Klartext September 2017 | Page 4

4 Behördenpropaganda Behördenpropaganda schwächt die direkte Demokratie Im Rahmen einer Pressekonferenz hat die SVP Schweiz am 27. Juli 2017 anhand von zwei konkreten Bei- spielen aufgezeigt, wie Bundesrat und Verwaltung immer selbstherrlicher gegenüber den Bürgern auf- treten und versuchen, ihnen mit falschen Fakten Sand in die Augen zu streuen. Damit wird die direkte Demokratie geschwächt, die darauf angewiesen ist, dass die Stimmbürger Abstimmungsentscheide nach bestem Wissen und Gewissen fällen können. Dazu benötigen sie aber objektive Informationen, die nicht von ideologischen Hintergedanken verzerrt sind. Pressekonferenz der SVP Schweiz mit Nationalrat Alfred Heer (ZH), Mitglied des Europarates, Nationalrat Albert Rösti (BE), Parteipräsident, Nationalrat Adrian Amstutz (BE), Fraktionschef und Nationalrat Manfred Bühler (BE). Behördenpropaganda am Beispiel der Personenfreizügigkeit Vor wenigen Wochen hat der Bundes- rat einen Bericht vorgelegt, in dem die Auswirkungen von 15 Jahren Perso- nenfreizügigkeit untersucht werden. Alleine 2016 kamen netto über 56'000 Personen in die Schweiz. Der Bundes- rat stuft das als wenig ein. Er vergisst, dass vor Einführung der Personenfrei- zügigkeit ein Wanderungssaldo von etwa 8-10'000 Personen prognostiziert wurde. Ob die Abstimmungen über die Bilateralen I, zu denen auch die Personenfreizügigkeit gehört, gleich ausgefallen wäre, wenn man schon da- mals über realistische Szenarien zum Ausmass der Masseneinwanderung verfügt hätte, ist mehr als fraglich. Hohe Erwerbslosenquote Schönfärberei betreibt der Bundes- rat auch bei den Erwerbszahlen. Er zieht die steigende Erwerbsquo- te als Beweis dafür heran, dass die Personenfreizügigkeit inländische Arbeitskräfte nicht verdrängt. Lei- der spricht die Erwerbslosenquote eine gänzlich andere Sprache: Diese war nämlich 2016 mit 4.9% markant höher als vor Einführung der Perso- nenfreizügigkeit (2002), als sie nur 2.8% betrug. Bei Zuwanderern aus Süd- und Osteuropa ist diese Quo- te sogar noch viel höher (9% bzw. 12.4%). Ausgerechnet aus diesen Ländern nimmt die Zuwan-derung aber zu. Für den Bundesrat ist das je-