PhotoWeekly 03.04.2019 | Page 23

SCHÄRFENTIEFE 23 Minimale Schärfentiefe Experimentiere mit einem extremen Fokusbereich, um Motive dramatisch in Szene zu setzen. Durch das Entfernen von Details aus allen Bereichen, bis auf einen begrenzten Teil des Bildes, kann sich der Betrachter auf die Farbe konzentrieren, ohne dass das Bild abstrakt wird. 1 Passe die Kameraposition an Um die Schärfentiefe auf wenige Millimeter zu begrenzen, müssen wir das Objektiv so nah wie mög- lich an das Motiv heranbringen. Befestige die Kamera auf einem Stativ und senke oder hebe den Kopf, damit das Objektiv auf den nächstgelegenen verfügbaren Ab- stand fokussieren kann. 2 Komposition anordnen Versuche, eine ideale Proportion für deinen Bildausschnitt zu fin- den. Berücksichtige, wie ver- schiedene Bereiche des Motivs aussehen, wenn sie unscharf sind und bedenke, wie Farben verschwommener Bereiche ver- schmelzen können. Passe die Komposition entsprechend an. 3 Wähle die ideale Blende Wähle eine möglichst offene Blende und überprüfe den Zwi- schenstand mithilfe der Abblend- taste, um die Auswirkungen auf Details, Farben & Co. beurteilen zu können. Arbeite dich in 1/3-Blen- denstufen vor, um kleinere Schär- feveränderungen zu ermöglichen. 4 Zoome hinein (Live View) Der LCD-Bildschirm auf der Rück- seite der Kamera bietet eine de- tailliertere Ansicht des Bildes. Um die kritische Schärfe zu beur- teilen, aktiviere die Live-Ansicht und zoome heran, während du kleinere Fokusänderungen vor- nimmst, indem du den manuel- len Fokusring am Objektiv nutzt. 5 Nutze den minimalen Abstand Eine ultrageringe Schärfentiefe gelingt nur bei einer hohen Ver- größerung. Gehe daher auf den kürzestmöglichen Motivabstand. Bei Zoomobjektiven solltest du die maximale Brennweite nutzen. 6 Fotografieren und Betrachten Überprüfe nach jeder Aufnahme das Ergebnis über den Live View. Nur so kannst du die Position des Fokusbereichs richtig beurteilen. Nächstes Kapitel: Kreative Unschärfe mit Photoshop Special