Kreisel Ausgabe 5 - SV Meppen - 24. Jahrgang | Page 43

abgehandelt werden müssen . Trotzdem gilt es dann in diesem Chaos den Überblick zu bewahren und den habe ich gerade noch . Ansonsten ist es vor allem die Kunst die Themen richtig zu priorisieren , da gefühlt immer alles mit einem Mal bearbeitet werden muss . Wer aber zehn Jahre durch die Dynamo- Schule gegangen ist , der bekommt das hin .
In der Krise war der Zusammenhalt bei der SGD in den zurückliegenden Jahrzehnten immer besonders stark . Wie wichtig wird in Anbetracht der großen Herausforderungen die Unterstützung der Mitarbeiter , Mitglieder , Fans , Partner und Sponsoren ? Darauf fußt seit jeher aus meiner Sicht alles bei Dynamo Dresden . Das ist das Fundament des Vereins . Nur wenn alle ihren Beitrag leisten , zusammenwirken und zusammenstehen , kann Großes geschaffen werden . Das hat mir meine bisherige Zeit hier immer wieder gezeigt . In den Zeiten , in denen das so war , hat der Verein die größten Schritte nach vorn gemacht .
Du übergibst den Staffelstab Ende des Jahres an Jürgen Wehlend . Was sind für dich bis dahin noch die großen „ To-dos “ auf deiner Liste ? Zunächst sind noch die Jahresabschluss- und Nachlizenzierungsunterlagen zu finalisieren und beim DFB einzureichen . Fortlaufend ist es zudem notwendig , sich in die Organisation der Spieltage mit den derzeit stetig wechselnden Notwendigkeiten und Rahmenbedingungen einzubringen , was mir aber entsprechend der guten Vorbereitung der Themen durch die Mitarbeiter in den verantwortlichen Fachabteilungen , einfach gemacht wird . Darüber hinaus steht die Ordentliche Mitgliederversammlung am 14 . November bevor , hier müssen wir in Anbetracht der aktuellen Lage alle Eventualitäten in der Vorbereitung beachten .
Wie kalkulierst du derzeit die künftigen Budgets in Anbetracht der großen Unsicherheit ?
Wir haben im Verlaufe des Gesprächs bereits über den zu erwartenden Verlust im mittleren siebenstelligen Bereich für die aktuelle Spielzeit gesprochen . Hier gilt es für uns jetzt zwingend weitere konkrete Maßnahmen professionell vorzubereiten und diese mit aller Konsequenz zu ergreifen , um das wirtschaftliche Überleben des Vereins über die Saison 2021 / 22 hinaus zu sichern . All das passiert natürlich mit einem eingetrübten und ungewissen Blick in die Zukunft , weil derzeit niemand weiß , wann wir die gesamtgesellschaftlichen Folgen der Pandemie überwunden haben werden . Es wäre naiv und fatal , einfach alles unter dem Prinzip Hoffnung so weiterlaufen zu lassen , dass die Corona-Pandemie alsbald überstanden ist und wir danach direkt wieder in den zuvor gewohnten Normalzustand zurückkehren können . Das wird so nicht passieren . Die Pandemie wird ihre Spuren hinterlassen , die sich sowohl auf jeden einzelnen in unserer Gesellschaft aber selbstverständlich auch auf den Profi-Fußball an sich auswirken werden . Wir tun im operativen Geschäft des Vereins also gut daran , uns schon jetzt auf die großen Herausforderungen von morgen und übermorgen mit aller Ernsthaftigkeit akribisch vorzubereiten .
Wie könnten Maßnahmen aussehen , die dem Verein mittel- langfristig das Überleben sichern ? Ich habe da bereits einige Dinge im Kopf , die auch mit Schmerzen verbunden sein werden . Als Erstes gilt es nun , mit Kreativität und Hingabe mögliche zusätzliche Erlöspotenziale und aus kaufmännischer Sicht leider auch weitere erhebliche Einsparpotentiale für den Verein zu eruieren . Vor allem bezogen auf Letzteres werden dabei sicherlich auch harte Personalentscheidungen zu treffen sein , die teilweise dann auch direkte Auswirkungen darauf haben können , was wir als Drittligist in welcher Qualität in den einzelnen Fachbereichen noch leisten und welche Angebote wir in welchem Standard aufrechterhalten können . Darüber hinaus gilt es zudem , sehr zügig die finale Bewilligung der beiden siebenstelligen Zuschüsse von Seiten der Landeshauptstadt Dresden – die Betriebskosten des Stadions und die Mehrkostenförderung des Trainingszentrums betreffend –, auf die unser
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