Prop Magazin 3/2013 | Page 50

TEST FY-30 VON GLOBE FLIGHT Farbcode: Empfängerausgang (Beispiel Graupner) Weiß rot und schwarz) Querruder Höhenruder Grün Gelb Braun CH 3 Gas Orange CH 2 CH 1 Seitenruder Kontrolle über einen 2- oder 3-Wege- Schalter Anschluss und Stromversorgung Um den FY-30A am Empfänger betreiben zu können, benötigt man einen solchen mit mindestens 5 Ausgangs-Kanälen. Das dem Lieferumfang beiliegende Kabel wird gemäß der Anleitung zwischen dem FY-30A und den einzelnen Servoausgängen des Empfängers angeschlossen. Die Betriebsspannung des Flugstabilisierungssystems liegt zwischen 5 und 6 V und man benötigt eine konstante Stromquelle. Zu Sicherstellung der Stromversorgung wird eine externe Stromversorgung mit einem Mindeststrom von 3 A empfohlen, wobei der Pluspol des Flugreglers durchtrennt werden muss. Einbau und Abgleich Beim Einbau des Moduls im Modell muss darauf geachtet werden, dass dieses horizontal und so weit wie möglich in der Nähe des Schwerpunktes eingebaut wird. Technische Daten Abmessungen Gewicht (ohne Anschlusskabel) Temperaturbereich Maximale Rotationsrate Bezugsquelle Preis Packungsinhalt 47 x 27 x 16mm 20 Gramm ca. -25° C bis +70°C <_ 2000°/s www.globe-flight.de um 125 € FY-30A Hauptmodul 4-fach Servo-Anschlusskabel zum RC- Empfänger 2x doppelseitiges Klebeband bzw. Klettband Vibrationshemmende Montageplatte (inkl. vormontierter Gummidämpfer) Betriebsanleitung FY-30A 50 prop 3/2013 Farbcode des Servo- Anschlusskabels mit Anschlussbeispiel an einen Graupner-Empfänger CH 4 CH 6 Dabei ist ferner zu beachten, dass der auf der Gehäuseoberseite befindliche Pfeil in Flugrichtung zeigt. Die Bezugsebene des FY30A ist auf die normale, horizontale Fluglage des Modells im Geradeflug ausgelegt. Abweichungen von dieser Lage bewirken, dass der Normalpunkt zwischen manuellen Betrieb (Mode 1) und dem automatischen Ausgleichsmodus (Mode 3) nicht übereinstimmen. Das bedeutet, das Modell wird entweder nach oben oder nach unten wegsteuern. Für die drei Funktionen Seite, Höhe und Querruder gibt es ein eigenes Potentiometer zur Einstellung der Wirkrichtung und Stärke der Stabilisierung. Je stärker man die Potis aus ihrer Mittelstellung aus in Richtung Endstellung dreht, desto mehr erhöht sich die Kreiselwirkung. Zu geringer Ausschlag bewirkt zu wenig Stabilisierungswirkung, zu viel sorgt für das Aufschwingen des Modells. Die Servorichtung kann durch links- oder rechts-Drehen des Potis aus der Mittelstellung eingestellt werden. Einstellungen vor dem Flug Zu Beginn sollte überprüft werden, ob das FY-30A im manuellen Flugmodus (Modus 1) keinen Einfluss auf die Ruderbewegung nimmt, wenn es um die jeweilige Achse bewegt wird. Anschließend erfolgt die Umschaltung auf Modus 3, wo die Ausschläge von Quer-, Höhenund Seitenruder zu kontrollieren sind. Dabei müssen die Ausschläge der Ruder entgegen den Bewegungen des Modells wirken. Ist dies nicht der Fall, kann durch Drehen des jeweiligen Einstellpotis in die von der Mittelposition aus gesehene entgegengesetzte Richtung, eine Umkehr der Wirkrichtung erfolgen. Test im Flugbetrieb Wenn alle vorher genannten Einstellungen am Modell passen, dann kann bei Flugtests der Feinabgleich des FY-30A absolviert werden. Dabei wird empfohlen beim ersten Flug die Kreiselwirkung der drei Steuerfunktionen nicht zu hoch einzustellen. Wenn diese zu stark sind, kann das Flugmodell zu pendeln oder zu wippen beginnen, oder die Korrekturfunktion fällt zu stark aus. Beim ersten Testflug wird das Modell im Modus 1 (FY-30A deaktiviert) gestartet und auf Sicherheitshöhe gebracht. Ist diese erreicht, erfolgt über den Schalter das Umstellen auf Modus 3 – „Automatischer Ausgleichsmodus“. Zeigt sich hier an der Tragfläche eine Tendenz zum Aufschwingen, dann deutet dies auf eine zu hohe Querruder-Empfindlichkeit hin. In diesem Fall schaltet man wieder zurück in den Modus 1 und landet das Modell. In mehreren Testflügen tastet man sich durch Drehen des entsprechenden Potis an die passende Einstellung heran. Dabei bedeutet Verstellung in Richtung Mittelstellung Reduktion der Empfindlichkeit und weg von der Mitte eine Erhöhung. Eine zu hoch eingestellte Empfindlichkeit sorgt für ein Pumpen beim Höhenruder, beim Seitenruder bewirkt dies eine Pendelbewegung des Hecks. Auch hier wird durch Erhöhen oder Reduktion der Empfindlichkeit die gewünschte Stabilisierung erzielt. Ist einmal die für das Modell ideale Stabilisierung gefunden, können die getroffenen Einstellungen im FY30A abgespeichert werden. Dazu wird nach der Landung die Stromversorgung des FY-30A getrennt und der DIP- Schalter Nr.4 auf die Position „Ein“ gestellt. Im nächsten Schritt wird das Modell nochmals im Modus 1 gestartet und auf Sicherheitshöhe gebracht. Anschließend ist die Stellung des Gasknüppels so zu wählen, dass sich ein stabiler Geradeausflug einstellt. Mit Hilfe der Trimmungen werden alle drei Achsen so eingestellt, dass sich ein stabiler Geradeausflug einstellt. Nun wird über den Schalter der Modus 3 aktiviert. Durch den vorher auf „Ein“ gestellten DIPSchalter übernimmt das FY-30A die Neutrallage des Modells und speichert diese im internen Speicher ab. Der Speichervorgang dauert ca. drei Sekunden, anschließend kann man wieder in den manuellen Modus (Mode 1) umschalten und das Modell landen. Nach dem das Modell gelandet ist, wird der DIPSchalter Nr.4 wieder auf „OFF“ gestellt, womit der Speichervorgang abgeschlossen ist. Solange keine nennenswerten Änderungen an der Konfiguration (z.B. Schwerpunkt) des Flugmodells erfolgen, bleiben die getroffenen Einstellungen gültig. Datenausgabe Über den im FY30A integrierten Datenausgang UART können der Neigungswinkel der Neige- und Rollachse ausgelesen werden. Fazit Mit dem FY-30A Flugstabilisierungsprogramm von „Global flight“ können windbedingte Einflüsse automatisch ausgesteuert werden. Dadurch bekommt man speziell beim Start und bei der Landung als Pilot ein Mehr an Sicherheit, wo sich aufgrund der geringeren Geschwindigkeit des Flugmodells, Störungen durch Wind vermehrt auswirken. Um die optimalen Einstellungen für Quer, Seite und Höhe herauszufinden, muss man mehrere Flüge unternehmen und jede Funktion separat einjustieren. Dies ist vielleicht zu Beginn mit etwas Aufwand verbunden, doch letztendlich bekommt man ein ausgewogen fliegendes Modell. Für den Einbau des FY-30A im Modell wird doch Einiges an Platz im Rumpf benötigt. Der Hersteller empfiehlt eine separate Empfängerstromversorgung für die ebenfalls ausreichend Platz im Modell vorhanden sein muss. Daher ist das Stabilisierungssystem nur begrenzt in kleineren Flugmodellen anwendbar, hier empfiehlt sich der Einsatz von Systemen mit geringeren Abmessungen. Ein weiterer Vorteil sind die drei über einen Schalter wählbaren Flugzustände. Sie bieten die Möglichkeit, einerseits im 3D-Modeus Flugfiguren zu trainieren, oder eben witterungsbedingte Störungen auszugleichen. Auf Wunsch des Piloten, ist das Abschalten des kompletten Steuerungssystems ebenfalls möglich, dann erlebt man wieder das pure Flugvergnügen ohne elektronisches Helferlein.  p 3/2013 prop 51