Special
P O R T R ÄT S
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Porträts
mit natürlichem Licht
Der Fotograf Trevor Cole erklärt, wie seine
beeindruckenden Porträts entstehen – zu
jeder Zeit, an jedem Ort.
Aufgezeichnet von Ruben Schäfer, Fotos: Trevor Cole
Grundsätzlich versuche ich, zu
den goldenen Zeiten des Tages
zu fotografieren, also morgens und
abends. Zumindest sollte es aber
Schatten durch die Sonne geben.
Ich nutze immer natürliches Licht
und teste verschiedene Variatio-
nen aus. Dämmerlicht ist ideal, hier
wirken Schatten angenehmer und
die Sonne am Horizont erzeugt ein
warmes Glühen. Licht von der Sei-
te erzeugt schon erste Kontraste im
Gesicht und kann mit eingestellter
Spot-Messung sehr effektiv einge-
setzt werden. Blickt unser Model
in die Sonne, wirkt das Gesicht be-
sonders warm – das sorgt für äu-
ßerst angenehmes Aussehen. Aber
auch zur Mittagszeit ist Fotografie-
ren Pflicht, hier muss der Fotograf
nur ein bisschen tricksen: Bäume
brechen Licht und bieten Schatten,
ebenso wie Hauseingänge oder ein
Wechsel der Straßenseite. Auch ein
Schirm gibt die Möglichkeit, der In-
tensität unserer Sonne zu entge-
hen. Natürliches Fensterlicht kann
sehr spannende Reflexionen erzeu-
gen und wenn Staub oder Rauch in
der Luft liegen ergeben sich oftmals
sichtbare Lichtstrahlen. In dieser At-
mosphäre kannst du Bilder machen,
die unnachahmlich sind.
Arbeite mit
Kontrasten!
Hier sehen wir
einen Kuba-
ner in Havan-
na. Die helle
Lichtreflexion
im Gesicht, die
von der Straße
kam, und der
schattige Hin-
tergrund sind
eine spannende
Kombination.
Erstes Kapitel: Die Spot-Messung