Interview
ALEXANDER HEINRICHS
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„Feedback zu
meinen Bildern
ist mir extrem
wichtig.“
Alexander Heinrichs
PhotoWeekly spricht mit Alexander Heinrichs
über die Vorzüge Namibias für Fotografen und
die Unterschiede zwischen Einzel-Coachings
und YouTube-Tutorials.
Interview: Linda Schröder
Vom Apotheker zum Fotogra-
fen, diesen Karrieresprung ha-
ben wohl die wenigsten durch-
lebt. Was hat dich angetrieben?
Das hatte tatsächlich mehrere
Gründe: Ich fotografiere schon
seit über 30 Jahren, Fotografie
war immer mein Hobby. Den Aus-
Zur
Person:
schlag hat dann aber tatsäch-
Alexander
Heinrichs
lich der Auftrag eines Freundes,
ist People- und
Inhaber einer Firma für Mar-
Werbefotograf mit
kenrecherche, gegeben. Für ihn
einem Hang zur
Detailverliebtheit.
fotografierte ich damals seine
Als Coach für Foto-
Geschäftsräume für einen Pros-
grafie ist er inzwi-
pekt, da er meine Fotos absolut
schen international
auf Reisen, Konfe-
überzeugend fand, obwohl ich
renzen und Work-
es eben nicht hauptberuflich be-
shops unterwegs.
trieben habe. Daraus entstanden
durch Empfehlungen nicht nur
schnell weitere Aufträge, sondern auch Gedanken,
warum ich mir nicht ein weiteres Standbein mit der
Fotografie aufbauen sollte. Nach einem halben Jahr
schließlich war ich so gut gebucht, dass ich mich
komplett als Fotograf selbstständig machen konnte.
Du bist Trainer und Coach, triffst in zahlreichen
Einzel- und Gruppenworkshops im In- und Aus-
land auf Fotografierende. Warum ist deiner
Meinung nach der Run auf „den erfolgreichen
Fotografen als Lehrer und Mentor“ so groß?
Was sind die häufigsten Fragen?
Die Leute möchten besser werden. In der Regel be-
suchen sie einen Coach, dessen Bilder sie gut fin-
den, da sie ihre Fotografie auf ein ähnliches Level
bringen möchten. Genau wie andere Fotografen bie-
te ich auch kostenlosen Content an – mein YouTu-
be-Channel umfasst 220 Tutorials – was aber na-
türlich etwas ganz anderes ist als ein Coaching. In
einem Video gebe ich wenige, dosierte Infos an die
Zuschauer weiter, die Möglichkeit der Nachfrage
bleibt jedoch verwehrt. Eigene Probleme und An-
wendungsfälle können
„Mein YouTube-
nicht thematisiert wer-
den. Ein Einzel-Coa-
Channel umfasst ching ist da natürlich
220 Tutorials“
viel intensiver, ich kann
mich um die speziellen
Bedürfnisse des Kunden kümmern. Hier erlebe ich
vor allem, dass die Teilnehmer möglichst schnell
Erfolge verzeichnen wollen.
Im vergangenen Winter bist du nach Namibia
gereist. Ziel war es Namibia als Top-Spot für
Fotografen zu präsentieren. Was war das Feed-
back der Szene zu deiner Reise?
Namibia ist für mich eines DER Traumländer zum
Reisen, ich war nun bereits vier Mal dort. Gerade als
Fotograf hast du in diesem Land so unfassbar vie-
le Möglichkeiten. Daraus ergab sich im letzten Jahr,
dass ich diese Vorzüge gemeinsam mit Tourism
Board speziell für Fotografen herausstellen konnte.
Das Feedback seitens der Szene, sei es von Kolle-
gen oder auch der Industrie, war überwältigend. Wir
konnten eine wunderbare Ausstellung in Düsseldorf
realisieren. Die Resonanz auf meine Bilder war so
groß, dass ich in diesem Jahr sogar eine Fotoreise
anbieten kann.
In Namibia kamen
Heinrichs nicht nur
exotische Tiere vor
die Linse…
…auch Porträts
kamen in der Wüs-
te nicht zu kurz.
Die führt dich in wenigen Tagen wieder nach
Afrika. Wer begleitet dich auf diese exklusive
Fotoreise? Was ist dir besonders wichtig, den
Teilnehmern mitzugeben?
Namibia ist natürlich kein günstiges Land zum
Reisen. Ich merke an den – zugegebenermaßen
nur männlichen Teilnehmern – dass sich solch ein
Aufenthalt natürlich auch erstmal einrichten und
finanzieren lassen muss. Die meisten nehmen an
der Fotoreise on top zu ihren Familienurlauben teil.
Wir sind eine bunte Truppe, bestehend aus Fotogra-
fen, die nicht erst am Anfang der Fotografie stehen.
Die Hälfte hat bereits einen meiner Workshops be-
sucht. Mir ist wichtig, den Teilnehmern mir bekann-
te Ecken und empfehlenswerte Orte des Landes zei-
gen zu können. Ein entscheidender Vorteil für die
Teilnehmer ist, dass sie nicht erst durch das Land
reisen müssen, um geeignete Plätze zum Fotogra-
fieren zu finden. Ich führe sie dort hin. Ein fotografi-
sches Thema, dem wir uns widmen, ist die Astrofo-
tografie. Hier hoffe ich, den Teilnehmern viel Neues
beibringen zu können.
In den sozialen Medien folgen dir über 50.000
Fotobegeisterte. Wie wichtig ist dir der tägliche
Austausch mit deinen Followern?
Das Feedback der Menschen ist mir total wichtig,
daher betreibe ich meine Seiten auch selber. Ich
beantworte alles allein, nehme den Austausch
mit den Followern, die ja auch meine potenziellen
Workshop-Teilnehmer und Kunden sind, sehr ernst.
Dort merke ich schnell, was gefällt und was nicht.
Darauf aufbauend kann ich meine Coaching-Kon-
zepte auf die Wünsche der Fotografen anpassen.
Wichtig ist mir natürlich auch das Feedback zu
meinen Bildern.
2018 wird für dich ein noch besseres Jahr als 2017,
weil…?
… schon jetzt feststeht, dass ich wieder tolle Pro-
jekte und Reisen veranstalten darf. Eine Afrika-
reise ist schon jetzt relativ fix geplant, weitere
spannende Erfahrungen werden mit Sicherheit
auf mich zukommen.
Afrika aus der Luft ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Ein Klassiker: Giraffe im Sonnenuntergang
Schwarzweiß lässt das Nashorn noch majestätischer wirken.
No animal was harmed during this photo shoot.