Nationalparkplan Band 2 | Page 78

Verbandes der Deutschen Sportfischer( VDSF), werden derzeitig auf der Grundlage von Pachtverträgen 12 Gewässer mit insgesamt 61 ha genutzt, sie entsprechen einem Anteil von 1,7 % der Gesamt-Gewässerfläche im Nationalpark.
Damit erfolgt auf insgesamt ca. 2.250 ha(= 62,5 % der Nationalpark-Gewässerfläche) eine angelsportliche Nutzung. Sie orientiert sich teilweise an der bestehenden Zonierung( vgl. Tab. 15).
Der Landesanglerverband zählt mit über 65.000 organisierten Anglern zu den mitgliederstärksten Verbänden des Landes. Er ist auf unterer Organisationsebene in Kreisund Ortsvereine strukturiert. Da die Mitgliederstärken der Ortsvereine im Nationalparkgebiet und seinem Vorfeld nicht vollständig vorliegen, sind genauere Angaben dazu nicht möglich, es ist aber von über tausend Mitgliedern auszugehen.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass es neben den Ortsvereinen des LAV eigenständige Angelvereine( z. B. Blankenförde / Kakeldütt) und eine beträchtliche Anzahl nichtorganisierter Angler gibt.
5 Wälder, Gehölze und Hecken
5.1 Wälder
Der Müritz-Nationalpark ist ein Wald-Nationalpark. Etwa 72 %( 23.180 ha) der Fläche sind mit Waldgesellschaften bedeckt( vgl. Karte 2).
In den Sandergebieten sind es vor allem ausgedehnte monotone( forstlich begründete) Kiefernbestände und natürliche Birken-Kiefern-Vorwälder. Die Buchenwälder des Strelitzer Bogens der Endmoräne um Serrahn sind Teil eines der größten zusammenhängenden Buchenwaldgebiete Deutschlands. Die Endmoränenbögen im Teilgebiet Müritz weisen dagegen nur vereinzelt geschlossene Buchenwaldgebiete auf.
Zu den typischen Waldformen der Absenkungsterrassen und Niedermoore gehören die Bruchwälder. In Abhängigkeit von den Nährstoff- und Wasserverhältnissen dominieren auf reicheren Standorten Erlen- oder Erlen- Eschen-Bruchwälder, während auf mesotrophen Standorten Birken-Erlen- bzw. Birken-Bruchwälder vorherrschen. In den nassen Armmooren und nährstoffarmen grundwassernahen Flächen der Absenkungsterrassen wachsen Kiefern- und Birken-Kiefernwälder.
Waldgesellschaften, die aus traditionellen, meist extensiven Nutzungen hervorgegangen sind, fehlen im Müritz- Nationalpark weitgehend. Lediglich die Wacholderheide am Spukloch und ein Eichen-Hainbuchen-Mittelwald am Müritzhof sind Reste historischer Waldnutzungsformen.
5.1.1 Arten und Lebensgemeinschaften
5.1.1.1 Natürliche und naturnahe Wälder
– Wälder oligotropher bis mesotropher mineralischer und organischer Nassstandorte
Vegetation
Birken-Erlen-Bruchwälder
Birken-Erlen-Bruchwälder wachsen zumeist auf mesotrophen Verlandungsmooren sowie grundwassernahen Absenkungsterrassen und bilden hier eine recht eigenständige Vegetationsform aus. Soziologisch stehen sie zwischen den Sumpflappenfarn-Erlen-Bruchwäldern und den Pfeifengras-Birken-Wäldern. Neben dem hohen Birkenanteil zeichnen sie sich insbesondere durch eine charakteristische Bodenvegetation mit dem häufig dominierenden Pfeifengras( Molinia caerulea) und vielen Moosen aus. Auf etwas trockeneren Standorten dringt vielfach auch die Eiche( Quercus robur) ein, womit die weitere Entwicklung zu Birken-Eichen-Wäldern angedeutet wird.
Birken- und Kiefern- Wälder auf Nassstandorten
In Armmooren, wie z. B. in Kesselmooren, in zentralen Bereichen von Verlandungsmooren und auf großflächigen grundwassernahen Absenkungsterrassen wie beispielsweise am Ostufer der Müritz wachsen verschiedene Birken-, Kiefern- und Birken-Kiefern-Wälder. Sie besitzen in der Regel vorwaldartigen Charakter und gehören zu den weitgehend natürlichen Vegetationsformen innerhalb des Müritz-Nationalparks.
Auf den genannten Standorten ist die Kiefer( Pinus sylvestris) als eine sich natürlich einfindende Pionierbaumart zu bezeichnen. Bei Erreichen eines bestimmten Verlandungsstadiums, bzw. in trockeneren Klimaperioden dringt sie in die Torfmoos-Wollgras-Riede ein und bildet anfangs allein oder zusammen mit der Moor-Birke( Betula pubescens) niedrige und lockere Torfmoos-Birken-Kiefern- Gehölze. In Vernässungsphasen können sie auch wieder ganz oder teilweise absterben. Bei weiter voranschreitender Verlandung oder bei künstlicher Entwässerung entstehen aus ihnen Sumpfporst( Ledum palustre)-, Pfeifengras( Molinia caerulea)- sowie Trunkelbeeren( Vaccinium uliginosum)- und Pfeifengras-Blaubeeren( Vaccinium myrtillus)-Kiefern-Vorwälder.
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