PhotoWeekly 49/2018 | Page 29

Interview FA B IO A N T E N O R E  presented by „Wer nachts fotografiert, braucht das 14 mm Art von Sigma!“ Hyperreale Landschaftsfotos – wenn es an die Königsdisziplin geht, führt kein Weg an Fabio Antenore vorbei. Wir haben mit ihm über neue Projekte, seinen Workflow und die Liebe zu Sigmas Art-Objektiven gesprochen. Interview: Ruben Schäfer Fabio, wie bist du zur Fotografie gekommen? Ich bin ursprünglich Audio- engineer, habe viele Jahre als Live-/Konzert-Techniker gear- beitet und eine Tonstudio-Genos- Zur Person: senschaft betrieben. Meine erste Als moderner Land- DSLR-Kamera habe ich mir ei- schaftsfotograf ist das Ziel von gentlich nur gekauft, um bei dem Fabio Antenore, die Dreh zu einem Musikvideo eines Natur in Gefühlen Künstlers, den ich betreute, etwas mit seiner Fotogra- „behind the scenes“ zu schießen. fie zu transportie- ren. Schroffe Berge, Irgendwie merkte ich dann, dass weiche Wolken, flie- mir das Ganze Spaß macht und ßende Gewässer ich sogar noch etwas Talent habe. ziehen ihn an. Er ist einer der größten Als alles immer besser lief und Schweizer Fotogra- ich immer öfter gefragt wurde, ob fen auf Instagram. ich nicht mal einen Workshop ge- fabioantenore.ch ben möchte, habe ich mich dazu durchgerungen damit zu begin- nen. Das alles ist auf so großen Anklang gestoßen, dass es bald nicht nur bei einem Workshop blieb. Schließlich stand ich vor der Wahl: Im Audio-Ge- schäft bleiben und die Fotografie einschränken oder ins kalte Wasser springen und Fotograf werden. Und ich bin gesprungen. Du bist erst seit 2017 Fotograf – wie hat sich der Job bis heute entwickelt? Anfangs was das schwer, es kamen aber schnell erste Anfragen und inzwischen komme ich prima klar. Hauptsächlich mache ich Workshops: Heute ist es ja nicht mehr so, dass Fotokunst einfach ge- kauft wird, sondern jeder will die Bilder selber ma- chen können. Meine Nachbearbeitung ist sehr um- fassend und ich war der Erste im deutschen Raum, der so gearbeitet hat. Das fasziniert viele Menschen und sie möchten das auch lernen. Limides in Pink: Multi Exposure (Dolomiten, Italien)  Sigma 14-24 mm F2,8 DG HSM Art Green Stone: Singleshot (Teneriffa)  Sigma 14 mm F1,8 DG HSM Art Von der Idee bis zu den Likes auf Instagram: Wie viel Arbeit steckt in den Bildern? So ein Foto muss geplant, fotografiert und nachbe- arbeitet werden, diese Teile machen jeweils etwa dreißig Prozent aus. Die letzten zehn Prozent sind einfach Glück, das man manchmal braucht. Es startet mit der Idee, dann schaue ich, wo die Son- ne steht und wo die Milchstraße zu sehen sein wird. Das Wetter spielt auch eine entscheiden- „Wenn das Mate- de Rolle. Dann geht es rial stimmt, wird vor Ort ans Fotografie- ren, hier muss die Qua- das Ergebnis umso lität bereits stimmen besser sein.“ – Photoshop hin oder her. Als Tontechniker lernt man schon: shit in, shit out. Wenn das Material aber stimmt, wird das Ergebnis umso besser. In der Nachbearbeitung verbringe ich bis zu drei Stunden – dabei wird aber nichts reinmontiert, sondern ich mache zum Beispiel sogenannte Timeblendings. Was ist ein Timeblending? In einem Timeblending werden verschiedene Auf- nahmezeiten in einer Aufnahme kombiniert, aber nicht in Form einer Langzeitbelichtung, sondern aus mehreren Bildern, die auch unterschiedlich be- lichtet sein können. Zum Beispiel fotografiere ich den Vordergrund kurz nach dem Sonnenuntergang, da es dann hell genug ist. Der Himmel mit den Ster- nen kommt dann später dazu, zusammengesetzt am Computer. Das Ergebnis ist insgesamt schöner und schärfer. Ich kann so auch verschiedene Farben und Lichter in einem Bild zusammenfügen, die ei- gentlich nacheinander da waren. Green: Multiexposure (Island)  Sigma 14 mm F1,8 DG HSM Art Age of Stones: Timeblending (Dolomiten, Italien)  Sigma 14-24 mm F2,8 DG HSM Art Warum verwendest du Sigma-Objektive? Meine Liebe zur Nachtfotografie zwang mich, ein lichtstarkes Weitwinkel zu finden – bis zu meinem ersten Sigma war das alles im Bereich von Blende 2,8. Das 20 mm F1,4 DG HSM Art war mein erstes Sigma und Liebe auf den ersten Blick. Viermal so lichtstark und im Zentrum sehr scharf, ein ganz neues Level. Mit meiner Partnerschaft zu Sigma kam dann auch die Möglichkeit, weitere Objektive zu testen, wie etwa das 14 mm F1,8 DG HSM Art, das bis heute absolut ungeschlagen ist. Jeder Nacht- und Astrofotograf, den ich kenne, nutzt das Sigma 14 mm Art. Dann kamen auch das 14-24 mm F2,8 DG HSM Art und das 24-70 mm F2,8 DG OS HSM Art heraus, die ich beide häufig nutze. Für meine Fotografie sind das, dank ihrer hohen Schärfe und Lichtstärke, die perfekten Linsen. Jetzt gerade warte ich noch gespannt auf das neue 70-200 mm F2,8 DG OS HSM Sports – für weite Distanzen das perfekte Zoom-Objektiv. Hast du fotografische Projekte geplant, auf die wir uns noch freuen können? Ich habe nächstes Jahr einige Fotoreisen und Work- shops geplant, dazu kommt im Dezember 2018 mein eigenes Videotraining rund um das Thema hyper- reale Landschaftsfotografie. Da werde ich alles zeigen, was meine Bilder ausmacht – einen ersten Vorgeschmack gibt es schon auf YouTube! The Lighthouse: 45 Bilder Matrix-Panorama 3 Linien (Spanische Nordküste)  Nikon D850 mit Sigma 14-24 mm F2,8 DG HSM Art Portal: Timeblending (Oregon, USA)  Nikon D850 mit Sigma 14 mm F1,8 DG HSM Art Quiet Morning: Singleshot (Graubünden, Schweiz)  Nikon D850 mit Sigma 24-70 mm F2,8 DG OS HSM Art Fabio Antenore