PhotoWeekly 48/2017 | Page 9

News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R  09 Faszinierende Innvationen in der Luft Von Ruben Schäfer Bis auf die DJI Spark war es dieses Jahr verdächtig ruhig beim Drohnen-Marktführer DJI. Allerdings wurde auch bei den bestehenden Kameras und Droh- nen kräftig Hand angelegt und fast jede Modellreihe verbessert. Zeit für einen Zwischen-Test. Die Mavic-Pro-Reihe wurde zwi- schenzeitlich mit der neuen „Pla- tinum“ geadelt, das Modell bekam unter anderem einen neuen Akku, neue Motoren und innova- tive Propeller verpasst. Ergebnis: Im Test fiel insbesondere das deutlich reduzierte Geräusch­ niveau auf, die Platinum ist vier Dezibel leiser als die klassische Mavic. Klingt zwar nicht viel, al- lerdings entsprechen bereits drei Dezibel einer Halbierung der Lautstärke. Ebenso beeindru- ckend ist die Flugzeit, die nun bei absolut realistischen 30 Minu- ten liegt. In der Praxis schafften wir es kaum, den Akku zu leeren, eher waren alle Aufnahmen im Kasten und wir traten freiwillig die Heimreise an. Leider hat DJI die Kamera selbst nicht geup- datet, hier warten wir noch auf bessere Videoqualität und mehr Dynamikumfang. Den gibt es erst in der Phantom 4 Pro, und auch hier haben wir ein neues Modell, dass sich allerdings nur durch eine andere Farbe und den Bein- amen Obsidian auszeichnet. Der Sensor bleibt gleich und über- zeugt nach wie vor. Richtige Innovation erfährt dagegen die DJI Inspire 2, die nun mit der Zenmuse X7 um eine extrem leistungsstarke Kamera erweitert werden kann. Der neue Super 35-Sensor (ent- spricht APS-C) wartet mit 6K- Video, 14 Stufen Dynamikumfang und 24 Megapixeln auf. Im Test waren wir von der neuen Kamera hin und weg: Hohe Schärfe sor- gen gepaart mit extrem viel Spiel- raum bei der Nachbearbeitung für die Erkenntnis: Das ist die Droh- nenkamera, auf die wir schon immer gewartet haben. Auch die Videos sind über jeden Zweifel er- haben. DJI liefert für den neuen, eigenen Mount auch direkt vier Objektive: 16, 24, 35 und 50 mm stehen zur Auswahl, alle mit ei- ner Lichtstärke von f/2,8. Als tragende Drohne überzeugt auch die Inspire 2, die fast 100 km/h schnell fliegen kann und im Ide- alfall von zwei Personen gesteu- ert wird. Pilot und Kameramann können so noch präziser arbeiten und erhalten filmreife Aufnah- men oder beeindruckende Fotos. Und trotz des professionellen An- spruchs: Die Steuerung der Droh- ne ist einfach und intuitiv. Über Handy oder Tablet werden alle Informationen übersichtlich dar- gestellt. Überflüssig zu erwäh- nen, dass sich alle DJI-Drohnen hervorragend fliegen lassen und dank zahlreicher Funktionen wie Return-Home großes Vertrauen vermitteln. In der Toskana hatten wir die Gelegenheit, die aktuellen DJI-Drohnen auszuprobieren. Eine solche Per- spektive auf die Welt bekommt man nur mit geeig- netem Fluggerät. Zenmuse X7 ist eine spezielle Drohnenkamera, die in 6K aufzeich- net. Kostenpunkt: 3.000 Euro ohne Objektive. Das Promo-Video von DJI macht Lust auf die Bildwelten aus der Luft. DJI Mavic Pro Platinum Unser erster Eindruck Einfach, schnell und professionell – und ein Heidenspaß. Ruben Schäfer, Technik-Experte Das aktuelle Portfolio von DJI weiß zu überzeu- gen. Selbst die kleinsten Drohnen liefern gute Qualität und machen viel Spaß. Eines merkt man DJI an, sowohl bei den Produkten als auch im persönlichen Gespräch: Der Drang nach neuen Innovationen ist hoch. So rücken aktuell insbe- sondere professionelle Produkte und Anwendun- gen in den Fokus – und das ist gut. Denn diese Innovationen landen schlussendlich auch in den günstigeren Geräten. Wir dürfen daher gespannt auf das kommende Jahr blicken.