KOPFSALAT Ausgabe 19 (09/2014) | Page 2

2 Editorial // Saisonal Royales, Wildes und Neues Auch dieser KOPFSALAT ist wieder randvoll gefüllt mit Wissenswertem rund um das Thema Lebensmittel. Titelthema ist die Königin der Früchte – die Ananas. Wir gewähren Ihnen Einblick in Herkunft, Anbau und Besonderheiten der royalen Frucht. Als saisonale Highlights stellen wir wilde Herbstfrüchte vor und außerdem hat unsere Redaktion mit der Lebensmittelinforma- tionsverordnung (LMIV) ein hochaktuelles Thema für Sie aufbereitet. Zu guter Letzt darf das Münchner Oktoberfest in dieser Ausgabe nicht fehlen – passend dazu haben wir Ihnen nämlich ein paar leckere Sonderangebote zusammengestellt. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen. Saisonale Hohepunkte Sonja Weigand Geschäftsführerin Denscheilmann + Wellei n GmbH Hagebutte Schlehdorn Sanddorn Holunderbeere Als Hagebutte werden die Früchte der Wildrose bezeichnet. Von September bis Oktober können sie gesammelt werden. Die auffälligen roten Früchte sind allerdings nur Scheinfrüchte – die echten sind nämlich die Kerne in den roten Schalen. Diese haben kleine feine Haare, die mit Widerhaken besetzt sind. Nicht jeder verbindet damit aus Kindertagen angenehme Erinnerungen, wenn man das „Juckpulver“ verabreicht bekommen hat. Beheimatet ist die Hagebutte in Europa und Asien. In den meisten Fällen wächst sie wild. Da sie aber relativ anspruchslos ist, wird die Hagebutte manchmal auch angebaut. Der Schlehdorn ist in ganz Europa beheimatet. Man findet ihn aber auch in Vorderasien, Nordafrika und im Kaukasus. Die Früchte reifen etwa ab September, werden aber zumeist nach dem ersten Frost am Strauch geerntet. Durch Frosteinwirkung (Naturfrost oder Tiefkühlkälte) wird ein Teil der bitter schmeckenden Gerbstoffe in den Früchten enzymatisch abgebaut. Dabei sinkt der Gerbstoffgehalt im Fruchtsaft von ungefähr 10 Gramm je Liter auf unter 5 Gramm je Liter. Ein vollständiger Abbau der Gerbstoffe ist aber nicht gewünscht, da sie wesentlich zum Geschmack der Schlehdornprodukte beitragen. Ursprünglich aus Tibet stammend, wächst der Sanddorn heute auch in Europa, besonders in Küstennähe. Die Pflanzen sind sehr widerstandsfähig und überstehen gut Kälte, Hitze und Trockenheit. Die gelbroten Früchte sind Scheinfrüchte, denn ihr saftiges Fruchtfleisch umhüllt die eigentliche nussartige Frucht. Die Ernte beginnt im Spätherbst und ist durch die Dornen der Pflanzen und die empfindlichen Früchte sehr aufwendig. Holler, Fliederbeere oder Kelkenbusch – die violettschwarze Wildbeere hat viele Namen. Sie bringen gekocht als Saft, Gelee, Sauce oder Suppe Farbe und Geschmack auf den Teller! In Mitteleuropa gehört der Holunder zu den am weitesten verbreitetsten Sträuchern und ist im Frühsommer an seinen charakteristischen Blütendolden und seinem Duft erkennbar. Ab September können dann die Beeren geerntet werden. Inhaltsstoffe / Wirkung: Inhaltsstoffe / Wirkung: Inhaltsstoffe / Wirkung: Inhaltsstoffe / Wirkung: Neben dem Sanddorn hat die Hagebutte den höchsten Vitamin-C-Gehalt unter heimischen Früchten. Sie enthält aber zusätzlich auch viel Vitamin A und B sowie Calcium, Magnesium und Phosphor. Als Tee eignen sich Hagebutten daher gut gegen Erkältungen. Die Hagebutte gilt als appetitanregend und harntreibend. Die Früchte enthalten Öl, welches in der Kosmetikindustrie Verwendung findet. Neben Vitamin C enthält die Schlehe auch Vitamin B, Kalium und Magnesium. Die Blüten, Rinde und Früchte wirken harntreibend, schwach abführend, fiebersenkend, magenstärkend und entzündungshemmend. Ein Aufguss mit Schlehenblüten wird besonders Kindern gern bei Durchfallerkrankungen, bei Blasen- und Nierenproblemen und Magenbeschwerden gereicht. Schlehenelixier gilt als geeignetes Stärkungsmittel nach Infektionskrankheiten. Sanddorn ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Er enthält u. a. Vitamin A, C, E und fast alle B-Vitamine. Sein hoher Vitamin-C-Gehalt – der den einer Zitrone um ein Vielfaches übersteigt – stärkt das Immunsystem gegen Infekte. Darüber hinaus liefert er ungesättigte Fettsäuren, sodass der Körper die fettlöslichen Vitamine des Sanddorn ohne zusätzliche Fettzugabe aufnehmen kann. Er wirkt nach einer Krankheit kraftspendend. Sanddorn kann Vegetariern und Veganern, die oft unter Vitamin-B12-Mangel leiden, als Nahrungsergänzungsmittel dienen. Holunderbeeren zeichnen sich durch einen hohen Vitamin-C-Gehalt aus und machen sie deshalb so wirksam gegen Erkältungen. Sie haben einen entzündungshemmenden und dadurch schmerzlindernden und fiebersenkenden Effekt. Der wirksame Farbstoff des Holunders, dessen Gesundheitswert medizinisch vielfach bestätigt wurde, beugt unter anderem Krebs und HerzKreislauf-Erkrankungen vor. Einkauf / Lagerung: Einkauf / Lagerung: Verwendung: Im Handel wird die Hagebutte eher selten frisch angeboten. Man erhält in der Regel weiterverarbeitete Produkte aus Hagebutte. Dazu gehören Tee, Konfitüren, Säfte und Liköre. Um frische Ware zu bekommen, kann man im Herbst selbst Ausschau nach den reifen Früchten halten. Verwendung: Hagebutten können roh gegessen werden, nachdem die Nüsschen entfernt wurden. Je später man sie pflückt, desto süßer sind sie. Die Früchte bleiben oft den ganzen Winter am Strauch und sind meist auch noch im Frühling nach Durchfrieren problemlos genießbar. Die Früchte können zu Mus o \