PhotoWeekly 13.03.2019 | Page 20

Special ABSTRAKTE MOTIVE UND MUSTER 20 MUSTER DURCH NÄHE Wenn du dir die Welt um dich herum genauer ansiehst, findest du viele Muster, die sonst unentdeckt bleiben. Mutter Natur ist großartig und arbeitet unermüdlich daran, diese spektakuläre Welt zu schaf- fen, in der wir leben. Dabei bleibt das Meiste oft völlig unbemerkt. Warum? Weil wir nicht gezielt darauf achten. Ein Großteil der Natur ist klein, also muss man Details aktiv suchen. Naturfoto- grafen machen es sich zur Auf- gabe, genau das zu tun und dabei spektakuläre Bilder zu machen. Die unendliche Vielfalt der Mi- niatur-Motive ist allerdings für jeden zugänglich. Wenn du die Welt in Nahauf- nahme erkundest, wirst du fest- stellen, dass sie voller Muster ist. Streifen, Spiralen, Flecken, Wel- len, Symmetrien, Risse, Mosaike; die Natur schafft sie, um Insek- ten zur Bestäubung anzulocken, Sexualpartner für die Fortpflan- zung zu finden, als Tarnung zum Schutz vor Feinden oder als Aus- druck für körperliche Stärke. Ahornblätter: Im Herbst bilden ge- fallene Blätter schöne natürliche Muster. Ein Spa- ziergang in einem Park oder in einem Waldgebiet be- lohnt dich mit tollen Bildern. Altes Boot: Schich- ten von buntem, gebrochenem und abblätterndem Lack auf der Seite eines alten Bootes bilden ein tolles Motiv. In deinem Garten findest du vie- le Muster: Tropfen aus Regen- wasser auf Blättern, Tau auf Blu- men und Spinnweben, Muster, die durch gefrorene Blätter erzeugt werden und Muster in gefrore- nen Pfützen und Teichen. Pflan- zen, Obst und Gemüse sind eine weitere beliebte Motivquelle. Hast du schon einmal einen Kaktus, Artischocken, Brokkoli oder das Blatt eines Farns genau unter die Lupe genommen? Schneide einen Kohl oder Zitrusfrüchte in zwei Hälften – du wirst staunen, was du siehst. Mit Muscheln, Seester- nen, der Haut von Fischen, Fe- dern, Blumen, Blättern, Schmet- terlingsflügeln ist es dasselbe. Die natürliche Welt basiert fast aus- schließlich auf Mustern und das Fotografieren ist nicht so knifflig, wie man zunächst denkt. Es geht nur darum, nahe genug zu sein. Das geht grundsätzlich auch mit einem Kit-Objektiv. Für bessere Ergebnisse kannst du in Nahlinsen investieren, die sich wie ein Filter an das Kameraob- jektiv ansetzen lassen und die Fokussierentfernung verringern. Es gibt passende Modelle schon recht günstig im Internet. Der nächste Schritt wäre dann, Zwischenringe in Betracht zu zie- hen, die zwischen Objektiv und Kameragehäuse passen und in verschiedenen Kombinationen verwendet werden können, um Reproduktionsverhältnisse in Lebensgröße zu erreichen (1: 1). Wenn es dann wirklich ernst wird, ist ein richtiges Makro- objektiv das beste Werkzeug für die Arbeit und bietet optimale Bildqualität bei gleichzeitig gro- ßer Vielseitigkeit. Objektive mit einer Brennweite von 90/100 / 105 mm bieten dir mit einem kleinen Zwischenring oder einer Nahlin- se eine extrem starke Vergröße- rung. Denke daran, dass du mit hochauflösenden Kameras auch einen starken Bildausschnitt nehmen kannst, um eine ein- drucksvolle Nahaufnahme zu er- halten. Für den Druck reicht das Ergebnis dann immer noch aus! Nächstes Kapitel: Fotografieren zuhause