3 / 2021 // LEOPOLDINA / NEWSLETTER 13
Westbalkan : 10-Punkte-Plan gegen COVID-19
Empfehlungen der Wissenschaftskonferenz des Berliner Prozesses
Leopoldina-Präsident Gerald Haug ( oben links ) sprach sich auf der Konferenz für eine Stärkung der Pandemievorsorge und der Resilienz in der Krise aus .
Screenshot : Stefanie Kirsch | Leopoldina
Internationale Gesprächsreihe
Verändern uns Masken , Abstand und Hygiene ?
Wie hat die COVID-19-Pandemie das Gesundheitsverhalten von Menschen verändert und welche Verhaltensweisen werden diese Phase überdauern ? Die Leopoldina und die Brasilianische Akademie der Wissenschaften veranstalteten zu diesem Thema das virtuelle Panel „ COVID-19 and Human Health Behavior : Impacts and Trends “, um mit internationalen Expertinnen und Experten interdisziplinär zu diskutieren . Die Runde befasste sich zudem mit staatlichen und gesellschaftlichen Bemühungen , das menschliche Gesundheitsverhalten zu steuern . Psychologe Ralph Hertwig ML brachte seine Expertise für die Leopoldina ein . Das Panel war Teil der Leopoldina International Virtual Panel Series . ■ JN
Die 6 . Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Berliner Prozesses hat für das virtuelle Westbalkan-Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs Empfehlungen zur Bewältigung der Pandemie erarbeitet .
Auf der sechsten Jahreskonferenz der Bildungs- und Wissenschaftsakteure im Rahmen des Berliner Prozesses ging es um COVID-19 . Das virtuelle Treffen , zu dem Anfang Juli rund 60 Spitzenvertreterinnen und -vertreter von Nationalakademien , Universitäten und Forschungsorganisationen aus 16 Ländern zusammenkamen , fand virtuell statt . Gemeinsame Ausrichter waren die Polnische Akademie der Wissenschaften und die Leopoldina unter der diesjährigen deutschen Präsidentschaft des Berliner Prozesses . „ Wir sollten jetzt aus dieser Pandemie Lehren ziehen . Die erste logische Konsequenz ist die Stärkung der Pandemievorsorge und der Resilienz in der Krise “, sagte Leopoldina-Präsident Gerald Haug ML bei den Beratungen .
Ivan Đikić ML , Goethe-Universität Frankfurt am Main , mahnte an , wachsam zu bleiben : „ Der Kontinent Europa sollte als ein epidemiologisches Gebiet betrachtet werden . Mehr Impfungen und einheitliche Reiseregelungen sind notwendig .“
Das Resultat der Beratungen ist ein „ 10-Punkte-Plan “. Er enthält kurz- , mittel- und langfristige Maßnahmen für die nächsten zwei Jahre , um die Ausbreitung der Pandemie in Südosteuropa und auf dem europäischen Kontinent einzudämmen . Zu den kurzfristigen Maßnahmen zählt , mehr Impfdosen für die Westbalkanländer bereitzustellen sowie für Reisen innerhalb Europas einheitliche Standards für Impfungen , Tests und den Einsatz des fälschungssicheren digitalen EU-COVID-Zertifikats festzulegen .
Empfohlen wird zudem , die für den Wiederaufbau des Westbalkans mobilisierten EU-Investitionen prioritär in die Schaffung eines leistungsfähigen Gesundheitssystems , in das Ziel der Klimaneutralität – hier besonders dringlich in die Reduzierung der Luft- und Wasserverschmutzung – sowie in die Digitalisierung in Bildung , Verwaltung , Industrie und im Gesundheitswesen fließen zu lassen .
■ LB
Westbalkan-Prozess „ 10-Punkte-Plan “
Gesundheitsverhalten in der COVID-19-Pandemie
Internationale Gesprächsreihe
Daten – ein Baustein gegen COVID-19
Eine international besetzte virtuelle Podiumsdiskussion zur Rolle von Daten in der COVID-19-Pandemie hat die Leopoldina im Juli durchgeführt . Die Expertinnen und Experten aus Frankreich , Großbritannien , Italien und Deutschland , darunter Gerd Gigerenzer ML , beschäftigten sich mit den Vorteilen und Grenzen von Daten als Grundlage für öffentliche Gesundheitsschutzmaßnahmen sowie der Frage , wie Daten künftig zu einer besseren Vorbereitung auf internationale Gesundheitskrisen beitragen können . 110 Gäste aus 13 Ländern hatten sich online zum 6 . International Virtual Panel zugeschaltet . Die Reihe wird von der Leopoldina gemeinsam mit internationalen Partnern veranstaltet .
■ CHW
Daten in der COVID-19-Pandemie