und perfektionieren
oder auch sehr gerne seinen eigenen Schirm mitbringen, um diesen
mit optimalen Einstellungen „Gebirgstauglich“ zu machen!
Peter Zarfl
LSL-Kärnten:
Gut steuerbar, sehr gut in der
Thermik, „beißt gut an“, ideal mit
professioneller Einführung. Wenn
dies jemanden anspricht, ist er mit
den Produkten der Firma Hacker
sehr gut bedient. Man muss nicht
vorgegebene Figuren fliegen, für
mich bedeutet es eine wirkliche
und absolute Entspannung, da
man nicht immer voll konzentriert
sein muss. Man kann den Schirm
einfach „Dahingleiten lassen“ und
reagieren, wenn eine Flugbahn verändert werden will.
Nichts desto trotz, sind gezielt zu
fliegende Figuren (Looping, Steilspirale, …) steuer- und machbar.
Ich habe mich absolut sofort
wohlgefühlt, spätestens beim Jugendlager 2015 werde auch ich einen Hacker Para-RC fliegen.
Rene Woch
seit dem Training mit Sascha Rentel Hacker Teampilot:
Ich habe, bevor ich speziell mit
dem RC-FREE mich auf Acro konzentriert habe, meine ersten Startund Flugversuche mit dem RC-
Unmittelbar vor dem Aufsetzen, ist es empfehlenswert, die Hände ganz nach unten (volles Einbremsen) zu ziehen, bis Robin „stillsitzt“!
FLAIR im Tal am Modellflugplatz des
MSFB-Bregenzerwalds begonnen.
Da ich auch selbst manntragend
Gleitschirme (Acro) fliege, kann ich
sehr kurzfristig die Flugeigenschaften eines (Modell) Schirmes erkennen. Er ist sehr leicht zum Aufziehen. Der FLAIR spricht sehr schnell
auf bereits leichte Thermik an. Er
besitzt ein sehr gutes Eigenflugverhalten. Für reine Acro-Liebhaber
ist natürlich der FREE die bessere
Wahl, jedoch lassen sich mit dem
FLAIR einzelne Manöver, auch für
einen Acropiloten akzeptabel, fliegen, wenn auch etwas langsamer.
Figuren bis zu Stall, Fullstall, bedingt Looping, sind schon machbar.
Für mich ist der FLAIR der geeignete Schirm für den Thermikflug, dort
aber ist er dem reinen Acroschirm
klar überlegen. Laufende Korrekturen in der Thermik, wie das der
FREE erfordert, entfallen fast ganz
beim FLAIR. Für „Beginner“ und
Standardpiloten auf jeden Fall das
Richtige – wenn es sehr professionell werden soll, ist FREE und
ASTRAL der nächste Schritt. Alle
Hackerschirme sind sehr exakt verarbeitet, haben stabile Leinen, ein
hochwertiges Tuch und einen leistungsfähigen Rucksackmotor. Der
glasfaserverstärkte Kunststoffring
(Propellerschutz) ist sehr stabil.p
4/2014 prop
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