PhotoWeekly 27.02.2019 | Page 18

Special LUFTBILDFOTOGRAFIE 18 BETRACHTE DIE PERSPEKTIVE Von oben bekommst du eine ganz andere Sicht auf die Welt. Ein echter Vorteil für neue, kreative Bildkompositionen. Insel in der Nähe von Lismore, Schottland: Ziehe dich für jeden Flug passend an. Wichtig sind, je nach Shooting und Wetter, Handschu- he sowie wasser- dichte und warme Kleidung. Das Fotografieren von oben ga- rantiert, dass dir die Inspiratio- nen nie ausgehen werden, und ich genieße es wirklich, die zu- fälligeren Momente im Bild fest- zuhalten. Wenn du fliegst, sind Überraschungen garantiert - Ho- telbalkone, heruntergekommene Wohnsiedlungen, Parkplätze, Müllhalden. Muster und Formen, die vom Boden aus unsichtbar sind, tauchen aus dem Nichts auf. Magische Momente. Die Welt von oben ist ein Quell der Kreativität. Es gibt dort Bilder, die du nicht planen kannst - Boo- te, die scheinbar schweben, ein Traktor auf halbem Weg durch ein Feld oder das Lichterspiel im Wattenmeer. Wenn es sich ergibt, recherchiere ich vorab nach inte- ressanten Orten. Wie etwa außer- halb von San Francisco, wo es au- ßergewöhnliche Salzseen voller lebendiger, kontrastreicher Far- ben vorzufinden gibt. Windkraft: Wind- turbinen in einer Linie, fotografiert aus niedriger Höhe aus einem Hub- schrauber. Mikroorganismen: Diese faszinieren- den, leuchtenden Seen in Rosa, Grün und Gelb werden durch die darin le- benden Organis- men oder Mikroal- gen verursacht. Obwohl ich um die ganze Welt fliege, ist die Stadt, die ich am besten kenne, London. In den letzten 20 Jahren hat sich die Stadt unglaublich verändert. Um- gekehrt habe ich auch Orte wie Libyen fotografiert, wo ich kei- ne Ahnung hatte, was mich er- wartet. Die Überreste römischer Siedlungen in dieser vom Krieg zerrissenen Zone, die vor der ver- lockenden Kulisse des azurblau- en Mittelmeers liegen, sorgten für fesselnde Bilder. Etwas, das Menschen oft über- rascht, ist, was man in einer Ent- fernung von 350 Metern sehen kann und was nicht. Selbst über- füllte Städte können leer ausse- hen. Eine meiner Lieblingsauf- nahmen in letzter Zeit war ein Konzert, über das ich zufällig ge- flogen bin. Ich hatte keine Ah- nung, wer sang, bis ich zurück ins Büro kam, hineinzoomte und Jus- tin Bieber sah. Was ich am meis- ten liebe, ist, dass man all die Fans sehen kann, wie sie ihn auf ihrem Handy filmen, anstatt ein- fach nur im Moment zu leben. Nächstes Kapitel: Bearbeite deine Bilder