Magazine Feb. 2014 | Page 30

forderung brauchte Jordi übrigens schon immer, musste ständig kennen.» Raphael und Michel Jordi sind überzeugt, dass ihre Swiss weiter suchen und die Dinge anders anpacken. Und so träum- Icon Kollektion Chinas Shopping-Trend trifft. Um den Markt zu te der Uhrmacher schon in jungen Jahren, die Welt mit seiner erobern, ist nicht etwa eine grosse Verkaufsstruktur in China ge- Interpretation von Zeit zu erobern. An der Rhonequelle habe er plant, sondern vielmehr, die Marke und die Kollektion im Markt die Inspiration zu seiner neuen Kreation, Swiss Icon, gefunden. bekannt zu machen, um diese dann in der Schweiz zu verkaufen. Das Resultat: ein Zeitmesser in einer ergonomischen Form, neu, Da die Luxustaxen in China viel zu hoch sind, kaufen chinesischen eigenständig, welcher die Kraft der Na- Touristen ihre Uhren und Taschen nach tur ausdrücken soll. Der Scherenschnitt wie vor auf Reisen in Hongkong oder auf dem Armband und dem Zifferblatt in Europa ein. Geldanlagen hätten Jordi nie widerspiegelt einmal mehr die Verbun- gross interessiert. Es war immer das denheit Jordis zum Schweizer Erbe. Und wie läuft das Geschäft eigene Business, das im Vordergrund nun mit der Uhrenkollektion Swiss stand. Dort habe er leidenschaftlich Icon seit der Lancierung vor zwei Jah- investiert. Gar keine anderen Invest- ren? «Diese Uhren und die Accessoires ments? «Doch, in Wein. Ich habe eine machen mir sehr grosse Freude», so Club 100, Limited edition schöne Weinsammlung, die meine Frau und ich pflegen.» Da habe er sich auch Jordi. Den schnellen Erfolg habe er weder erwartet noch fokussiert. Hochwertige Uhren zu etablieren, schon überlegt, vielleicht die eine oder andere sehr teuere Flasche brauche Zeit, in diesem Fall sogar etwas mehr Zeit als prognos- zu verkaufen – «um das Geld wieder für Wein auszugeben». Michel tiziert. Und es braucht den asiatischen Markt. «Genauer: China», Jordi lacht und ergänzt, dass er auch in seine Gesundheit inves- ergänzt sein Sohn Raphael, der vor rund einem Jahr ins Geschäft tiere. «Ich liebe Sport und unser Chalet im Wallis.» Jordis grösster eingestiegen ist. Beide, Vater und Sohn, sind sehr angenehm Luxus heute: «Mein Wochenende fängt oft schon am Donnerstag- überrascht von ihrer guten Zusammenarbeit. «Ich freue mich sehr abend an.» Dann fährt er mit seiner Frau ins Ferienhaus, geniesst darüber, für mich war das nicht selbstverständlich», so Michel Jor- das Leben, treibt Sport und lässt sich von der Natur inspirieren. di. Sein Sohn bringe eine spannende und vor allem internationale Berufserfahrung mit: Er arbeitete bei Alinghi dann bei der UEFA und reiste anschliessend um die Welt. Die Marketing-Gepflogenheiten in China zu erforschen, überlässt Michel Jordi dem Sohn. «Raphael ist da ganz nah dran.» Für Vater Jordi habe sich die Welt Swiss Icon kollektion Die Jordi Swiss Icon Kollektion wird in der ganzen Schweiz rund um die moderne Kommunikation und das Marketing heute im Fachhandel verkauft. An der Zürcher Niederdorfstras- total verändert. Es reiche auch nicht, die neuen Technologien an- se 90 hat Michel Jordi einen Flagship Store eröffnet und wenden zu können, es brauche ein tiefes Verständnis und einen bietet neben der Uhrenkollektion auch seine Accessoires visionären Blick. Raphael Jordi ist damit aufgewachsen. Dennoch wie Hemden, Blusen, Damentaschen und Kleinlederwaren musste er die Mikrostruktur der chinesischen Social Media zuerst sowie Schaals und Krawatten an. beobachten und dann verstehen. «Dazu war ich einige Wochen dort und lernte Menschen, Traditionen und neue digitale Rituale bona 30 31 LIFESTYLE www www.micheljordi.ch