PhotoWeekly 12.02.2020 | Page 28

Praxis FOTO-REZEPT 28 Gefrorene Seifenblasen fotografieren Luftige Seifenblasen in eisige Kristallkugeln zu verwandeln erscheint auf den ersten Blick viel- leicht schwierig, ist mit etwas Übung, Geschick und dem Gewusst-wie jedoch kein Hexenwerk. Wir zei- gen dir, wie du bei klirrender Kälte und mit einfachen Mitteln gefrorene Seifenblasen eindrucksvoll in Sze- ne setzt und in zauberhaften Bildern festhältst. Ein wichtiger Punkt vorweg: Seifenblasen gefrie- ren zu lassen, kann zur echten Nervenprobe wer- den. So wird es dich ganz bestimmt einige Versuche kosten, bis dir das Einfrieren das erste Mal gelingt. Aber wie heißt es so oft? Ohne Fleiß kein Preis! Schenke dem Motiv etwas Zeit und Geduld und du wirst mit einmaligen Bildern belohnt! Dein benötigtes Equipment:  Seifenblasenflüssigkeit in der Dose  1 Würfel Zucker  Kamera  lange Brennweite (circa 60 mm)  Stativ So setzt du das Motiv um: 1 Bevor du in die Kälte ziehst, gilt es die perfek- te Seifenblasenlauge anzumischen. Öffne hier- für die Seifenblasendose, füge der Flüssigkeit einen Würfel Zucker hinzu und schüttle das Ganze bis sich der Zucker aufgelöst hat. Diese Extrazutat sorgt dafür, dass die Seifenblasen nicht zu schnell plat- zen – was mit Abstand die größte Herausforderung bei der Umsetzung dieses Motivs sein wird! 2 Wähle zum Fotografieren einen Tag mit Minus- graden – am besten ab -3 Grad und kälter – und suche dir einen komplett windstillen Ort, um die zerbrechliche Kristallkugel sicher in Szene zu setzen. Wähle hierfür einen glatten und fotogenen Untergrund, wie zum Beispiel Schnee, einen schö- nen Zweig oder Ast. Mache dir bei der Wahl des Or- tes zudem Gedanken darüber, aus welcher Perspek- tive du das Motiv festhalten möchtest und was sich im Hintergrund deiner Seifenblase befindet. Ein dunkler Hintergrund sorgt hierbei grundsätzlich da- für, dass sich deine Seifenblase visuell stärker vom Hintergrund absetzt. Vielleicht wählst du den Zeit- punkt für dein Shooting sogar so, dass im Hinter- grund die Sonne auf- oder untergeht. Dann entsteht ein schöner Kalt-Warm-Kontrast im Bild und das Gegenlicht bringt die zarte Luftkugel zum Leuchten. 3 Hast du einen geeigneten Ort für dein Motiv ge- funden, bläst du nun eine Seifenblase in die Luft, fängst diese mit dem Pustering-Applikator wieder ein und platzierst sie vorsichtig auf der entsprechen- den Stelle. Hierbei gilt: Umso kleiner die Seifenblase, desto stabiler ist sie. Ist es dir gelungen, die Seifen- blase ohne Platzen abzulegen, hast du den schwie- rigsten Teil auch schon gemeistert. Glückwunsch! 4 Nun dauert es einen Moment bis die Seifenblase gefriert – und sich wie von Zauberhand filigrane Kristallstrukturen auf der zarten Blasenwand bilden. Ist die Kugel dann komplett gefroren, kann es end- lich mit dem Fotografieren losgehen: Montiere die Kamera „auf Augenhöhe“ mit der Seifenblase auf einem Stativ und schalte den Bildstabilisator aus. Für eine ausreichende Schärfe auf dem Hauptmotiv wählst du eine mittlere Blende von circa f/5.6, einen niedrigen ISO-Wert und stellst bestenfalls ma- nuell auf die Mitte der Kristallkugel scharf. Um trotz geschlossener Blende einen in Unschärfe getauch- ten Hintergrund zu erhalten, empfehlen wir dir, eine Brennweite zwischen 60 mm und 80 mm zu ver- wenden. Fotografierst du nicht bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang, kannst du mit Hilfe einer Ta- schenlampe schöne Lichtreflexe in die Seifenblase zaubern. Setze farbige Akzente und peppe langwei- lige Hintergründe auf, indem du mit bunten Pappen oder Kartons experimentierst. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – viel Spaß! Die Heimat für alle Foto-Fans Wir lieben Foto steht für Neuigkeiten aus der Fotoszene, Inspiration, Tipps & Tricks. Teile deine besten Fototipps mit uns und allen anderen. Und profitiere von vielen Aktionen zum Mitmachen. Jetzt anmelden und Vorteile sichern!