KOPFSALAT Ausgabe 44 (11/2018) | Page 4

4 5 Vollmundig und goldgelb Während in Deutschland die Bezeichnung Lager ver- schiedene Biersorten meinen kann, ist die Definition im englischen Sprachgebiet klarer: Hier werden alle untergärigen Biersorten so bezeichnet. Zum Her- stellen von untergärigem Bier braucht man niedrige Temperaturen, weshalb das Brauen früher im Winter stattfand. Ihren Namen verdankt die Sorte dabei ihren guten Lagerungseigenschaften. Lager-Biere haben eine helle, goldgelbe Färbung, einen Alkoholgehalt von 4,5 – 5,6 % und eine Stammwürze von 12 %. Die neue Schule des Trinkens Lager Saison Erfrischend und ungewöhnlich Das Saisonbier stammt aus Belgien und ist der erfrischende und experimentierfreudige Vertreter der Craft-Bier-Szene. Ursprünglich wurde es im Winter gebraut und im Sommer getrunken. Früher hatte das Saisonbier nur 3 – 4 % Alkohol, heutzutage können es bis zu 8 % werden. Die Stammwürze liegt bei 17 – 20 %. Charakteristisch für ein Saisonbier ist sein spritziger Charakter und die häufige Verwendung von Früchten, Honig und Gewürzen. E Porter s ist sicherlich die größte Revolution auf dem Alkoholmarkt in der letzten Zeit ge- wesen: Der Craft-Bier-Trend hat das traditionelle Brauereiwesen ganz schön durch- einander gewirbelt. Zu Recht, denn in den letzten Jahren hat der Trend nichts an seinem Hype eingebüßt – im Gegenteil. In immer mehr Restaurants und Bars findet man Craft-Biere auf der Getränkekarte und selbst in die großen Supermärkte haben viele kleine Nischenprodukte Einzug gehalten. Doch was ist eigentlich Craft-Bier und was macht es so besonders? Wir haben mal genauer hingeschaut und stellen Ihnen die wichtigsten Sorten vor. Trinkkunde Wenn es um die Essensbegleitung geht, muss sich das Bier nicht mehr hinter dem Wein verstecken. Im Gegenteil, dank der Craft- Bier-Welle gibt es für jedes Essen das passende Hopfengetränk. Sorte Dunkel und malzig In Deutschland verdankt das Porter dem Craft-Bier-Trend sein Comeback, war es doch hier sehr in Vergessenheit geraten. Dabei ist das dunkle, fast tiefschwarze Bier mit seinem vollmundigen malzigen und leicht süßlichen Aroma ein besonderer Genuss. Das Porter ist ein obergäriges Bier und hat einen Alkoholgehalt von lediglich 3 – 4,5 %, dafür aber eine höhere Stammwürze von 16 – 19 %. Da in Deutschland der Begriff Porter auch für ein untergäriges, dunkles Starkbier verwendet wurde, wird diese leichtere Variante auch „Baltic Porter“ genannt. Als Craft-Biere bezeichnet man Biere, die von kleinen, unabhängigen Brauereien (soge- nannten Mikrobrauereien) auf traditionelle Weise gebraut werden. Dabei steht vor allem das Handwerk im Vordergrund (engl. „craft“), das sich bewusst von der großindustriellen Produktion absetzen will. Doch nicht nur in der Herstellung unterscheidet sich das Craft- Bier, auch geschmacklich geht es bewusst andere Wege. Dabei geht es um den Versuch, sich deutlich vom „Einheitsbier“ abzugrenzen. Bei den Zutaten setzt man ebenfalls auf Wasser, Hopfen, Malz und Hefe – also die klassischen Brauereizutaten, die jedoch anders dosiert werden. Durch die Verwendung seltener Hopfen- oder Malzsorten können weitere Geschmacksnuancen hervorgekitzelt und eine Vielzahl von Geschmäckern kreiert werden, die sich deutlich von der Standard-Fassware unterscheiden und trotzdem noch dem deut- schen Reinheitsgebot entsprechen. Natürlich gibt es auch Brauereien, die mit Kräutern, Früchten oder Gewürzen experimentieren, um noch ungewöhnlichere Aromakompositionen hervorzubringen, die sich allerdings aufgrund des Reinheitsgebotes hierzulande nicht Bier nennen dürfen. Als Alternative nimmt man dann einfach das englische Wort „Beer“. passt zu Saison Geflügel, asiatisches Essen India Pale Ale Fleisch, scharfes asiatisches Essen Porter Wild, Schokolade Lager Suppen, Fisch Pils Salate, Reisgerichte Schwarzbier Brotzeit, Braten Kölsch Pasta, Desserts Weizenbier Käse, Geflügel India Pale Ale Fruchtig und kräftig Das India Pale Ale, kurz IPA, ist die beliebteste Sorte der Craft-Biere. Es handelt sich dabei um ein helles Pale Ale, das stärker eingebraut ist, also mehr Hopfen und Alkohol (6 – 10 %) enthält. Die Stammwürze liegt bei ca. 16 %. Das IPA zeichnet sich durch einen kräftigen und intensiven Geschmack aus, der, je nach Brauerei, höchst unterschiedlich sein kann. Gemein ist allen jedoch eine klare, fruchtige Note und ein deutlich wahrnehmbares Hopfenaroma.