PRAXIS
DEVWING VON DURANTI
DevWing
Autor
Wolfgang Semler
eine Revolution
in der Tragflächenkonstruktion?
Schon seit einigen Jahren bietet
Stefan Duranti auf seiner Homepage www.profili2 das KonstrukIm nächsten
Schritt kann
man die
einzelnen
Parameter,
wie Pfeilung,
Flächentiefe
etc. an den
hinterlegten
Plan anpassen.
tionsprogramm „Profili2“ zur Erstellung von Rippen-Tragflächen
an. Mit dem Programm bekommt
man als Modellbauer recht schnell
Rippen für sein Tragflächenprojekt.
Wollte man jedoch eine komplette
Tragfläche erstellen, war noch ein
erhebliches Maß an zusätzlicher Eigenleistung erforderlich.
Kürzlich erschien eine neue, komplett überarbeitete und somit
verbesserte Version unter dem
Namen DevWing auf den Markt.
Im Grundaufbau ist das neue Programm sehr stark an das RumpfKonstruktionsprogramm DevFus
angelehnt. Wer also schon mal mit
diesem gearbeitet hat, findet sich
im neuen Flächen-Konstruktionsprogramm recht schnell zurecht.
Einstieg in das Programm
Automatisch
erfolgt die Zuweisung der
Rippen mit
den voreingestellten Rippenabständen und der
gewünschten
Stärke.
Zur Festlegung des
Tragflächenprofils steht
eine umfangreiche Profildatenbank zur
Verfügung,
für unterschiedliche
Profiltypen an
Wurzel und
Randbogen
festzulegen.
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So wie schon bei den anderen Programmen von Stefan Duranti, muss
man dieses zuerst von der Homepage downloaden und den persönlichen PC- Code bei ihm anfordern.
Ist dies erledigt, kann es sofort mit
den ersten Schritten losgehen.
Schon bei der Startmaske fällt dem
Anwender sofort die Ähnlichkeit
mit dem Programm DevFus auf,
denn sie ist sehr ähnlich aufgebaut. Hier hilft auch ein Assistent,
genannt Wizzard, durch sämtliche
Konstruktionsschritte. Dieser ist
sehr nützlich, denn so kann man
keine wichtigen Arbeitsschritte
auslassen und muss nicht am Ende
des Kon struktions- vorgangs nacharbeiten, bzw. bekommt keine Fehlermeldungen. Zusätzlich bietet jeder Arbeitsschritt die Möglichkeit,
über einen eigenen Schaltknopf
das Ergebnis sich in 3D anzusehen.
Wer Fragen zu den Funktionen
und Möglichkeiten des Programms
hat, der wird auch nicht alleine gelassen. Das Hilfemenu öffnet sich
durch Drücken des Fragezeichens
rechts oben im blauen Feld. Hier
werden in jedem Arbeitsschritt die
jeweiligen Funktionen genau erklärt. Leider ist der komplette Text
auf Englisch geschrieben, daher
ist hier ein wenig Fremdsprachenkenntnis gefragt.
Projektstart
Wenn man ein neues Projekt beginnt, müssen auf der ersten Seite
sämtliche Grundparameter, wie
zum Beispiel der Projektname und
die Eckdaten der Tragfläche eingegeben werden. Hierbei sollte
man sich bereits vor dem Beginn
Gedanken über Abmessungen der
später zu konstruierenden Tragfläche gemacht haben. In diesem
Arbeitsschritt wird die Größe der
gewünschten Tragfläche festgelegt.
Beachten muss man hier auch,
dass die Konstruktion nur bei einer
Tragflächenhälfte erfolgt, die andere Hälfte wird dann analog dazu
erstellt.
Im nächsten Schritt kann ein bereits vorhandener Bauplan im Format „gif“ oder „tif“ der Konstruktionsebene hinterlegt werden. Dies
ist gegenüber dem alten Programm
„Profili2“ neu und dient dazu, um
die gewünschte Kontur genau
nachzubilden, bzw. ist das exakte
Platzieren und Ausrichten der Rippen gemäß der Vorlage möglich.
Hier dienen wie beim Programm
Defus blaue Quadrate zum Anpassen der vorgegebenen Kontur, sodass der Umriss der gewünschten
Tragfläche von der Vorlage übernommen werden kann.
Falls einmal die Form der Tragfläche zu kompliziert wird, kann
man diese in mehrere Segmente
unterteilen. Dadurch ist es in den
anschließenden
Konstruktionsschritten möglich, diese separat zu
erstellen und zu bearbeiten. Besonders erfreulich ist, dass sämtliche
Änderungen im 3D-Vorschaufenster sofort ersichtlich sind. Dadurch
behält man immer den Überblick
und kommt so schneller bei der
Konstruktion voran.
Unverändert zum Vorgängerprogramm ist die sehr umfangreiche
Bibliothek an Profilen, mit der die
Form der Rippen bestimmt werden kann. Neu hingegen ist die
Möglichkeit der unterschiedlichen
Profilauswahl zwischen Wurzelund Endrippe, bzw. zwischen den
einzelnen vorher bestimmten Segmenten. In diesem Abschnitt ist die
Festlegung der Rippenstärke und
Position innerhalb der Flächenkonstruktion möglich.
In den weiteren Arbeitsschritten
kann man die Beplankung und
deren Stärke, bzw. die Form und
Größe der Nasen- und Endleiste
definieren.
Ebenso unverändert ist der Einbau des Hauptholms und weiterer
Längsholme. Speziell für die Festlegung des, bzw. der Hauptholme
gibt es Vorlagen, die eine grafische
Darstellung besitzen. Neu hingegen
ist, dass nun auch die Möglichkeit
besteht, eine D-Box einzuplanen.
Ebenso neu gegenüber dem Vorgängerprogramm ist die Konstruktion von Landeklappen und
Querrudern. Sie können gleich mit
den gewünschten Maßen und in
verschiedenen Varianten eingearbeitet werden. Im Anschluss kann
man gleich auch die zugehörigen
Servobrettchen festlegen. Auch
hier ist das Platzieren je nach Belieben zwischen den Rippen und nach
persönlichen Wünschen möglich.
Gegenüber dem Vorgängerprogramm haben auch die Erleichterungsbohrungen eine Überarbeitung erfahren, sodass sich nun eine
Optimierung in der Gewichtsbilanz
aller Rippen erzielen lässt.
Ein weiterer Vorteil bei der KonstUnter Punkt
9 ist das
Einsetzen von
Haupthomen
und individuellen Längsverbindern
möglich. Auch
hier kann der
Anwender
individuelle
Lösungen
festlegen.
Wer in seiner
selbstkonstruierten Tragfläche Querruder
einplanen
möchte, kann
dies hier sehr
leicht realisieren. Hierfür
bietet das
Programm
eine Vielzahl
von Möglichkeiten.
Zur Unterstützung
beim Bau der
Tragfläche
am Baubrett
können Füße
eingeplant
und individuell angepasst werden
können.
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