Nationalparkplan Band 1 | Page 31

Der Godendorfer Mühlenbach besitzt in Teilabschnitten einen sehr natürlichen Charakter .
5.3.2 Die Fließgewässer
Den im Müritz-Nationalpark vorhandenen natürlichen bzw . naturnahen Fließgewässern ist eine natürliche Entwicklung zu ermöglichen . Wanderbewegungen von Fischen und anderen Wasserorganismen sollen gewährleistet sein .
Aufgrund der Nähe zur Wasserscheide gibt es im Nationalpark nur sehr wenige natürliche Fließgewässer . Dies sind die Havel und der Godendorfer Mühlenbach sowie ein sehr kurzer Abschnitt bzw . das Quellgebiet der Ostpeene .
Zur Gewährleistung einer natürlichen Entwicklung dieser Fließgewässer soll ein weiterer Ausbau nicht stattfinden , vorhandene Uferbefestigungen ( z . B . Faschinen ) und technische Einrichtungen ( Staue , Verrohrungen u . s . w .) sollen soweit als möglich rückgebaut werden . Soweit verbleibende , d . h . unverzichtbare Staueinrichtungen die ökologische Durchgängigkeit verhindern , soll diese durch Aufstiegshilfen wiederhergestellt werden . Notwendige
Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung können durchgeführt werden , sie sollen jedoch die natürliche bzw . naturnahe Entwicklung möglichst wenig beeinträchtigen ( vgl . u .).
Daneben gibt es eine Vielzahl künstlicher Fließgewässer in Form von Gräben , die der Entwässerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen , Mooren oder der Wasserableitung aus Seen dienen bzw . in der Vergangenheit dienten . Auch der Bodenbach ist , obgleich er naturnah erscheint , ein bereits im Mittelalter künstlich angelegtes Gewässer .
Gräben , die für die Entwässerung aufgrund einer veränderten Flächennutzung oder im Zusammenhang mit der Renaturierung des Wasserhaushaltes ( vgl . Kap . 5.3 u . 5.3.3 ) nicht mehr benötigt werden , sind nicht mehr zu unterhalten , zu verschließen oder zu verfüllen . Gräben , die für die Flächennutzung ( insbesondere Landwirtschaft ) oder zum Schutz von Siedlungen weiterhin benötigt werden , sind in Ihrer Funktionsfähigkeit zu erhalten und können dementsprechend unterhalten werden .
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