PhotoWeekly 28.07.2021 | Page 33

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Technik

META-TEST 33

FUJIFILM X-T200

Gute Einsteiger-DSLM mit optimiertem AF

Mit der X-T200 hat Fujifilm die Einstiegsklasse seiner X-Serie um ein kompaktes und gut ausgestattetes Modell erweitert . Die neue Generation punktet mit einem schnelleren Autofokus und einer endlich flüssigen 4K-Video-Aufnahme .

Von Thomas Probst

Die Fujifilm X-T200 wurde im

Vergleich zum Vorgängermodell an einigen Stellen optimiert und präsentiert sich als kleine , leichte und vielseitige DSLM für Systemkamera-Einsteiger und

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Fujifilm X-T200

gut

Hobbyfotografen . Dabei ist die Kamera keineswegs nur auf Automatiken ausgelegt . Wer sich nach einer Weile mehr Eingriffsmöglichkeiten wünscht , kann in den Teilautomatiken und im manuellen Modus alle wichtigen Belichtungseinstellungen nach Belieben selber wählen .

Ausstattung

Für preiswerte rund 550 Euro hat die X-T200 einiges zu bieten . Der APS- C-Sensor löst 24,2 Megapixel auf . Er wurde mit einem verbesserten Prozessor kombiniert , der die Bilddaten rund 3,5 Mal schneller verarbeitet als im Vorgängermodell X-T100 . Einen deutlichen Schritt nach vorne zeigt das Autofo-

Quick Facts :

Preis : ca . 550 Euro

Sensor : APS-C , CMOS mit 24,2 Mio . Pixeln

Video-Auflösung : 4K ( UHD )/ 30p

Display : 3,5-Zoll-Touchscreen ( 2.750.000 Bildpunkte )

ISO : 100-51.200 Serienbild : bis zu 8 B / s

kussystem . Die X-T200 ist mit 425 AF-Messfeldern auf dem Sensor ausgestattet . Bei der X-T100 waren es nur 91 Messfelder . Wer gerne Porträts fotografiert , kann mit der optimierten Augen-AF-Funktion zielsicher auf die Augen scharfstellen . Serienbilder zeichnet die X-T200 mit bis zu acht Bildern in der Sekunde auf . Gespeichert werden die Daten auf einer SD- Karte , wobei Fujifilm leider auf die Unterstützung des schnelleren UHS-II-Standards verzichtet .

Die X-T200 wird hauptsächlich über das 3,5 Zoll große Touchdisplay bedient . Aus Platzmangel gibt es kein Tastenkreuz . Dafür können sich Einsteiger in der Preisklasse über einen elektronischen Sucher freuen .

Beim Display hat sich der Hersteller für ein sehr großes 3,5-Zoll-Display entschieden , das sich sowohl zur Seite schwenken als auch nach oben und unten neigen lässt . Damit möchte Fujifilm vor allem die Selfie-Fans und die Vlogger für die Kamera begeistert . Sven Schulz von Computerbild . de lobt das Display für seine gute Helligkeit : „ Die Helligkeit lässt sich in fünf Stufen erhöhen , in der hellsten ist das Display sogar leuchtstark genug , um bei Sonnenschein noch das Motiv zu erkennen .“ Durch das große Display bleibt daneben allerdings nicht mehr ganz so viel Platz für Bedienelemente . Fujfilm setzt also darauf , dass Fotografen ihre Einstellungen zum großen Teil per Touchbedienung auf dem Monitor ausführen . Das 16:9-Format des Monitors wird zudem Filmern gefallen . Hier hat Fujifilm der UHD-Videoaufnahme endlich flüssige 30 Bilder pro Sekunde spendiert . Bei der Vorgängerin waren es nur 15 B / s , weshalb Videos , vor allem bei schnelleren Bewegungen , sehr ruckelig wirkten . Mit der X-T200 klappt das nun wesentlich besser .

Bildqualität

In den Labortests der Kollegen liefert der 24,2-Megapixel-Sensor im APS-C-Format ein ordentliches Ergebnis . Die Kamera greift aber recht stark in die Bilddaten ein , wie Harm-Diercks Gronewold in seinem Test auf digitalkamera . de schreibt . So werden die Bilder an

Die X-T200 wiegt nur 370 Gramm und fällt recht kompakt aus . Auf dem Modusrad gibt es viele Automatiken , aber auch manuelle Belichtungsmodi , wenn man in die Einstellungen eingreifen möchte . den Bildrändern deutlich aufgehellt : „ Das ist zwar nicht unüblich , aber schon recht auffällig . Für den Fotografen , der die Bilder gleich benutzen will , bedeutet das allerdings , dass er sich um Randabdunklungen keine Gedanken machen muss .“ Was die Bildschärfe betrifft , bescheinigt Herbert Kaspar von d-pixx dem Sensor der X-T200 ein „ hervorragendes “ Auflösungsvermögen . Er geht in seinem Test aber auch davon aus , dass die guten Ergebnisse der Nacharbeit im Bildprozessor geschuldet sind . Bildrauschen nimmt laut Andreas Jordan vom fotoMagazin erst ab ISO 6.400 störend zu . Der Dynamikumfang liege zudem „ klassentypisch bei knapp neun Blendenstufen “.

Das sagen die Kollegen ...

90,2 Prozent „ So kann sich eine Neuvorstellung sehen lassen : Fujifilm optimiert mit der X-T200 das Vorgängermodell an wichtigen Stellen wie dem AF-System , dem Videoformat und der Bedienoberfläche . Im direkten Vergleich lohnt sich also der Griff zur Neuheit .“ ( Tim Herpers )

Note 2,2 ( gut ) Die Fujifilm X-T200 punktet mit hoher Bildqualität . Selbst bei wenig Licht sehen die Aufnahmen richtig gut aus . Erst bei sehr hohen ISO-Werten sehen die Bilder weniger detailreich und etwas flächig aus . Der Autofokus reagiert nicht ganz so fix wie bei teureren Modellen , ist für Schnappschüsse aber schnell genug .“ ( Sven Schulz ) „ Wie schon die X-T100 so ist auch die X-T200 eine Einsteigerkamera mit viel Potential . Die Verbesserungen der Kamera waren sinnvoll , wie die Verbesserung der AF-Geschwindigkeit zeigt , und notwendig , wie die 4K-Video-Aufnahme mit nun 30 Bildern pro Sekunde . Dass man sich nun auf den Verfolgungs-AF-Modus verlassen kann , ist ebenfalls erfreulich .“ ( Harm-Diercks Gronewold )

Das PhotoWeekly-Urteil

� Das hat uns gefallen : Die Fujifilm gefällt uns mit einer umfangreichen Ausstattung mit einem schnellen Autofokus , acht Bildern pro Sekunde , einem großen Touchscreen und einer endlich flüssigen UHD-Videoaufnahme . Der Preis geht absolut in Ordnung . Die Bildqualität kommt zwar nicht an die höherklassigen Fujifilm-X-Kameras heran , kann sich aber durchaus sehen lassen .

� Hier besteht Nachbesserungsbedarf : Die X-T200 greift bei JPEGs recht deutlich in die Bilddaten ein . Wer das nicht möchte , kann die Bildeinstellungen aber in der Kamera anpassen . Wer sich für die X-T200 entscheidet , sollte die Touch-Bedienung mögen . Da das Display viel Platz braucht , gibt es kaum Direkttasten .

Fujifilm X-T200

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