PhotoWeekly 45/2017 | Page 8

News T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R  08 Panasonic Lumix G9 Spiegellose Spitzenkamera Von Florian Schuster Schon beim ersten In-die- Hand-Nehmen spürt man: Die Lumix G9 ist eine echte Ka- mera für echte Fotografen! Die kantigere Bauform, Quick Facts: der große Handgriff, Preis: ca. 1.700 Euro das Schulterdisplay, Verkaufsstart: Ende 2017 die angenehm griffi- Foto-Auflösung: 20 Mio. Pixel ge Oberfläche: Das ist Video-Auflösung: 4K 60p eine Spiegellose, an Display: 3,0 Zoll (1,04 Mio. Pixel), der auch überzeug- dreh- und schwenkbar te DSLR-­Fotografen ISO: 200-25.600 Gefallen finden wer- Serienbilder: den. Der Fokus liegt 60 B/s (AF-S), 20 B/s (AF-C) bei diesem Gerät ganz klar auf der Fotografie. Klar kann sie auch Videos auf- nehmen, sogar in 4K. Aber ihre Features – und die Liste ist sehr lang – machen vor allem Foto- grafen glücklich: Ein Bildstabili- sator, der laut Hersteller eine bis zu 6,5 Blenden längere Belichtung freihand erlaubt. Eine Serienbild- geschwindigkeit von bis zu 60 Bildern pro Sekunde (mit elektro- nischem Verschluss ohne Auto- fokus-Nachführung) – wow! Ein riesiger OLED-Sucher mit 0,83fa- cher Vergrößerung – scharf und ohne Ruckler, der größte bei spie- gellosen Kameras überhaupt. Ein pfeilschneller Autofokus (0,04 Se- kunden, sagt Panasonic), der sich in unserem ersten Test auch als sehr treffsicher erwies. Und im High-Resolution-Modus nimmt die Kamera vom Stativ aus acht Das kantige Su- cherdesign und der rote Akzent beim Modusrad geben der Lumix G9 ein eigenes Gesicht. Ein Schulterdisplay lassen viele spie- gellose Kameras vermissen – hier ist Platz für alle wichtigen Infos. Bilder auf und setzt diese hinter- her zu einem 80-Megapixel-Bild zusammen – einmal Auslösen genügt. Da bleiben keine Wün- sche offen. Wir hatten letzte Wo- che bereits die Gelegenheit, die Kamera auszuprobieren – und nicht nur wir sondern auch un- sere Kollegen von anderen Maga- zinen waren voll des Lobes. Klar, über die Bildqualität lässt sich ohne Testlabor-Messungen noch wenig im Detail sagen; was wir bei verschiedenen ISO-Stufen auf dem Display bei großer Vergröße- rung begutachten konnten, ver- spricht aber auch an dieser Stel- le ein Topniveau. Und sind wir mal ehrlich: Klar kann ich auch bei Spitzenkameras noch Unter- schiede messen – das Gesamt- niveau ist aber so hoch, dass das kaum die entscheidenden Punkte für oder gegen eine Kamera sein sollten. Zurück zur G9: Das gan- ze Handling macht Spaß; die Be- dienung via Touchscreen, Dop- pelfunktions- und Rändelräder sowie dem Schulterdisplay mit Status-Informationen ist eingän- gig und schnell. Einsteiger wird die Zahl der Knöpfe wohl ab- schrecken, Profis macht sie eher glücklich – genau wie der Dual- SD-Slot und die Möglichkeit, die Kamera per Micro-USB zum Bei- spiel über eine Powerbank wäh- rend des Betriebes mit Strom zu versorgen. Auch die äußeren Werte überzeugen: Die G9 hat ein Magnesium-Gehäuse, ist frostsi- cher bis -10 Grad Celsius und ist gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet – perfekt für den Outdoor-Einsatz im Schnee, am Meer, in der Wüste. Parallel zur neuen Lumix G9 hat Pana- sonic das Leica DG Elmarit 200mm vorgestellt. Das Objektiv kommt auf 400-mm-Klein- bildbrennweite, mit dem mitgelie- ferten Telekonver- ter auf 560 mm. Unser erster Eindruck Schnell, robust, scharf – und liegt perfekt in der Hand. Florian Schuster, Herausgeber Wenn ich eine neue Kamera ausprobiere, lau- tet die Gretchenfrage: Würde ich die gerne mit in den Urlaub nehmen? Bei der Lumix G9 war ich mir schon nach ein paar Minuten sicher: auf je- den Fall! Das ganze Gefühl, das die Kamera ver- mittelt, ist mir als jemand, der viel fotografiert und so gut wie nicht filmt, einfach sympathisch. Das Handling und die Robustheit können über- zeugen, der Sucher, die Serienbildgeschwindig- keit und der Bildstabilisator sowieso.