Magazine Feb. 2014 | Page 6

Wie soll man Wohneigentum besteuern? Einfach oder gerecht? Primin Bischof Roberto Zanetti Ständerat CVP Ständerat SP Gleich vorweg: In meiner Fraktion gehöre ich zu den Wenigen, die Auf Seite 2 der Steuererklärung muss ich mein Einkommen um den «nur» Mieter sind. Dennoch stelle ich mir gelegentlich die Frage, ob Eigenmietwert meiner Wohnung erhöhen, auf Seite 3 der Steuer- ich ein Haus kaufen sollte. Sie kennen die Argumente: Schutz vor erklärung kann ich die Schuldzinsen abziehen. Wäre das nicht auch Teuerung, keine Mietzinserhöhung, Gestaltungs- und Entfaltungsfrei- einfacher und gerechter zu haben? raum in den eigenen vier Wänden, tiefe Hypothekarzinsen und vor Indem ich die Hypothekarzinsen auf meinem Wohneigentum voll- allem: steuerliche Vorteile. ständig abziehen kann, wird steuerrechtlich die Fiktion schuldenfrei- Steuerliche Vorteile? Auf den ersten Blick stimmt’s: Grundeigentum, en Wohneigentums geschaffen. Ob ich hohe oder tiefe Schuldzinsen vor allem selbstbewohntes, wird in der Schweiz steuerlich begünstigt. auf meinem Wohneigentum zahle, fällt bezüglich Einkommenssteu- Auf meiner Steuererklärung könnte ich die gesamten Schuldenzinsen ern nicht ins Gewicht. Ich kann die Schuldzinsen so oder so vollum- für mein Haus vom Einkommen abziehen. Das kann ich als Mieter fänglich vom Einkommen abziehen. So wird die steuerliche Gleichbe- mit den Schuldenzinsen für mein Auto nicht. Die Kehrseite: Ich handlung von Wohneigentümern garantiert. Wer hohe Schuldzinsen müsste dafür den «Eigenmietwert» versteuern,