Klartext Oktober 2010 | Page 11

Sessionsrückblick 11 Alpenkonvention gescheitert: Erfolg für die SVP! Mit 102 zu 76 Stimmen hat der Nationalrat mit Hilfe der SVP in der Herbstsession 2010 zum zweiten Mal Nichteintreten auf die Durchführungsprotokolle zur Alpenkonvention beschlossen. Das Geschäft, welches das Parlament seit neun(!) Jahren beschäftigt, ist damit endgültig vom Tisch. Mit dem völkerrechtlichen Vertrag, wäre unter anderem nationales und kantonales Recht eingeschränkt und notwendige Projekte zur wirtschaftlichen Entwicklung verhindert worden – die Schweiz wäre zu einem Museum verkommen. Trotz des massiven Widerstandes von SVPSeite wurde die Rahmenvereinbarung 1999 durch das Parlament angenommen. Die nun abgelehnten Durchführungsprotokolle hätten die konkreten Umsetzungsmassnahmen definieren sollen. Mit der Ablehnung behält die Schweiz ihre Souveränität und verhindert unnötige Gesetze, die zu einem Entwicklungsstopp geführt hätten. Erfolgreicher Kampf für Milchmengensteuerung Der Nationalrat hat am letzten Sessionstag die Motion Aebi (SVP/BE) zur Milchmengensteuerung für marktgerechte Milchmengen mit 104:60 Stimmen angenommen. 126 Nationalrätinnen und Nationalräte hatten die Motion unterzeichnet, die eine privatrechtliche Mengensteuerung bei der Milch fordert. Damit kann die Milchmenge besser auf die Nachfrage abgestimmt werden. Nur so kann die katastrophale Situation auf dem Milchmarkt korrigiert werden. Mit der Überweisung der Motion durch den Nationalrat ist eine erste Etappe geschafft. Nun muss auch der Ständerat die Motion rasch behandeln, damit endlich griffige Massnahmen umgesetzt werden können. Eine vielfältige und multifunktionale Landwirtschaft ist zu erhalten. Dazu braucht es neben Korrekturen im Milchmarkt auch einen Abbruch der Verhandlungen mit der EU über ein Agrarfreihandelsabkommen. Mehr Rechte für Sans-Papiers Mit dem Entscheid des Ständerates, Sans-Papiers eine Berufslehre zu ermöglichen, wird ein weiterer Schritt in Richtung Legalisierung illegaler Aufenthalter macht. Doch damit nicht genug: In der gleichen Session hat der Ständerat eine Motion von Alex Kuprecht (SVP/SZ) abgelehnt, welche Sans-Papiers aus dem KVG-Grundversicherungsobligatorium streichen wollte. Mit solchen Beschlüssen unterläuft das Parlament den Rechtsstaat und führt jegliche Bemühungen um eine glaubwürdige Migrationspolitik ad absurdum. Wer sich illegal in der Schweiz aufhält, soll aus Sicht der SVP nicht unterstützt werden. Die Verantwortung dafür tragen die Mitte-Parteien, die diesen Sündenfall ermöglicht haben. Mit diesem Entscheid verhöhnt das Parlament nicht nur die schweizerische Rechtsordnung, sondern hintergeht auch all jene Ausländer, die sich um einen legalen Aufenthaltsstatus bemühen. nanziell erleichterten Rentenvorbezug („Frühpensionierung“) hätte eine Fehlentwicklung gebracht. Obwohl die Zahl der Rentenbezüger auch in Zukunft immer grösser wird und die AHV-Kasse immer stärker belastet, hätte die Vorlage ein falsches Signal für vorzeitige Pensionierungen ausgesendet. Es ist absehbar, dass die AHV in wenigen Jahren allein auf Grund der natürlichen Altersentwicklung – Defizite schreiben wird. Es wäre geradezu absurd und unverantwortlich, unter diesen Vorzeichen zu einem Leistungsausbau Hand zu bieten und damit die geplanten Entlastungs- bzw. Sanierungsmassnahmen im selben Schritt grösstenteils wieder zunichte zu machen. Sachlich falsch wäre es auch gewesen, bei finanziellen Engpässen den Teuerungsausgleich zu verzögern oder auszusetzen. Damit wären bisherige Renten angetastet worden, was die SVP ablehnt. Opportunistisch geprägte Kompromisse sind keine Lösung für die langfristige Sicherung der Sozialwerke. Aus dem Debakel der IV, der ALV und der leeren Kasse der Erwerbsersatzordnung (EO) hat man nichts gelernt. Stattdessen werden weiter neue Leistungsversprechungen zu Lasten der kommenden Generation gemacht. Wenn man Verantwortung tragen will, muss man den weiteren Leistungsausbau der Sozialwerke ablehnen. Unverantwortlichen Sozialausbau verhindert von Nationalrat Toni Bortoluzzi, Affoltern am Albis (ZH) M it dem NEIN des Parlaments zur 11. AHV-Revision konnte ein unverantwortlicher Sozialausbau verhindert werden. Die Revision war im Endergebnis sachlich wie sozialpolitisch falsch. Deshalb hat die SVPFraktion die Vorlage abgelehnt. Die 11. AHV-Revision mit dem fi-