Prop Magazin 3/2013 | Page 114

PRAXIS DEVWING VON DURANTI DevWing Autor Wolfgang Semler eine Revolution in der Tragflächenkonstruktion? Schon seit einigen Jahren bietet Stefan Duranti auf seiner Homepage www.profili2 das KonstrukIm nächsten Schritt kann man die einzelnen Parameter, wie Pfeilung, Flächentiefe etc. an den hinterlegten Plan anpassen. tionsprogramm „Profili2“ zur Erstellung von Rippen-Tragflächen an. Mit dem Programm bekommt man als Modellbauer recht schnell Rippen für sein Tragflächenprojekt. Wollte man jedoch eine komplette Tragfläche erstellen, war noch ein erhebliches Maß an zusätzlicher Eigenleistung erforderlich. Kürzlich erschien eine neue, komplett überarbeitete und somit verbesserte Version unter dem Namen DevWing auf den Markt. Im Grundaufbau ist das neue Programm sehr stark an das RumpfKonstruktionsprogramm DevFus angelehnt. Wer also schon mal mit diesem gearbeitet hat, findet sich im neuen Flächen-Konstruktionsprogramm recht schnell zurecht. Einstieg in das Programm Automatisch erfolgt die Zuweisung der Rippen mit den voreingestellten Rippenabständen und der gewünschten Stärke. Zur Festlegung des Tragflächenprofils steht eine umfangreiche Profildatenbank zur Verfügung, für unterschiedliche Profiltypen an Wurzel und Randbogen festzulegen. 114 prop 3/2013 So wie schon bei den anderen Programmen von Stefan Duranti, muss man dieses zuerst von der Homepage downloaden und den persönlichen PC- Code bei ihm anfordern. Ist dies erledigt, kann es sofort mit den ersten Schritten losgehen. Schon bei der Startmaske fällt dem Anwender sofort die Ähnlichkeit mit dem Programm DevFus auf, denn sie ist sehr ähnlich aufgebaut. Hier hilft auch ein Assistent, genannt Wizzard, durch sämtliche Konstruktionsschritte. Dieser ist sehr nützlich, denn so kann man keine wichtigen Arbeitsschritte auslassen und muss nicht am Ende des Kon struktions- vorgangs nacharbeiten, bzw. bekommt keine Fehlermeldungen. Zusätzlich bietet jeder Arbeitsschritt die Möglichkeit, über einen eigenen Schaltknopf das Ergebnis sich in 3D anzusehen. Wer Fragen zu den Funktionen und Möglichkeiten des Programms hat, der wird auch nicht alleine gelassen. Das Hilfemenu öffnet sich durch Drücken des Fragezeichens rechts oben im blauen Feld. Hier werden in jedem Arbeitsschritt die jeweiligen Funktionen genau erklärt. Leider ist der komplette Text auf Englisch geschrieben, daher ist hier ein wenig Fremdsprachenkenntnis gefragt. Projektstart Wenn man ein neues Projekt beginnt, müssen auf der ersten Seite sämtliche Grundparameter, wie zum Beispiel der Projektname und die Eckdaten der Tragfläche eingegeben werden. Hierbei sollte man sich bereits vor dem Beginn Gedanken über Abmessungen der später zu konstruierenden Tragfläche gemacht haben. In diesem Arbeitsschritt wird die Größe der gewünschten Tragfläche festgelegt. Beachten muss man hier auch, dass die Konstruktion nur bei einer Tragflächenhälfte erfolgt, die andere Hälfte wird dann analog dazu erstellt. Im nächsten Schritt kann ein bereits vorhandener Bauplan im Format „gif“ oder „tif“ der Konstruktionsebene hinterlegt werden. Dies ist gegenüber dem alten Programm „Profili2“ neu und dient dazu, um die gewünschte Kontur genau nachzubilden, bzw. ist das exakte Platzieren und Ausrichten der Rippen gemäß der Vorlage möglich. Hier dienen wie beim Programm Defus blaue Quadrate zum Anpassen der vorgegebenen Kontur, sodass der Umriss der gewünschten Tragfläche von der Vorlage übernommen werden kann. Falls einmal die Form der Tragfläche zu kompliziert wird, kann man diese in mehrere Segmente unterteilen. Dadurch ist es in den anschließenden Konstruktionsschritten möglich, diese separat zu erstellen und zu bearbeiten. Besonders erfreulich ist, dass sämtliche Änderungen im 3D-Vorschaufenster sofort ersichtlich sind. Dadurch behält man immer den Überblick und kommt so schneller bei der Konstruktion voran. Unverändert zum Vorgängerprogramm ist die sehr umfangreiche Bibliothek an Profilen, mit der die Form der Rippen bestimmt werden kann. Neu hingegen ist die Möglichkeit der unterschiedlichen Profilauswahl zwischen Wurzelund Endrippe, bzw. zwischen den einzelnen vorher bestimmten Segmenten. In diesem Abschnitt ist die Festlegung der Rippenstärke und Position innerhalb der Flächenkonstruktion möglich. In den weiteren Arbeitsschritten kann man die Beplankung und deren Stärke, bzw. die Form und Größe der Nasen- und Endleiste definieren. Ebenso unverändert ist der Einbau des Hauptholms und weiterer Längsholme. Speziell für die Festlegung des, bzw. der Hauptholme gibt es Vorlagen, die eine grafische Darstellung besitzen. Neu hingegen ist, dass nun auch die Möglichkeit besteht, eine D-Box einzuplanen. Ebenso neu gegenüber dem Vorgängerprogramm ist die Konstruktion von Landeklappen und Querrudern. Sie können gleich mit den gewünschten Maßen und in verschiedenen Varianten eingearbeitet werden. Im Anschluss kann man gleich auch die zugehörigen Servobrettchen festlegen. Auch hier ist das Platzieren je nach Belieben zwischen den Rippen und nach persönlichen Wünschen möglich. Gegenüber dem Vorgängerprogramm haben auch die Erleichterungsbohrungen eine Überarbeitung erfahren, sodass sich nun eine Optimierung in der Gewichtsbilanz aller Rippen erzielen lässt. Ein weiterer Vorteil bei der KonstUnter Punkt 9 ist das Einsetzen von Haupthomen und individuellen Längsverbindern möglich. Auch hier kann der Anwender individuelle Lösungen festlegen. Wer in seiner selbstkonstruierten Tragfläche Querruder einplanen möchte, kann dies hier sehr leicht realisieren. Hierfür bietet das Programm eine Vielzahl von Möglichkeiten. Zur Unterstützung beim Bau der Tragfläche am Baubrett können Füße eingeplant und individuell angepasst werden können. 3/2013 prop 115