PhotoWeekly 45/2017 | Page 16

Special P O R T R ÄT S  16 Porträts mit natürlichem Licht Der Fotograf Trevor Cole erklärt, wie seine beeindruckenden Porträts entstehen – zu jeder Zeit, an jedem Ort. Aufgezeichnet von Ruben Schäfer, Fotos: Trevor Cole Grundsätzlich versuche ich, zu den goldenen Zeiten des Tages zu fotografieren, also morgens und abends. Zumindest sollte es aber Schatten durch die Sonne geben. Ich nutze immer natürliches Licht und teste verschiedene Variatio- nen aus. Dämmerlicht ist ideal, hier wirken Schatten angenehmer und die Sonne am Horizont erzeugt ein warmes Glühen. Licht von der Sei- te erzeugt schon erste Kontraste im Gesicht und kann mit eingestellter Spot-Messung sehr effektiv einge- setzt werden. Blickt unser Model in die Sonne, wirkt das Gesicht be- sonders warm – das sorgt für äu- ßerst angenehmes Aussehen. Aber auch zur Mittagszeit ist Fotografie- ren Pflicht, hier muss der Fotograf nur ein bisschen tricksen: Bäume brechen Licht und bieten Schatten, ebenso wie Hauseingänge oder ein Wechsel der Straßenseite. Auch ein Schirm gibt die Möglichkeit, der In- tensität unserer Sonne zu entge- hen. Natürliches Fensterlicht kann sehr spannende Reflexionen erzeu- gen und wenn Staub oder Rauch in der Luft liegen ergeben sich oftmals sichtbare Lichtstrahlen. In dieser At- mosphäre kannst du Bilder machen, die unnachahmlich sind. Arbeite mit Kontrasten! Hier sehen wir einen Kuba- ner in Havan- na. Die helle Lichtreflexion im Gesicht, die von der Straße kam, und der schattige Hin- tergrund sind eine spannende Kombination. Erstes Kapitel: Die Spot-Messung