PhotoWeekly 26.08.2020 | Page 20

Special FAMILIENFOTOS 20 Natürliche Kinderporträts Kinder brauchen Aufmerksamkeit und Bewegungsfreiheit. Aber auch die Ausleuchtung im Heimstudio muss stimmen – hier erfährst du, worauf du besonders achten solltest. Aller Anfang ist schwer: Wer schon mal mit Studioblitzen und -leuchten hantiert hat, weiß, wie schwierig ihr effektiver Einsatz sein kann – selbst Profis tun sich hier manchmal schwer. Mache deshalb nicht den Fehler und schaffe dir sofort umfangreiches, teures Studio-Equipment mit unbegrenzten Möglichkeiten an, sonst verlierst du schnell die Lust und den Überblick. Erweitere deine Studioblitzanlage lieber Schritt für Schritt. Als gute Ausgangsbasis dürfen zwei oder drei Blitze mit entsprechenden Lichtformern wie Schirme, Reflektoren, Striplights und Softboxen gelten. Für unser Kinderporträt etwa reicht das in jedem Fall aus. Wenn du die Möglichkeiten der beiden Blitze voll ausgelotet und die Technik im Griff hast, kannst du dich an komplexere Experimente wagen und an Details feilen. Dann fällt es dir auch leichter, dich auf das zu konzentrieren, worauf es letztlich ankommt: auf die Person, die porträtiert werden soll. Gerade bei lebhaften Kindern, die permanent beschäftigt werden wollen, ist Gelassenheit viel wert. Du hast mehr Zeit, dir Gedanken über lebhafte Posen und die Gesamtkomposition zu machen und musst dir nicht mehr den Kopf über die richtige Ausleuchtung zerbrechen. 1 Equipment Um Kinderporträts wie diese hier zu realisieren, benötigst du zwei, noch besser drei Blitzgeräte. Als Lichtformer eignen sich Standardreflektoren für Hintergrundausleuchtung und Streiflichter sowie Softboxen und Schirme für ein weiches, diffuses Hauptlicht. Weitere Accessoires: Ein Reflektor zum Aufhellen von Schatten. Außerdem ist ein Hintergrundsystem nie verkehrt. 2 Licht Für die optimale Lichtsetzung haben wir in diesem Fall drei Blitzköpfe verwendet. Ein Blitz mit Schirm von schräg vorne dient als Hauptlicht, ein silberner Reflektor hellt das Gesicht auf der Schattenseite zusätzlich auf. Der zweite Blitz ist gegen den Hintergrund gerichtet, der dritte Blitzkopf wirft von schräg hinten ein Streiflicht. 3 Posing Sobald das Licht optimal eingestellt ist, kannst du dich um das Posing kümmern. Grundsätzlich gilt: Lass Kindern genügend Bewegungs freiheit, sonst verlieren sowohl das Model als auch der Fotograf schnell den Spaß an der Sache. Dasselbe gilt für zu lange Fotosessions – die Aufmerksamkeit von Kindern ist zeitlich begrenzt. Das Bild im Schneidersitz wirkt beispielsweise etwas zu statisch, während die mittlere und die rechte Aufnahme viel mehr Elan versprühen und natürlicher wirken. Achte zudem auf den richtigen Moment: Häufig sind es die kurzen Augenblicke, wenn das Kind sich gehen lässt, in denen die schönsten Bilder entstehen. Nächstes Kapitel: Teenie inszenieren