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Editorial // Saisonal
Royales, Wildes und Neues
Auch dieser KOPFSALAT ist wieder randvoll gefüllt mit Wissenswertem rund um das Thema Lebensmittel.
Titelthema ist die Königin der Früchte – die Ananas. Wir gewähren
Ihnen Einblick in Herkunft, Anbau und Besonderheiten der royalen
Frucht. Als saisonale Highlights stellen wir wilde Herbstfrüchte vor
und außerdem hat unsere Redaktion mit der Lebensmittelinforma-
tionsverordnung (LMIV) ein hochaktuelles Thema für Sie aufbereitet.
Zu guter Letzt darf das Münchner Oktoberfest in dieser Ausgabe
nicht fehlen – passend dazu haben wir Ihnen nämlich ein paar leckere
Sonderangebote zusammengestellt.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
Saisonale Hohepunkte
Sonja Weigand
Geschäftsführerin
Denscheilmann +
Wellei
n GmbH
Hagebutte
Schlehdorn
Sanddorn
Holunderbeere
Als Hagebutte werden die Früchte der Wildrose
bezeichnet. Von September bis Oktober können
sie gesammelt werden. Die auffälligen roten
Früchte sind allerdings nur Scheinfrüchte –
die echten sind nämlich die Kerne in den roten
Schalen. Diese haben kleine feine Haare, die mit
Widerhaken besetzt sind. Nicht jeder verbindet
damit aus Kindertagen angenehme Erinnerungen, wenn man das „Juckpulver“ verabreicht
bekommen hat. Beheimatet ist die Hagebutte in
Europa und Asien. In den meisten Fällen wächst
sie wild. Da sie aber relativ anspruchslos ist,
wird die Hagebutte manchmal auch angebaut.
Der Schlehdorn ist in ganz Europa beheimatet.
Man findet ihn aber auch in Vorderasien, Nordafrika und im Kaukasus. Die Früchte reifen etwa ab
September, werden aber zumeist nach dem ersten
Frost am Strauch geerntet. Durch Frosteinwirkung
(Naturfrost oder Tiefkühlkälte) wird ein Teil der
bitter schmeckenden Gerbstoffe in den Früchten
enzymatisch abgebaut. Dabei sinkt der Gerbstoffgehalt im Fruchtsaft von ungefähr 10 Gramm je
Liter auf unter 5 Gramm je Liter. Ein vollständiger
Abbau der Gerbstoffe ist aber nicht gewünscht, da
sie wesentlich zum Geschmack der Schlehdornprodukte beitragen.
Ursprünglich aus Tibet stammend, wächst der
Sanddorn heute auch in Europa, besonders in Küstennähe. Die Pflanzen sind sehr widerstandsfähig
und überstehen gut Kälte, Hitze und Trockenheit.
Die gelbroten Früchte sind Scheinfrüchte, denn ihr
saftiges Fruchtfleisch umhüllt die eigentliche nussartige Frucht. Die Ernte beginnt im Spätherbst und
ist durch die Dornen der Pflanzen und die empfindlichen Früchte sehr aufwendig.
Holler, Fliederbeere oder Kelkenbusch – die
violettschwarze Wildbeere hat viele Namen. Sie
bringen gekocht als Saft, Gelee, Sauce oder
Suppe Farbe und Geschmack auf den Teller! In
Mitteleuropa gehört der Holunder zu den am
weitesten verbreitetsten Sträuchern und ist im
Frühsommer an seinen charakteristischen Blütendolden und seinem Duft erkennbar. Ab September können dann die Beeren geerntet werden.
Inhaltsstoffe / Wirkung:
Inhaltsstoffe / Wirkung:
Inhaltsstoffe / Wirkung:
Inhaltsstoffe / Wirkung:
Neben dem Sanddorn hat die Hagebutte den
höchsten Vitamin-C-Gehalt unter heimischen
Früchten. Sie enthält aber zusätzlich auch viel
Vitamin A und B sowie Calcium, Magnesium
und Phosphor. Als Tee eignen sich Hagebutten
daher gut gegen Erkältungen. Die Hagebutte
gilt als appetitanregend und harntreibend. Die
Früchte enthalten Öl, welches in der Kosmetikindustrie Verwendung findet.
Neben Vitamin C enthält die Schlehe auch
Vitamin B, Kalium und Magnesium. Die Blüten,
Rinde und Früchte wirken harntreibend, schwach
abführend, fiebersenkend, magenstärkend und
entzündungshemmend. Ein Aufguss mit Schlehenblüten wird besonders Kindern gern bei
Durchfallerkrankungen, bei Blasen- und Nierenproblemen und Magenbeschwerden gereicht.
Schlehenelixier gilt als geeignetes Stärkungsmittel nach Infektionskrankheiten.
Sanddorn ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen
und sekundären Pflanzenstoffen. Er enthält u. a.
Vitamin A, C, E und fast alle B-Vitamine. Sein
hoher Vitamin-C-Gehalt – der den einer Zitrone
um ein Vielfaches übersteigt – stärkt das Immunsystem gegen Infekte. Darüber hinaus liefert er
ungesättigte Fettsäuren, sodass der Körper die
fettlöslichen Vitamine des Sanddorn ohne zusätzliche Fettzugabe aufnehmen kann. Er wirkt
nach einer Krankheit kraftspendend. Sanddorn
kann Vegetariern und Veganern, die oft unter
Vitamin-B12-Mangel leiden, als Nahrungsergänzungsmittel dienen.
Holunderbeeren zeichnen sich durch einen
hohen Vitamin-C-Gehalt aus und machen sie
deshalb so wirksam gegen Erkältungen. Sie haben einen entzündungshemmenden und dadurch
schmerzlindernden und fiebersenkenden Effekt.
Der wirksame Farbstoff des Holunders, dessen
Gesundheitswert medizinisch vielfach bestätigt
wurde, beugt unter anderem Krebs und HerzKreislauf-Erkrankungen vor.
Einkauf / Lagerung:
Einkauf / Lagerung:
Verwendung:
Im Handel wird die Hagebutte eher selten frisch
angeboten. Man erhält in der Regel weiterverarbeitete Produkte aus Hagebutte. Dazu gehören
Tee, Konfitüren, Säfte und Liköre. Um frische
Ware zu bekommen, kann man im Herbst selbst
Ausschau nach den reifen Früchten halten.
Verwendung:
Hagebutten können roh gegessen werden,
nachdem die Nüsschen entfernt wurden. Je
später man sie pflückt, desto süßer sind sie.
Die Früchte bleiben oft den ganzen Winter am
Strauch und sind meist auch noch im Frühling
nach Durchfrieren problemlos genießbar. Die
Früchte können zu Mus o \