Der EIGER FOUNDATION African Photobook of the Year Award ist ein jährlich vergebener Preis für die beste fotografische Publikation eines Fotografen aus oder in Afrika . Nun wurden die Gewinner : innen bekannt gegeben .
Die in Genf ansässige EIGER FOUNDATION arbeitet eng mit dem Inside Out Centre for the Arts in Johannesburg , Südafrika zusammen . Ihr Ziel ist es , die afrikanische Fotografie sowie andere Kunstformen durch Ausstellungen , Bildungsprogramme , Wettbewerbe und kreativen Austausch zu fördern
Im September 2021 hat die Schweizer EIGER FOUN- DATION mit dem EIGER FOUNDATION African Photobook of the Year Award einen neuen Fotobuchpreis ins Leben gerufen . Mit diesem jährlich vergebenen Preis werden Werke unterstützt , die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Fotografie leisten . Für das Jahr 2022 wurde der Preis für die bemerkenswerteste Fotopublikation eines aus Afrika stammenden oder dort arbeitenden Fotografen ausgelobt . Die internationale Jury wählte aus insgesamt 4.000 Einsendungen einen Gewinner und drei Zweitplatzierte aus .
Erster Platz : „ The African Lookbook “ von Catherine McKinley
Bild 1 : ohne Titel , ca . 1930 , unbekannter Fotograf , aus der Sammlung von Aladji Adama Sylla , St . Louis , Senegal Bild 2 : ohne Titel , 1900 , Dunau / Lumiere Society , Senegal Bild 3 : Peulh-Frau aus Niger , 1970 , Malick Sidibe , Mali | Copyright Estate Malick Sidibe , Courtesy MAGNIN-A , Paris
Die meisten von uns sind mit Bildern afrikanischer Frauen aufgewachsen , die rein anthropologisch waren – glänzende Darstellungen von Exotik , bei denen die tiefere Persönlichkeit verborgen blieb . Oder Chroniken von Krieg und Armut – „ Armutspornos “. Ganz anders „ The African Lookbook : A Visual History of 100 Years of African Women “. Die Kuratorin Catherine E . McKinley stützt sich auf ihre umfangreiche Sammlung historischer und zeitgenössischer Fotos , um eine visuelle Geschichte zu präsentieren , die sich über einen Zeitraum von hundert Jahren ( 1870 – 1970 ) erstreckt und damit zu den frühesten Fotografien des Kontinents zählt .
1 . zweiter Platz : „ A City on a Hill “ von Potšišo Phasa
„ A City on a Hill “ ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts , das 2013 begann . Es ist ein äußerst fesselndes Buch , das eine inspirierende und intime Perspektive auf menschliches Dasein bietet , das sich in einigen der zwar sichtbaren , aber vergessenen Räume Johannesburgs entfaltet . Das Buch macht auf kreative und anregende Weise Wissen zugänglich , das zwar oft im akademischen Raum vorhanden ist , jedoch in Stadtentwicklungsprozessen und -praktiken verborgen ist . Die visuelle Erzählung spielt in den alten , aber im Wandel begriffenen Minenhalden von Johannesburg und folgt einer Gruppe von Männern , die ihren Lebensunterhalt mit dem „ Scavenging “ von Metallschrott verdienen .
Der Fotograf Tom Huber und der Designer Christof Nüssli reisen in das kleine senegalesische Dorf Nguecokh im Flussdelta des Saloum , etwa 200 Kilometer südlich von Dakar . Sie kehren zurück mit Porträts voller mystischer und poetischer Schönheit , einer seltenen Vision des ländlichen westafrikanischen Lebens in einer abgelegenen subsaharischen Siedlung – und vielen Fragen . Monatelang tauschen Huber und Nüssli Sprachnachrichten mit ihrem Gastgeber Mamadou , dem Dorflehrer , aus . Sie diskutieren über Klimawandel , Polygamie und Religion . Mamdou beschreibt die Herausforderungen im Bildungs- und Gesundheitssystem , erzählt alte Volksmärchen von Bäumen und Wäldern und zeichnet Nguecokhs Weg in die Zukunft auf .
Nsenene sind eine Delikatesse und eine wichtige Einnahmequelle in Uganda . Diese im allgemeinen genannten „ Heuschrecken “ wandern zweimal im Jahr in Massen , direkt nach den beiden Regenzeiten . Riesige Schwärme füllen den Himmel kurz vor Sonnenaufgang . Deshalb bleiben viele Ugander während der Grillenzeit Nacht für Nacht bis zum Morgengrauen auf , um die Tiere zu fangen . Der italienische Fotograf Michele Sibiloni hat die ugandische Grillenernte in einer sehr atmosphärischen Bildsprache festgehalten . Seine unmittelbaren filmischen Sequenzen sprechen Bände , nicht nur über die ugandische Situation , sondern auch über die Zukunftsaussichten für unseren Planeten insgesamt .