Die historische Tatsache ist, dass die Salzburger Metzger die Schlachtung der Tiere
öffentlich vorzunehmen hatten, damit kein schädliches Fleisch zum Verkauf kommen
konnte. Die übliche Reinigung, an dem bis an die Stadtmauer reichenden flachen
Ufer der Salzach und die Schlachtprobe, führte zur scherzhaften Bezeichnung „Stier-
wascher“ für die Salzburger. Der so genannte „Wascher“, der mit Keulen oder ähn-
lichen Geräten gegeben wurde, war dabei die Betäubung, die bei einer Schlachtung
üblich war.
Die Legende aus Halleiner Sicht
Die Halleiner wollten die Salzburger en sie, der schwarze Stier sei lediglich
ihrer Hochnäsigkeit überführen. Die angemalt worden. Und sie begannen
schlauen Bürger der Salzstadt banden den Stier mit Wasser und Seife zu schrub-
einen schwarzen Stier auf eine Plätte ben. Doch nach mehreren Tagen inten-
und ließen diese die Salzach hinunter siven Bemühens des Waschens mussten
treiben. die Salzburger erkennen, dass es sich
um eine natürliche Hautfarbe handelte.
Da staunten die Salzburger, als ihnen ein
Stier auf einer Plätte vorbei schwamm Alle Welt lachte nun über die Dumm-
und holten ihn an Land. Da die Stadt heit der Bürger der fürsterzbischöfli-
Salzburger nur Fleckvieh kannten (Anm.: chen Stadt Salzburg.
hier ist nicht die Hausrindrasse Fleckvieh
gemeint, denn diese Rinderrasse wurde
in Österreich erst ab ca. 1870 gezüchtet,
sondern mehrfärbige Hausrinder), dacht-
Was wirklich geschah: