Magazine Juni 2014 | Page 28

Wohnküche. Sie stehen jedem Bewohner zur Verfügung, der mit Fitnessraum im eigenen Haus: seinen Gästen im intimeren Rahmen essen möchte oder Freun- Es trainiert sich leichter, wenn man den und Familien ein Nachtquartier bieten will. Einmal wöchent- sich gegenseitig motiviert. lich wird in der gemeinschaftlichen «Stube» diniert. An diesen Bewohner Alex Huber und Gesewo- Abendessen, die von Mitbewohnern in der Gemeinschaftsküche Geschäftsführer Martin Geilinger zubereitet werden, teilzunehmen, wird in der «Kanzlei» erwartet. sind überzeugt vom Kanzlei- «Das gemeinsame Leben entspricht der Grundidee unserer Ge- Konzept (unten, von links). nossenschaft», erklärt Gesewo-Geschäftsführer Martin Geilinger. «Wir möchten Mitbewohner, die das Konzept mittragen.» Hausordnung regelt das Zusammenleben In einer Gemeinschaft zu leben, ist nicht nur bereichernd – es bedeutet auch eine grosse Herausforderung. Das hat Alex Huber in den letzten drei Jahren erlebt. «Es gab gute und schlechte Zeiten», zieht er Bilanz. Das Positive jedoch überwiegt: «Ich fühle mich sehr wohl hier, ich schätze, dass ich hier individuell und gemeinsam leben kann.» Die «schlechten Zeiten» Bilder: Tim X. Fischer haben zu einem Umdenken und Mieterwechsel geführt. Alex Huber erklärt: «Als ich hier einzog, gab es keine Hausordnung. Jeder hatte andere Ansichten und Wünsche, und die prallten aufeinander.» Obwohl die Selbstverwaltung Teil des genossenschaftlichen Gedankenguts ist, wird jetzt in der «Kanzlei» eine Hausordnung eingeführt. Eine, welche die Bewohner selbst Wenn die Gemeinschaft funktionieren soll, braucht es Regeln. ausgearbeitet haben. Die Mitbewohner, die an diesem Gemein- Entscheide werden gemeinsam gefällt sorgt auch für den Unterhalt der Häuser und Umgebung. Die schaftsmodell nicht mehr partizipieren wollten, sind unter- Entschieden wird in der «Kanzlei» gemeinsam. So auch, Gesewo unterstützt die Wohngemeinschaft in technischen und dessen ausgezogen, neue ziehen ein. «Wir haben nun bewusst wenn leerstehende Wohnungen vermietet werden. Bei solchen Vermietungsfragen. «Clusterwohnen für Erwachsene ist für uns darauf geachtet, auch jüngeren Menschen eine Wohnung zu Entscheiden muss ein Konsens gefunden werden, der allen ein Experiment, wir haben damit noch wenig Erfahrung», fasst vermieten», sagt Geilinger. Denn die Durchmischung wirke sich behagt, denn bei so viel Gemeinschaft ist es wichtig, dass die Geilinger zusammen. «Es gibt immer mehr Einzelhaushalte mit positiv aus. Der jüngste «Kanzlei»-Bewohner ist 54 Jahre alt, der Chemie unter den Mitbewohnenden stimmt. Für kleinere An- Menschen, die lieber gemeinsam wohnen möchten, aber nicht älteste 93. Die meisten ziehen nach ihrer Pensionierung ein. So beiträgt, desto mehr wird man von der Gemeinschaft akzeptiert», schaffungen genügt der Mehrheitsentscheid. Und wenn keine Lust auf eine Zweierkiste haben. Für sie ist Clusterwohnen eine war es auch bei Alex Huber, der nach dem Tod seiner Frau und sagt Huber. Und das helfe, in Notfällen Unterstützung