PhotoWeekly 06.03.2019 | Page 18

Special PERFEKTE FOTOS BEI WENIG LICHT 18 Straßenszenen bei Nacht fotografieren Nutze das Licht und die Farbe der Stadtland- schaft, die sich bei Dunkelheit verändert. Stadtlandschaften bei Nacht sind ausgesprochen beliebt. Denn ob- wohl wilde Landschaften eine magische Anziehungskraft aus- strahlen, sind urbane Gebiete für die meisten Fotografen doch viel einfacher und schneller zu errei- chen. Dies führt nicht nur dazu, dass wir mehr Personen zu den am besten geeigneten Tageszei- ten sehen, sondern gibt uns auch viel Zeit, um mit minimalem Rei- seaufwand großartige Bilder zu planen, zu besuchen und neu auf- zunehmen. All diese Faktoren sind wichtig, um Nachtfotos in der Stadt perfekt abzulichten. 1 Farbkontraste 2 Achte auf unterschiedliche Farbtöne und betone sie, um mehr Interesse zu wecken und den Blick im Bild zu lenken. 1 Bewegung Verwende längere Verschluss- zeiten und komponiere so, dass bewegte Objekte in und durch das Bild führen. 2 3 4 3 Schöne Akzente 4 Trotz Dunkelheit ist der Him- mel nicht rabenschwarz. Ach- te auf Wolken, die das Licht der Stadt reflektieren. Feiner Kontrast Fokussiere dich auf tiefe Schatten und helle Lichter, aber überschreite nicht den Kontrastumfang. Low-Light-Stadtlandschaften umfassen eine Vielzahl von Bild- typen, von der Straßen- und Do- kumentarfotografie über die ab- strakte Architektur bis hin zur langbelichteten Lichtspurauf- nahme. Oft ist die beste Zeit, um diese Motive aufzunehmen, ein Winterabend, da die Sonne frü- her untergeht und mehr Mög- lichkeiten für kreative Fotos bietet. Darüber hi- naus kommt das teils schlechte Wetter städ- tischen Szenen zugute. Etwa in Form von Refle- xionen in nassen Stra- ßen oder durch die At- mosphäre bei schlechter Sicht am nebligen Mor- gen. Dies ermöglicht es dir, Bilder unter allen Bedingungen aufzunehmen. Eine der größten Herausfor- derungen beim Fotografieren in urbanen Landschaften ist die Dichte der potenziellen Motive, was es schwieriger macht, her- auszufinden, worauf man sich für eine erfolgreiche Komposition konzentrieren sollte. Wesentli- che Aspekte, die den Stadtbildern zugrunde liegen, sind Skylines, Bewegungen und Kontraste von Farbe und Helligkeit. Das sind Merkmale, die fast auf jede Stadt zutreffen. Die Kunst ist es aber, vor Ort die richtigen Bilder aus- zuwählen und aufzunehmen. Falsch kombiniert machen sich die Aufnahmen gegenseitig Kon- kurrenz und können den Betrach- ter überfordern. Zudem erzeugt das geringe Umgebungslicht har- te Kontraste, die schwer zu kon- trollieren sind. Das menschliche Auge wird von Natur aus von den hellsten Bereichen einer Szene angezogen, was bedeutet, dass eine falsch platzierte Helligkeit die „Richtung“ eines Bildes durch- einanderbringen kann. Entscheide zunächst, wie viel du von einer Szene zeigen möch- test – willst du die ganze Skyline aufnehmen oder eher einen Ein- druck von der Lebendigkeit der Stadt vermitteln? Letzteres ist ein toller Ansatz für bekannte Stand- orte, an denen du eine einzigar- tige Perspektive einnehmen soll- test. Als nächstes versuche, nach spannenden Farben in der Szene zu suchen. Schließlich solltest du Energie ins Bild bringen, indem du etwa Bewegungen durch krea- tive Verschlusszeiten dynamisch festhältst oder durch starke For- men im Bild. Das Auge schaut immer auf die hellsten Bereiche einer Szene. Eine falsch platzierte Helligkeit bricht da- her die „Richtung“ deines Bildes. Nutze lichtstar- ke Festbrennwei- ten: Ein Weitwinkel ist ideal für Auf- nahmen bei wenig Licht. Denn selbst wenn das Motiv etwa von Stra- ßenlaternen gut ausgeleuchtet er- scheint, kann die Verschlusszeit bei mittleren ISO-Ein- stellungen überra- schend lang sein. Die Investition in eine 35 mm, 45 mm oder 50 mm f/1,4 ermöglicht schär- fere Aufnahmen aus der Hand. Nächstes Kapitel: Auf den Punkt belichten