DIE AUFSTEIGENDE FEUCHTIGKEIT
Ein weit verbreitetes Phänomen
Die aufsteigende Feuchtigkeit ist eine der typischen Formen
mit der Baustrukturen von Feuchtigkeit betroffen werden.
Es handelt sich jedoch nicht um die einzige: es gibt andere
Feuchtigkeitsarten, die sogar noch schlimmer sind, jedoch
ist die aufsteigende Feuchtigkeit die weitverbreitetste und
gefürchtetste, wegen ihrer Universalität und ebenso wegen
des Rufes, der sie umgibt- jener eines unbesiegbaren,
unüberwindbaren Unheils.
Die aufsteigende Feuchtigkeit betrifft nicht angemessen
gedämmte Mauerwerke im Erdgeschoss und in den
unterirdischen Geschossen der Gebäude. Sie stellt die
Qualität der Baumaterialien nicht in Frage. Es geht auch
nicht um den Nutzungszweck der Gebäude oder um ihr Alter
(neu oder alt, modern oder antik), um die Bauweise, die
verwendeten Baustoffe, die Architektur, den Wohnkontext
(auf dem Land nicht kontinuierlich, dicht in der Stadt), das
Klima, die Nähe zu Wasserläufen, die Landschaft. Es ist
das Fehlen einer angemessenen Isolierung, welches es der
im Boden vorhandenen Feuchtigkeit ermöglicht, über die
Fundamente und längs der Mauern nach oben zu dringen.
Tatsächlich steigt die Feuchtigkeit aus dem Boden, längs
der Fundamente und entlang der Mauern nach oben und
erreicht dabei variable Höhen. Diesen Aufstieg erklärt
man normalerweise mit dem Phänomen der Kapillarität,
dem zufolge ist die Anziehungskraft zwischen den festen
Molekülen und den Wassermolekülen größer als die Kraft,
die die Moleküleder Flüssigkeit miteinander verbindet,
somit kommt es zu einer Migration zum festen Stoff: dieser
Unterschied führt somit zum Aufstieg des Wassers in der
porösen Struktur des Baumatrials.
5
LEITFADEN
ZUM PHÄNOMEN
DER AUFSTEIGENDEN
FEUCHTIGKEIT