PhotoWeekly 20.10.2021 | Page 28

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Technik

KAUFBERATUNG 28

KAMERAS IM VERGLEICH Vollformat für Einsteiger

Wer tiefer in die Fotografie einsteigen möchte , legte bis vor ein paar Jahren die geliebte Kompaktkamera beiseite und griff zu einem APS-C- Modell . Doch das Vollformat macht den Schwester-Modellen den Rang mittlerweile streitig .

Von Sascha Ludwig

Mit der fortschreitenden Weiterentwicklung der bildgebenden Systeme , aber auch der zunehmenden Konkurrenz aus den Reihen der Smartphones hat sich der Fokus der großen Hersteller wie Nikon , Canon , Sony und auch Panasonic in den letzten Jahren verschoben : Neue Kompaktkamera-Modelle suchen wir im Jahr 2021 beinahe vergebens . An ihre Stelle sind nun die APS-C-Kameras mit Wechsel- Bajonett getreten . Deren Platz haben wiederum die Vollformatkameras der Hersteller eingenommen , die damit verstärkt in den Aufmerksamkeitsbereich von ambitionierten Hobbyist : innen gerückt sind . Und auch bei der Preisgestaltung und dem Funktionsumfang der prestigeträchtigen Modelle mit Vollformatsensor hat sich in den letzten Jahren viel getan : Nicht nur , dass das Line-up der Hersteller kontinuierlich mit praktischen und leistungsstarken Features erweitert wurde ; der Anschaffungspreis ist im Vergleich deutlich gesunken . Grund genug für uns , einen genaueren Blick auf insgesamt vier Kameras zu werfen , die unserer Meinung nach für den Einstieg ins Kleinbildformat am besten geeignet sind .

Power-Allrounderin Nikon Z 6II

Das jüngste Modell im Vergleich

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Nikon Z 6II

KAUFTIPP

� Schnelle Serien , klasse Rauschverhalten , flotte Bildserien , Autofokus

� Touchscreen ohne Selfie-Funktion , Objektiv- Angebot noch etwas dünn kommt von Nikon . Die Z 6II stellt ein deutliches Upgrade gegenüber ihrer Vorgängerin dar : Sowohl bei der Bildqualität des 24-Megapixel-Sensors , dem Rauschverhalten und auch schnellen Serien stellen wir markante Verbesserungen fest . Das Handling der DSLM zeigt indes all die Stärken , die wir vom Hersteller gewohnt sind . Die wohl markantesten Verbesserungen beobachten wir aber beim Autofokus :

Hier klebt der Fokus dank Tracking am Motiv , wahlweise auch auf den Augen – egal , wie schnell sich das Motiv bewegt . Die Bildfrequenz beim Drehen von UHD-Videos hat Nikon auf 60 fps verdoppelt ; sehr schön . Und auch sonst macht die DSLM beim Filmen eine sehr gute Figur . Schade nur , dass sich der Touchscreen bei der Z 6II nicht zur Seite oder gar nach vorne drehen lässt . Kritik , wenn auch auf sehr hohem Niveau , gibt es für das noch überschaubare Objektiv-Angebot für das Z-Bajonett . Die wichtigsten Brennweiten deckt der Hersteller mittlerweile nativ ab ; günstige Alternativen – beispielsweise mit reduzierter Lichtstärke – würden wir uns für die Zukunft aber noch wünschen .

DSLM-Arbeitstier Sony Alpha 7 III

Die älteste Kleinbild-DSLM in

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Sony Alpha 7 III

KAUFTIPP

� Klasse Autofokus und Bildqualität , starker Video- Modus , Serien

� Unübersichtliche Menüs ohne Touch- Funktionalität , keine Ladeschale diesem Vergleich kommt von Sony . Von Müdigkeit keine Spur : Die Alpha 7 III war von Beginn als Allrounderin konzipiert und macht auch mehr als drei Jahre nach ihrem Erscheinen eine klasse Figur . Mitverantwortlich dafür ist der BSI-Sensor mit einer Auflösung von 24 Megapixeln ; besonders unter Schwachlicht-Bedingungen . In die gleiche Kerbe schlägt das starke Hybrid-AF-

System , das kurzerhand aus dem damaligen Flaggschiff Alpha 9 übernommen und mittlerweile um praktische Funktionen wie die Augenerkennung von Mensch und Tier erweitert wurde . Egal , ob mit bis zu zehn Bildern pro Sekunde in Serie oder hochauflösenden UHD-Videos samt 6K-Oversampling – die Alpha 7 III ist für beinahe jede Aufnahmesituation sehr gut vorbereitet . Die Akkus vom Typ FZ-100 sorgen währenddessen für die nötige Ausdauer . Gewöhnungsbedürftig sind dagegen die verschachtelten und sehr umfangreichen Einstellungs-Menüs sowie die fehlende Touch-Funktionalität . Nichts zu meckern gibt es am Ende beim Objektiv-Angebot : Hier hält Sony für jeden die passende Optik parat .

Die Erste ihrer Art Canon EOS R

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Canon EOS R

KAUFTIPP

� Rasanter AF , Bildqualität , wertiges Gehäuse mit Schulterdisplay

� Touch-Leiste Fluch und Segen zugleich , starker Crop bei Videos

Ende 2018 feierte Canon sein Debüt bei den Kleinbild-DSLMs . Die Canon EOS R setzte in puncto Haptik auf bewährte Tugenden und fühlt sich auch heute noch von der ersten Minute wunderbar vertraut an . Jedes Bedienelement sitzt genau da , wo es Fotograf : innen auch erwarten und die Eingaben über den großen Touchscreen gehen enorm intuitiv von der Hand . Mit 30,1 Megapixel weckt die Auflösung des verbauten Sensors ebenso umgehend

Erinnerungen an die EOS 5D Mark IV . Die Bildqualität weiß also zu überzeugen , und auch der Autofokus liefert zuverlässig ab ; selbst mit adaptierten Objektiven mit EF-Bajonett . Während die DSLM beim Fotografieren mit bis zu acht Bildern pro Sekunde im CR3-Format richtig Gas gibt , treten beim Filmen von Videos Schwächen zutage . Besonders der Beschnitt stört in der Praxis . Zum Speichern von Daten steht bei der Canon EOS R nur ein SD-Schacht zur Verfügung , das macht die Konkurrenz besser . Überzeugt hat uns dagegen das Angebot an RF-Objektiven , die aktuell erhältlich sind . Hier wartet schlicht das Beste , was die Industrie derzeit zu bieten hat .

Kompaktes Kraftpaket Panasonic Lumix DC-S5

Während die älteren Kleinbild-

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Panasonic Lumix DC-S5

KAUFTIPP

� Hervorragende Abbildungsleistung , professionelle Video- Features

� Durchschnittliche Serienbildgeschwindigkeit , AF gelegentlich etwas träge

DSLMs von Panasonic noch sehr wuchtig in Erscheinung traten , setzt der Hersteller bei der Lumix DC-S5 auf ein deutlich kompakteres Auftreten mit gesteigerter Benutzerfreundlichkeit . Im Inneren kommt dennoch weitestgehend die starke Technik aus der Lumix DC-S1 zum Einsatz : Der 24-Megapixel-Sensor liefert detailreiche und scharfe Bilder , der hervorragende Autofokus mit DFD-Technologie sorgt für die passende Schärfe . Einzig die Serienbild-

Funktion mit ihren rund sieben Bildern pro Sekunde bleibt hinter den hohen Erwartungen etwas zurück . Auf der Bewegtbild-Seite finden wir Vollausstattung : UHD-Clips mit bis zu 60 fps , 4:2:2 Farbunterabtastung und 10 Bit Farbtiefe heben die Kamera auf ein professionelles Level . In Full HD sind sogar 180 fps möglich . Passend dazu gibt es das V-Log sowie V-Gamut und jede Menge praktische Video-Features . Und auch bei den verfügbaren Objektiven hat sich mittlerweile einiges getan : Dank der Kooperation mit Leica und Sigma stehen hochwertige , aber durchaus auch günstige Optionen zur Wahl , Tendenz stark steigend .

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