DIE PSYCHE DER "YPSILONER"
Die Persönlichkeit des Ypsiloner ist tief gespalten: Vor vermeintlicher
Arroganz zerfressen geht er seinen älteren Arbeitskollegen auf die
Nerven und ist eine Herausforderung für Personaler. Ansprüche über
Ansprüche, ständig wollen sie mehr: Mehr Spaß an der Arbeit, mehr
Freizeit, mehr Anerkennung, mehr Zeit für die Familie. Sekunde: Zeit
für die Familie? Wie kann das funktioniere, gelten Ypsiloner doch
gemeinhin als beziehungsunfähig? Da ist sie, die andere Seite der Gen
Y: Die NeoBiedermeier sehnen sich nach der Stabilität der eigenen
Kindheit und wünschen sich insgeheim nichts mehr als eine sichere
Beamtenlaufbahn. Verwöhntes Gör und unsichere Arbeitsbiene
gespaltene Persönlichkeit? Wohl kaum. Wahrscheinlicher ist viel mehr,
dass es in der Generation Y eine ebenso große Schwankungsbreite an
Individuen gibt, wie in jeder anderen Generation auch. Vermutlich sagt
die Analyse der Gen Y am meisten über ihren Autor und seine
Einstellungen aus.
DIE IDENTITÄTEN DER GENERATION Y
Generation Maybe
Wir können uns nicht festlegen
Generation Beziehungsunfähig
...Deswegen kriegen wir auch keine Partnerschaft auf die Reihe
Generation Praktikum
...Und deswegen machen wir ein Praktikum nach dem anderen
Generation Prekär
...Und verdienen irrsinnig schlecht.
Generation Youtube
...Youtube ist unser Medium
Generation Facebook
...Und Facebook natürlich auch
Digital Natives
...Wr sind mit dem Internet aufgewachsen
Generation Yolo
...Und haben den Ernst des Lebens noch nicht verstanden.
WIE DIE GENERATION Y DIE WIRTSCHAFT UMKREMPELT
Die Generation Y ist bereits auf dem Arbeitsmarkt angekommen und
sorgt auch hier für Konflikte. Der Traumarbeitgeber des typischen
Ypsiloners ist Google. Der Konzern ist für Schlafräume und Rutschen im
Bürogebäude bekannt, aber das ist es nicht, was anziehend wirkt. Es ist
die Unternehmenskultur, die darauf ausgerichtet ist, dass Mitarbeiter
sich wohl fühlen müssen, um erfolgreich zu sein. Das zeigt sich in den
zahlreichen Möglichkeiten, die jedem dort offen stehen.
Vertrauensarbeitszeit, individuelle Pausengestaltung, Home Office
Möglichkeiten und Sabbaticals sind nur einige davon. Mitarbeiter sollen
sich wohl fühlen und selbst an ihrer Arbeit für Google wachsen. Dieses
Führungskonzept schwappt langsam in die Old Economy: Auch
Mittelständler oder Großkonzerne wie Daimler und Bosch haben
mittlerweile verstanden, dass man guten Leuten etwas bieten muss. Und
die Generation Y fordert genau das auch schon im Bewerbungsgespräch.
Wenn der Arbeitgeber die Erwartungen nicht erfüllen kann, hat ein
Ypsiloner schneller gekündigt als der Chef Generation Y sagen kann.
Diese Anspruchshaltung führt zu Unmut bei älteren Kollegen. Sie halten
die Jungen für faul, für unzuverlässig und für nicht leistungsbereit. Dass
diese aber auch im Homeoffice produktiv sind oder nach der Arbeit im
Café ihre Mails checken, ist hier noch nicht angekommen. In
Unternehmen stehen sich zwei Fraktionen gegenüber: Die Alten halten
die Jungen für anspruchsvolle Rotzlöffel, die Jungen finden die Alten
verkalkt und rückständig. Dieser Konflikt ist nicht leicht aufzulösen –
vor allem da abzusehen ist, dass sich die neue, flexible Arbeitskultur
durchsetzt. Die GenY hat keine Lust, 9to5 im Büro zu sitzen und dann
gelangweilt nach Hause zu schlappen. Sie wollen ihre 2doListe von
überall abarbeiten, ihrem eigenen Rhythmus folgen. Und alle
neurologischen Studien geben ihnen Recht. Jeder Mensch arbeitet
anders. Dem trägt die neue Firmenkultur Rechnung.
Ihre hohen Ansprüche können die Ys sich leisten. Sie sind die
geburtenschwachen Jahrgänge und als gut ausgebildete Fachkräfte
werden sie überall gebraucht. Die Unternehmen kämpfen mit allen
Mitteln um die Besten – und das ist nur zum Vorteil der Mitarbeiter.
IN ARTIKELN ÜBER DIE GENERATION Y LIEST MAN
IMMER WIEDER DIE GLEICHEN BEGRIFFE.
UNSERE BULLSHIT BINGO LISTE
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Google
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