Magazine Mai 17 | Page 44

LIFESTYLE FINANZEN Grosser Einfluss der Kosten Was aus einer Einzahlung von monatlich 500 Franken in 20 Jahren wird Endkapital in CHF 200 000 155 343 150 000 147 364 139 869 132 830 120 000 126 216 100 000 Jährliche Rendite von Schweizer Aktien und Obligationen Durchschnittliche nominale Rendite (vor Abzug der Inflation) Lesebeispiel: Wer während 20 Jahren monatlich 500 Franken spart, zahlt insgesamt 120 000 Franken ein. Bei einer Bruttorendite von 2,5 Prozent pro Jahr werden daraus 155 343 Franken. Bei jährlichen Kosten von einem Prozent bleibt netto noch ein Ertrag von 1,5 Prozent. Das Endkapital reduziert sich auf 139 869 Franken. in Prozent 10 10 Jahre 2007 bis 2016 8,53 8 20 Jahre 1997 bis 2016 6,57 6 50 Jahre 1967 bis 2016 4,83 4 50 000 2 3,62 3,44 2,61 0 0 0% 2,5% 2% 1,5% 1% 0,25% Aktien nominal Ertrag netto in Prozent richtig erwiesen, wie die Banque Pictet zeigt warten. Seit der Finanzkrise 2008 müssen die (Grafik «Jährliche Rendite von Schweizer Aktien und Obligationen»). Obligationen nominal tet und betragen bei klassischen Anlagefonds sowie die drei Online-Anbieter Moneypark, – die Kosten ebenfalls noch bei gut 1 Prozent Erwartungen aber deutlich zurückgeschraubt zwischen 0,5 und 2,0 Prozent. Beispiel: Wenn Investomat (Glarner Kantonalbank) und True- gehalten werden können. werden. Realistisch sind im Durchschnitt wohl der Schweizer Aktienindex SPI um 2 Prozent wealth. Die beiden Letzteren werben zwar nicht Fazit: Wer einen kostengünstigen Etwas anders verhält es sich der- nur noch 2 bis maximal 3 Prozent. Deshalb sie zulegt und die laufenden Kosten 1,5 Prozent für Fonds-Sparpläne, doch deren Angebot lässt Fonds-Sparplan wählt, dürfte über 10 oder 20 Exchange Traded Fonds (ETF) zeit mit Obligationen. Weil die Zinsen sehr die Kosten zunehmend entscheidend (Grafik betragen, bleiben dem Anleger noch 0,5 Pro- sich nach einer Starteinzahlung von einigen we- Jahre deutlich mehr verdienen als mit einem tief sind, dürften die Kosten in den nächsten «Grosser Einfluss der Kosten»). Transaktionsge- zent. Wesentlich tiefer sind die laufenden Kos- nigen Tausend Franken wie ein Fonds-Sparplan Sparkonto. Die Kosten müssen aber genau un- Jahren höher ausfallen als die Erträge. Kommt bühren für den Kauf von Wertschriften (Aus- ten für ETF (in der Regel 0,2 bis 0,4 Prozent.). nutzen. Die Flat Fees betragen zwischen 0,5 ter die Lupe genommen werden. Bei einigen Wie herkömmliche Anlagefonds investieren hinzu, dass Obligationenfonds im Falle stei- gabekommission, Courtage): Diese können bis Rücknahmegebühren: Der Verkauf (Truewealth) und 0,8 Prozent (Moneypark) pro Anbietern besteht das Risiko, dass praktisch die Exchange Traded Fonds (ETF) in Wertpapie- gender Zinsen Kursverluste erleiden werden. zu einem Prozent der Anlagesumme betragen von Anteilen aus einem Fonds-Sparplan – etwa Jahr. Bei allen kommen aber noch die laufen- gesamten zu erwartenden Erträge durch Trans- re wie Aktien oder Anleihen und verteilen Deshalb ist zu empfehlen, eher auf Aktien zu – bei einzelnen Anbietern sogar noch mehr. im Rahmen eines von vielen Anbietern ange- den Kosten hinzu, die dem ETF belastet werden. aktionskosten, Depotgebühren und laufende so das Anlagerisiko. Während bei einem setzen. Das heisst aber nicht, dass alles Geld Depotgebühren: Kosten für die Ver- botenen «Entnahmeplans» für die Zeit nach der Das attraktivste Angebot hat Avadis, Kosten des Fonds aufgefressen werden, da diese in Aktien investiert werden soll; sondern nur, waltung des Wertschriften-Kontos. In der Regel Pensionierung – ist praktisch überall kostenlos. die mit einer kleinen, aber guten, Palette her- in der Summe rasch einmal 2 Prozent pro Jahr dass jener Vermögensteil, für den die Berater zwischen 0 und 0,25 Prozent des investierten bonaLifestyle hat ein gutes Dutzend kömmlicher Fonds arbeitet und ursprünglich erreichen können. Bleibt ein wichtiger Hinweis: Aktienfonds – der Fondsmanager mittels Anleihen empfehlen, vorderhand auf einem Kapitals. Anbieter unter die Lupe genommen und be- nur im Pensionskassenbereich tätig war. Ava- Wer bisher sein Vermögen auf einem Bank- geschickter Aktienauswahl versucht, eine Laufende Kosten, die dem Fonds trächtliche Unterschiede festgestellt. Wer lang- dis besticht mit einem Fonds-Sparplan, der pro konto parkiert hat oder wer plötzlich zu einem höhere Rendite als der Vergleichsindex nichts zu verdienen gibt (aber eben auch nichts belastet werden: Fonds haben Kosten für Ver- fristig in einen Fonds-Sparplan investieren Jahr knapp 0,6 Prozent kostet und alles bein- grösseren Vermögen gelangt ist – etwa durch zu verlieren). waltung, Management und Vertrieb. Bei vielen will, sollte vor allem auf die wiederkehrenden haltet. Es fallen keine weiteren Gebühren an, eine Erbschaft – sollte die Überlegungen, die (z.B. Swiss Market Index SMI) zu erzielen, Fondssparplänen werden diese nicht direkt Gebühren achten, also auf Depotgebühr und die dem Fonds belastet werden. Einziger Nach- hinter dem Prinzip Fonds-Sparplan stecken, ausgewiesen. Zu finden sind diese Angaben als laufende Kosten des Fonds. Deshalb sind An- teil: Die Beratung ist minimal, wie Avadis selbst nutzen: Nicht einfach sofort die gesamten weniger Aufwand verbunden ist, sind die In den letzten Jahrzehnten war es «laufende Kosten» oder als «TER» (Total Expense bieter attraktiv, welche ETF einsetzen. Einige einräumt. Wer diese wünscht, ist bei VZ, einem Mittel in Wertschriften investieren, nur weil das Gebühren viel ti efer. Hinzu kommt, dass durchaus realistisch, für ein gemischtes Wert- Ratio/Gesamtkosten) im «Factsheet» oder den von ihnen arbeiten mit fixen jährlichen Gebüh- der erwähnten Online-Portale, oder einem der Bankkonto keinen Zins mehr abwirft. Sondern es den meisten traditionellen Fonds nicht schiftenportfolio, bestehend aus Aktien und «wesentlichen Anlegerinformationen» (KID) ei- ren (Flat Fees), in welchen Transaktionskosten, relativ günstigen klassischen Anbieter, wie Mi- schrittweise investieren. Am besten über Jahre Obligationen, eine jährliche Rendite von nes Fonds. Die laufenden Kosten werden nicht Depotgebühr und Überwachung des Portfolios gros Bank oder Postfinance, allenfalls besser hinweg. Das braucht einen Plan, Geduld und gelingt, den Index zu schlagen, womit ETF durchschnittlich 4 Prozent und mehr zu er- direkt dem Anleger, sondern dem Fonds belas- enthalten sind. So etwa das VZ Finanzportal, aufgehoben, wo – je nach gewählter Strategie Disziplin. Aber es wird sich auszahlen. Die Kosten sind entscheidend bilden ETF den Index 1:1 ab. Weil dies mit meist besser abschneiden. (ami) LIFESTYLE 44 45 Sparkonto bleiben soll – auch wenn es dort traditionellen Fonds – etwa einem Schweizer