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BAUTEN WACHSEN, WÄHREND DER ENERGIEVERBRAUCH NIEDRIGER WIRD: WILLKOMMEN IN OWL MOUNTAIN. In Schweden ist in den letzten zehn Jahren ein starker Anstieg der Bauprojekte zu verzeich- nen. Stadtprojekte, Industrie- und Gewerbe- gebiete, Infrastruktur und Verkehr wurden aufgrund ihrer Verknüpfung mit der allge- meinen Entwicklung und dem Aufschwung der Wirtschaft nach der Weltfinanzkrise 2008 priorisiert. Eine Nische, die weniger genutzt wird, ist der Wohnungsmarkt, insbesondere große Wohn- bauprojekte, die auf Mietwohnungen ausgerich- tet sind. Die Unsicherheit über die langfristige Politik der öffentlichen Förderung von billigeren und kleineren Wohnungen für Neu- oder Einfa- milienhäuser ist weiterhin zurückgeblieben, wäh- rend das ”Millionenprogramm” (der politische Antrieb in den 60er und 70er Jahren, 1 Million Wohnungen zu bauen) weitgehend entweder 2 in teure Eigentumswohnungen umgewandelt, verfallen oder sogar abgerissen wurde. In Hovås, in einem felsigen Gebiet mit dichten Pinienwäldern südlich von Göteborg, beginnt etwas ganz Seltenes über die Pinienspitzen zu steigen: Ein neuer Stadtteil, Uggleberget in Nya Hovås, mit einem Konzept, das an die großen Wohnbauprogramme vor 50 Jahren erinnert: Ein ganzes Stadtzentrum mit Einkaufszen- tren und öffentlichem Dienst, umgeben von attraktiven 8 bis 10 Ladengebäuden, darunter 400 Wohnungen zur Miete in einer angemesse- nen Preisklasse. Es gibt einen Aspekt, der vor 50 Jahren noch nicht berücksichtigt wurde, der heute für den Neubau von Wohnungen entscheidend ist: Nachhaltigkeit und geringer Energieverbrauch stehen bei der Planung dieses Wohnkonzeptes im Vordergrund. Das bedeutet, dass jede Woh- nung so gebaut wird, dass der Energieverbrauch 45 kWh/m²/Jahr nicht übersteigt. Die Materialien sind natürlich, z.B. sind die Häuser mit Steinschin- deln verkleidet, was in Schweden eher selten ist, da sie nicht nur 100% Natur sind, sondern auch 100% wartungsfrei und mit der Zeit nur noch bes- ser aussehen werden. Die Baustelle war eine Herausforderung für die Mitarbeiter, die 2017 hierherkamen und nun zu drei Vierteln das Projekt abschließen. Bei der Ge- staltung des Geländes wurde weitgehend auf die Erhaltung der wilden und hügeligen Landschaft geachtet. Es vereinfacht den Bau nicht, aber das Ergebnis ist ein spektakuläres Dorf in den Bergen mit einem überragenden Ausblick über Katte- gatt, den südöstlichen Teil der Nordsee.