Magazine Juli 16 | Page 18

Die Studien schloss Bischof Felix Gmür 1994 mit einem Lizentiat in Theologie, 1997 mit einem Doktorat in Philosophie und 2011 mit einem Doktorat in Theologie ab. Am 8. September 2010 wurde er zum Bischof von Basel gewählt und am 23. November 2010 bestätigte Papst Benedikt XVI. die Wahl. Felix Gmür sagt, dass das Streben nach Schönheit nicht zum Selbstzweck werden darf. bonaLifestyle Felix Gmür, Sie sind Bischof von Basel, Philosoph, bekannt für Ihren offenen Geist und Ihre klare Kommunikation. Wo finden Sie in der katholischen Kirche Schönheit? Felix Gmür Schönheit in der Kirche findet sich überall dort, wo Liebe und Barmherzigkeit zum Ausdruck gebracht wird – sei dies in der Liturgie, in der kirchlichen Kunst, im gesprochenen Wort, in einem Blick, aber vorallem im konkreten Handeln und in den Werken. Ethische Schönheit wächst aus dem Denken, Fühlen und Handeln. Wo liegen bei der äusseren Schönheit die grössten Tücken? Das Streben nach Schönheit darf nicht zum Selbstzweck werden. Wenn sich alles nur um die äussere Form dreht, wird Schönheit leer – oder gefährlich. Schönheitsideale haben längst kultischen Charakter angenommen und nähren eine riesige Industrie, die für viel Geld ewige Jugend verspricht. Mitunter erlaubt es den Menschen kaum mehr, auf natürliche Weise – würdevoll – alt zu werden, weil mit dem Alter nur negative Werte assoziiert werden. Dabei kann ein vom Leben gezeichnetes Gesicht auch als interessant und schön gesehen werden. Krieg, Terror und Angst dominieren den Alltag sehr vieler Menschen. Ist es überhaupt

SCHÖNHEIT

KIRCHE

Göttlich

Die Studien schloss Bischof Felix Gmür 1994 mit einem Lizentiat in Theologie, 1997 mit einem Doktorat in Philosophie und 2011 mit einem Doktorat in Theologie ab. Am 8. September 2010 wurde er zum Bischof von Basel gewählt und am 23. November 2010 bestätigte Papst Benedikt XVI. die Wahl. Felix Gmür sagt, dass das Streben nach Schönheit nicht zum Selbstzweck werden darf. bonaLifestyle Felix Gmür, Sie sind Bischof von Basel, Philosoph, bekannt für Ihren offenen Geist und Ihre klare Kommunikation. Wo finden Sie in der katholischen Kirche Schönheit? Felix Gmür Schönheit in der Kirche findet sich überall dort, wo Liebe und Barmherzigkeit zum Ausdruck gebracht wird – sei dies in der Liturgie, in der kirchlichen Kunst, im gesprochenen Wort, in einem Blick, aber vorallem im konkreten Handeln und in den Werken. Ethische Schönheit wächst aus dem Denken, Fühlen und Handeln. Wo liegen bei der äusseren Schönheit die grössten Tücken? Das Streben nach Schönheit darf nicht zum Selbstzweck werden. Wenn sich alles nur um die äussere Form dreht, wird Schönheit leer – oder gefährlich. Schönheitsideale haben längst kultischen Charakter angenommen und nähren eine riesige Industrie, die für viel Geld ewige Jugend verspricht. Mitunter erlaubt es den Menschen kaum mehr, auf natürliche Weise – würdevoll – alt zu werden, weil mit dem Alter nur negative Werte assoziiert werden. Dabei kann ein vom Leben gezeichnetes Gesicht auch als interessant und schön gesehen werden. Krieg, Terror und Angst dominieren den Alltag sehr vieler Menschen. Ist es überhaupt
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