Nationalparkplan Band 2 | Page 124

Die wichtigsten bisher begonnenen Monitoring – Vorhaben sind:
Waldmonitoring
Die Erhebungen erfolgen seit 1998 entsprechend der Anweisung zur Grundaufnahme in Naturwaldreservaten und Naturwaldvergleichsflächen in Mecklenburg-Vorpommern. Es werden umfassende Informationen zum Standort, zur Bodenvegetation, zur lebenden und toten Dendromasse sowie zur Verjüngung erhoben. Im Müritz-Nationalpark wurden 14 Waldmonitoringflächen eingerichtet( vgl. Textkarte 10). Auf jeder dieser Flächen wurde ein Gitternetz von ca. 30 Gitternetzpunkten im Abstand von 100 mal 100 Metern eingemessen. Die Erhebungen erfolgen innerhalb von Probekreisen an diesen Gitternetzpunkten. Die Auswahl der Waldmonitoringflächen repräsentiert nach Standort, Baumarten und Bestockungsstruktur die wichtigsten Waldtypen im Müritz- Nationalpark. Es ist vorgesehen, die Aufnahmen in zehnjährigem Turnus zu wiederholen. Die Waldmonitoringflächen sind auch Basis für weitere( z. B. faunistische) Erhebungen und für weitere Forschungsvorhaben.
Besuchermonitoring
Im Rahmen des Besuchermonitorings werden Erkenntnisse über die Anzahl der Besucher im Müritz-Nationalpark, ihre Verteilung im Gebiet und ihre Aktivitäten im sowie ihre Ansprüche an das Schutzgebiet gewonnen. Außerdem werden Meinungen der Besucher zu festgestellten Störungen, zu den Maßnahmen des Nationalparkamtes und zur Akzeptanz des Schutzgebietes eingeholt. Mit einem planmäßigen Besuchermonitoring wurde 1999 begonnen. Dazu gehören:
- stichprobenweise Zählungen der Besucher im Gebiet- Erhebungen der Teilnehmerzahlen bei geführten Veranstaltungen des Nationalparkamtes sowie des Jugendwaldheimes- Erfassung der Besucherzahlen bei touristischen Anbietern im Bereich des Müritz-Nationalparks- Erfassung der Besucher in den Nationalpark- Informationen- Besucherbefragungen
Weiterhin werden folgende Monitoring-Vorhaben im Müritz-Nationalpark umgesetzt:
- Wetterbeobachtungen mit Hilfe zweier automatischer Messstationen in Schwarzenhof und Serrahn. Begonnen 1997, fortlaufend.
- Pegelmessungen( Grund- und Oberflächenwasser). Begonnen 1994, fortlaufend.
- Kormoranzählung. Begonnen 1996, fortlaufend.
- Kranich-Monitoring. Hier werden Verhalten und Anzahl der Besucher und deren Auswirkungen auf die am Rederangsee rastenden Kraniche in der herbstlichen Zugzeit erfasst. Begonnen 2001, jährliche Wiederholung.
- Fischottererfassung im Teilgebiet Serrahn. Begonnen 1997.
- Laufkäfer. Auf den Waldmonitoringflächen werden Laufkäfer als Leitarten für ökologische Parameter untersucht. Begonnen 2001.
- Brutvogelkartierungen. Singvögel sind als Leitarten für ökologische Beobachtungen besonders geeignet. Deshalb werden seit 2001 Brutvögel in den Waldmonitoringflächen kartiert.
- Erhebungen zur Ausbreitung der Spätblühenden Traubenkirsche( Prunus serotina). Begonnen 1997, Wiederholung 2007 geplant.
- Losungszählverfahren zur Ermittlung der Wilddichte. Begonnen 1997, jährliche Wiederholung.
- Vegetationsaufnahme auf Verbissweiserflächen. Untersuchungen zur Waldentwicklung unter Einfluss von Wildverbiss. Begonnen 1993, jährliche Wiederholung.
- Waldschutzmonitoring im Rahmen der landesweiten Ermittlung abiotischer und biotischer Waldschäden. Begonnen 1990, jährliche Wiederholung.
Seit 2002 werden darüber hinaus umfassende Datenerhebungen im Rahmen des EU-Life-Projektes in der Zotzensee-Niederung sowie zur Beobachtung der natürlichen Sukzession auf einer durch Sturmschäden beeinflussten Waldfläche durchgeführt.
In engem Zusammenhang zum Monitoring stehen Forschungsarbeiten im Müritz-Nationalpark. Diese werden i. d. R. durch Universitäten und andere wissenschaftliche Einrichtungen ausgeführt. Zur Koordinierung der Forschungsarbeiten hat das Nationalparkamt ein gesondertes Konzept erarbeitet. Darin sind die folgenden inhaltlichen Schwerpunktaufgaben fixiert:
- Erforschung natürlicher Prozesse- Vergleichende Forschung inner- und außerhalb des Nationalparks- Anthropogene Einflüsse, wie verbleibende Nutzungen, Besucherverkehr, Wild, Neophyten, Neozoen,...)
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