MEIN SMARTPHONE
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Fotos:
Praxis
Kunst aus dem
Smartphone
Simone Naumann zeigt, wie du mit ein
bisschen Fantasie ein alltägliches Objekt
in Fotokunst verwandelst.
Von Simone Naumann
Spätestens ab heute sind
verwelkte Blumen zum Weg-
werfen viel zu schade: Sie werden
zum Star unserer Smartphone-
Schule. Mit ein bisschen Fantasie
taugt eigentlich jedes Objekt
zur künstlerischen Fotografie,
vorausgesetzt man setzt sich
eine Zeitlang mit diesem ausei-
nander und findet die richtigen
Hilfsmittel, um es ausdrucksstark
in Szene zu setzen. So kann eine
Detailaufnahme einer vertrock-
neten Schnittblume, lediglich
ausgeleuchtet mit einer Taschen-
lampe, zu einem atemberauben-
den Stillleben werden.
Experimentieren
ist Pflicht – und
am Ende sucht man
das beste Bild aus.
Man nehme: Stativ, Lichtquellen,
Bildbearbeitungs-App (ich arbeite
am liebsten mit Lightroom Mobile
von Adobe), Fernauslöser (funk-
tioniert via Bluetooth) und natür-
lich das Smartphone selbst.
Schritt 1: Vorbereitung
Vorbereitung ist das halbe Leben.
Wer sein Equipment schon mal
komplett bereit hat, kann sich un-
gestörter dem kreativen Prozess
widmen. Für unser Blumenmotiv
kamen ein Stativ, eine Lampe, ein
Fernauslöser eine Schere und ein
schwarzer Karton zum Einsatz.
Schritt 2: Setaufbau
Der Setaufbau ist schnell erledigt
und denkbar einfach. Für den
Hintergrund musste eine schwar-
ze Mappe herhalten. Die stören-
den Teile der Blume wurden weg-
geschnitten und das Smartphone
auf ein Stativ gestellt. Das richti-
ge Platzieren des Objekts ist dank
der Vorschau im Handy-Display
kein Problem.
Schritt 3: Ausleuchtung
Steht die Bildgestaltung, folgt die
Beleuchtung. Damit das Licht
nicht zu hart ist und somit extre-
me Schatten wirft, setze der Ta-
schenlampe einen Diffuser auf.
Dünnes Pergamentpapier oder
Butterbrotpapier eignen sich da-
für sehr gut. An die beste Aus-
leuchtung muss man sich dann
mit Versuch und Irrtum herantas-
ten, indem man das Objekt von
allen Seiten beleuchtet und auch
die Abstände der Taschenlampe
zum Objekt verändert.
Schritt 4: Aufnahme
Jetzt ist Fingerfertigkeit ge-
fragt. Eine Hand hält die Lampe
auf der richtigen Position, wäh-
rend die andere Hand das Licht
im Kameramenü einstellt und
noch gleichzeitig den Fernauslö-
ser bedient. Mache dabei so vie-
le Aufnahmen wie möglich, denn
löschen kann man ja hinterher
immer, was nicht gefällt. Tipps
zur Belichtung findest du in
PhotoWeekly #004.
Unsere Autorin:
Simone Naumann ist seit 2009 als Fotografin tätig
– und erledigt heute bereits viele professionelle
Fotoaufträge mit ihrem iPhone. Unter dem Motto
„Die besten Bilder kommen aus der Hosentasche“ liefert sie in
jeder Ausgabe von PhotoWeekly praktische Tipps für bessere
Fotos mit dem Smartphone: frech, spontan, modern.
www.simone-naumann.com