PhotoWeekly 11.03.2020 | Page 19

Special W E I T W I N K E L- F O T O G R A F I E  19 Die Wahl des Objektivs Werde zum Technik- Möchte man sich ein Experten und wähle die neues Objektiv kaufen, ideale Optik für deine hat man die Qual der Fotografie aus. Wahl und kann aus einer großen Vielfalt von Möglichkeiten wählen. Selbst in der Unterkategorie „Weitwinkel“ stehen unzählige Ausführungen zur Auswahl und es kann schwie- rig sein zu entscheiden, welches Modell perfekt zu den aktuellen Anforderungen passt. Ein positi- ver Aspekt ist, dass es hinsicht- lich der Objektivmerkmale im Allgemeinen weniger „Gimmicks“ gibt als beispielsweise beim Kauf einer Kamera. Die meisten Tech- nologien moderner Objektive kommen hierbei tatsächlich jedem Anwender – vom Anfän- ger bis zum Profi – zugute, da sie eine höhere Schärfe oder ande- re optische Leistungen bieten. Ob sich die zusätzlichen Kosten, die diese Merkmale mit sich brin- gen, jedoch für die „normalen“ Anforderungen rechtfertigen be- ziehungsweise für dich lohnen, kannst nur du entscheiden. Äquivalente Brennweiten berechnen Objektiv- Brennweite Canon APS-C  * APS-C 16 mm 25.6 mm 24 mm 12,64 mm 10,24 mm 24 mm 38.4 mm 36 mm 18,98 mm 15,36 mm 35 mm 56 mm 52,5 mm 27,65 mm 22,4 mm 50 mm 80 mm 75 mm 39,5 mm 32 mm  ** 1,6-fach-Crop-Faktor  *  Hasselblad Phase One X IQ3 Nikon, Fujifilm, Pentax, Sony **  Die Wahl eines Weitwinkelobjek- tivs sollte grundsätzlich auf zwei Faktoren basieren: deinen kom- positorischen Anforderungen und deinem allgemeinen Erfahrungs- niveau im Umgang mit kurzen Brennweiten. Ohne Übung emp- fehlen wir dir, nicht direkt zum Superweitwinkel zu greifen und dir genau zu überlegen, wie kurz deine Brennweite beziehungs- weise wie groß der Bildwinkel sein soll. Stelle dir die Frage, für welches Genre und welche Motive du es hauptsächlich einsetzen möchtest und ob eine Festbrenn- weite oder ein Zoom Sinn macht. Welcher Objektiv-Typ darf es sein? Festbrennweiten Ein Objektiv mit fester Brenn- weite bietet in der Regel nicht nur bessere Qualität in Schärfe und Kontrast, sondern hat auch in Hinsicht auf Gewicht, Größe und der maximalen Blenden- öffnung im Vergleich zu einem Zoom die Nase vorn. Bist du mit Handhabung und Bildgestaltung vertraut, ist eine Festbrennweite womöglich die bessere Wahl. Zoomobjektive Zoom-Objektive (zum Beispiel 16-35 mm) bieten mehr Flexibi- lität und Spielraum in der Wahl des Bildausschnitts und sparen wertvolle Zeit beim Fotografie- ren, da kein Objektivwechsel nö- tig ist. Dies ist vor allem in Mo- menten, in den sich das Licht schnell ändert, von Vorteil. Natürlich muss auch ein prüfen- der Blick auf die Bildqualität ge- worfen werden. So können selbst professionelle Optiken bei Fotos, die mit der kürzesten Brennweite aufgenommen wurden, in den Randbereichen einen Verlust an Schärfe und Farbwiedergabe er- leiden. Ein häufig auftretendes Problem bei Weitwinkelobjekti- ven ist die Randabschattung be- ziehungsweise Vignettierung. Obwohl sich Abbildungsfehler wie diese einfach und schnell in der nachträglichen Bearbeitung reduzieren lassen, kann ein Ob- jektiv, das diese Fehler verstärkt aufweist, die Verwendung von zusätzlichem Zubehör – wie zum Beispiel Filtern – einschränken. Startest du gerade mit der Weitwinkel-Fotografie und möch- test deine ersten Versuche wagen, empfehlen wir dir mit einem Standard-Weitwinkel von 28 mm zu beginnen und dich dann nach und nach in den Bereich von 16 mm bis 12 mm heranzutasten. So kannst du das kompositori- sche Handwerk der Weitwinkel- Fotografie Schritt für Schritt erlernen und perfektionieren. Nächstes Kapitel: Zubehör verwenden