Kreisel Ausgabe 9 - SC Verl - 24. Jahrgang | Page 8

Unser Gast
SC Verl
Der Aufsteiger überrascht die Konkurrenz
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Nach etwas mehr als einem Drittel der Saison reiben sich die Klubs der 3 . Liga erstaunt die Augen über zwei Aufsteiger des letzten Sommers . Denn der SC Verl spielt – wie auch der 1 . FC Saarbrücken – eine überraschend starke Rolle .
Typischerweise zählen Aufsteiger meist zu den ersten Anwärtern , wenn es um die Abstiegskandidaten geht . Ausnahmen sind Klubs , die mit Millionen- Investoren im Hintergrund und längst aufgerüsteten Top-Kadern in der neuen Spielklasse auftauchen , bestenfalls mit einem Durchmarsch als Zielvorgabe . Doch der SC Verl ist das genaue Gegenteil : Der Sportclub aus dem nordrhein-westfälischen Dreieck Bielefeld-Gütersloh-Paderborn ist ein klassischer Verein , der durch ausdauernde , solide Arbeit sportlichen Erfolg erreicht hat .
Dass der Aufstieg im Sommer 2020 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte bedeutet , ist dabei nur halb korrekt . Denn in einer drittklassigen Liga waren die Gäste bereits von 1986 bis 2003 sowie 2007 / 08 am Ball ( in den Spielzeiten 2002 / 03 und 2007 / 08 gab es die bisherigen vier Duelle mit den Schwarz- Gelben ). Neu ist allerdings , dass man nach dem Relegations-Sieg gegen den 1 . FC Lokomotive Leipzig ( 2:2 , 1:1 – die Auswärtstorregel entschied
Kehrt mit Verl ins „ RHS “ zurück : Justin Eilers
zugunsten Verls ) nun erstmals in einer eingleisigen Profiliga an den Start gehen konnte .
Und das gelingt bisher überaus erfolgreich : Vor den Spielen des Wochenendes – die nach Redaktionsschluss stattfanden – hatte Verl drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Dynamo , bei zwei ausgetragenen Spielen weniger . Zudem rangierten die Gäste an der Spitze der Auswärts-Tabelle : Von sechs Partien in der Fremde gewann das Team vier , nur ein Spiel ging verloren .
Was zusätzlich erstaunt : Während Aufsteiger sich für die neue Liga oft mit erfahrenen Kräften verstärken , verpflichtete der SC Verl vor der Saison fast ausschließlich Akteure mit Regionalliga-Erfahrung . Mit Zlatko Janjic und Steffen Lang konnten nur zwei Spieler das Kaders zu Saisonbeginn nennenswerte Profi-Erfahrung vorweisen . Janjic , der mit 15 Toren in 21 Partien ein wichtiger Garant für die Relegations- Teilnahme war , bestritt über 260 Profi-Spiele für Bielefeld , Wiesbaden , Aue und Duisburg , zudem zwei Spielzeiten für Korona Kielce in der polnischen Extraklasa . Rechtsverteidiger Lang konnte zuvor auf 115 Drittliga-Einsätze für den VfB Stuttgart II sowie sechs Zweitliga-Einsätze mit Bielefeld verweisen .